Karrierekiller und Karrieretreiber im Karriereverlauf
Die individuelle Karriereentwicklung, so zeigen empirische Untersuchen, birgt die Gefahr, dass diverse Karrierekiller, die in den Einstellungen und Verhaltens-weisen der Karrierewilligen begründet sind, die persönlichen Erfolgschancen für einen Hierarchieaufstieg reduzieren können. (vgl. u.a. MAI, 2016; RASSEK, 2017a; RASSEK, 2017b; THIEMANN, 2018).
Bedeutsam in diesem Zusammenhang ist eine, wenn auch schon ältere Untersuchung des Bundes Deutscher Unternehmensberater, bei über 500 führenden Personal- und Outplacementberatern (vgl. u.a. MAI/HILDEBRANDT-WOECKEL, 2006; BDU, 2006). Die Erhebung liefert, im Unterschied zu reinen Aufzählungen von individuellen Karrierefallen ohne empirische Überprüfungen, eine quantifizierte Rangfolge von Karrierekillern, die auch in aktuelleren Publikationen immer wieder auftreten (vgl. u.a. RASSEK, 2017 b) an. Es sind dies im Einzelnen:
1. Selbstüberschätzung
Ehrgeiz im Rahmen der Aufgaben-erledigung ist eine Bedingung für persönlichen Erfolg. Besonders gut qualifizierte Nachwuchskräfte und Potenzialkandidaten wollen im Rahmen ihrer Arbeitstätigkeit demonstrieren, dass sie „Macher“ sind. Sie lassen keine Zweifel daran, dass sie schon bald erfolgreich sein werden mit der Folge, dass sie überdrehen und bald nur noch von sich selbst geschätzt, aber nicht vom Unternehmen wertgeschätzt werden. Übertriebene Ambitionen verbauen den Blick für die Realität und führen zu Überheblichkeit. Folgen sind u.a., dass Kritiker gemieden werden, man nur noch in seinem eigenen Selbstbild operiert und somit seinen Horizont einschränkt. Dabei ist die Grenze zwischen Selbstüberschätzung und Selbstbewusstsein fließend und genau hier liegt die Gefahr. Wer nur bei anderen Unfähigkeiten wahrnimmt, begibt sich in einen Teufelskreis aus Isolation und Frust. Knapp über 50% der Befragten stimmten diesen Einschätzungen zu.
2. Spielregeln nicht durchschauen
Jedes Unternehmen hat seine ungeschriebenen Gesetze, Spielregeln und Tabus. Diese sind Teil der Unternehmenskultur, jedoch verdeckt. So darf in manchen Unternehmen die Führungskraft nicht offen kritisiert werden, obwohl angeblich kons-truktive Anregungen erwünscht sind. In manchen Unternehmen gilt mangelnder Ellbogeneinsatz als Zeichen von Schwäche. Es ist ratsam, sich der Spielregeln bewusst zu werden, zu beobachten und diese danach aktiv in sein Verhaltensrepertoire zu integrieren. Nahezu 50% der Untersuchungsteilnehmer unterstützten diese Sichtweisen. ...
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