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Widerstandsfähigere Fairways für Hitzeperioden

Eindhovensche Golf (EG) in Valkenswaard ist einer der ältesten und wohl auch einer der schönsten Golfplätze der Niederlande, und als solcher auch weltweit bekannt. Der berühmte englische Golfarchitekt Harry Colt hat den Golfplatz gestaltet. Unter anderem durch die Gestaltung mit Doglegs und natürlichen Hindernissen gelang es ihm, Eindhovensche Golf in eine bestehende Heide-Landschaft einzufügen. Und genau dieser Heide-Boden sorgt in den immer extremeren Sommer-Monaten für besondere Herausforderungen. 

 

Ziel der Initiatoren Philips-de Jongh 1928 war es, einen aus natürlicher Sicht großartigen Golfplatz zu gestalten. „Wir möchten immer nah an der Natur bleiben“, erklärt Ruud Moonen. Nach 35 Jahren bei EG kennt der engagierte Head-Greenkeeper seinen Job durch und durch. „Das bedeutet unter anderem, dass wir keine leuchtend grünen Fairways wollen, sondern Fairways, die zur Optik des Golfplatzes passen und gute Spiel-Eigenschaften aufweisen. Hinsichtlich Bewässerung und Düngung bin ich daher sehr zurückhaltend, aber es ist schon zu sehen, dass wir uns aufgrund der natürlichen Bodenart immer auf dünnem Eis bewegen.“ 

 

Heide-Landschaft als besondere Herausforderung

Der Platz wurde auf kargem Sand mit nur wenigen Zentimetern Humus angelegt, wodurch an vielen Stellen eine natürliche „Welligkeit“ vorliegt. Bis 1928 war das die „Nederheide“. Das Attribut „Heide“ deutet darauf hin, dass es sich um einen von Natur aus armen Boden handelt, was in den Sommern der letzten Jahre für große Schwierigkeiten sorgte. Durch das wellige Gelände ist es im Sommer schwer, alles gleichmäßig grün zu halten.

 

Es wurde viel investiert, um zu gewährleisten, dass die Fairways im Sommer „unter Kontrolle gehalten“ werden können. Ein seit einigen Jahren eingesetztes intensives Bewässerungssystem ermöglicht eine sehr gezielte Bewässerung mit guter Verteilung. Netzmittel sorgen für eine möglichst homogene Wasser-Infiltration auf dem welligen Gelände. Trotz dieser Investitionen hat der Sommer 2018 den Gräser-Bestand der Fairways massiv beeinträchtigt. Moonen denkt immer noch ungern an diese Zeit zurück: „Das zusätzliche Element, mit dem wir seit 2018 konfrontiert sind, ist Hitze. Wir haben jahrelang in Festuca investiert, um für beste Spiel-Eigenschaften eine höhere Trocken-Toleranz und eine feinblättrigere Beschaffenheit im Rasen zu erhalten. Festuca erwies sich jedoch nicht als hitzetolerant, weshalb wir trotz Bewässerung und anderer Hilfsmittel plötzlich 70% des Grasbestands verloren haben.“ Moonen, Naturliebhaber und selbst leidenschaftlicher Golfer, weiter: „Uns war bewusst, dass der von uns gewählte Weg kein nachhaltiger sein würde, wenn der Klimawandel sich in dieser Form fortsetzen würde. Gemeinsam mit dem Gräser-Spezialisten Olaf Bos von Barenbrug wurde das Problem analysiert und angegangen.“

 

Head-Greenkeeper Ruud Moonen: „In der Vergangenheit haben wir in den Sommermonaten einen ständigen Kampf gegen die Elemente geführt. Dank Resilient Blue bin ich jetzt sehr zufrieden mit dem Zustand – wir sind auf die nächsten extremen Witterungsbedingungen vorbereitet.“ 

 

Resilient Blue als interessanter Lösungsansatz

Barenbrug forscht bereits seit Jahren, um die beste Lösung für Dürre- und Hitzestress zu finden. Viele Studien werden in sogenannten Rainout-Sheltern in Italien und Süd-Frankreich durchgeführt, wo sowohl die Trockenheits- als auch die Hitzetoleranz verschiedener Gräser-Sorten und -Arten untersucht werden. Hier wurde auch die neue Rasen-Technologie „Resilient Blue“ entwickelt. Gräser-Spezialist Olaf Bos: „Aus Italien wussten wir bereits, dass wir uns hinsichtlich Hitze-Toleranz nicht auf Festuca verlassen können. In Versuchen unter extremen Bedingungen in Italien haben sich einige Poa pratensis-Sorten besonders bewährt. Diese Sorten konnten es fast mit den Gräser-Sorten für warme Klima-Zonen aufnehmen, die wir normalerweise in Süd-Europa im Sommer antreffen. Nach jahrelanger Forschung ist es uns gelungen, durch eine geschickte Kombination verschiedener Sorten eine extrem widerstandsfähige Technologie zu entwickeln: Resilient Blue. Damit trotzt der Rasen nicht nur Wetter-Extremen viel besser, sondern wir beobachten auch eine viel schnellere Regeneration der Rasenfläche nach einer extremen Wetterperiode! Und genau das soll die Widerstandsfähigkeit oder Resilienz des Rasens ausdrücken: die Summe aus Toleranz und Regeneration.“ Bos lacht: „Vielleicht ist Widerstandsfähigkeit der neue Begriff für Nachhaltigkeit.“

 

Head-Greenkeeper Ruud Moonen rückblickend: „Die Investition in widerstandsfähige Poa pratensis hat sich für uns gelohnt. Es ist auch spannend, die Zusammensetzung des Grases während der Saison zu verfolgen. Manchmal denkt man sich, wo ist es wohl geblieben? Aber sobald es wärmer und trockener wird, tauchen die widerstandsfähigen Poa pratensis wieder auf. Sie übernehmen und bilden eine stabile Narbe. Gleichzeitig schützen sie die feinen Festuca. Aber, man muss langfristig denken, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen, denn es ist keine schnelle Lösung.“ Bos ergänzt: „Ich vergleiche Resilient Blue mit einem Airbag im Auto: Wenn man ihn nicht braucht, sieht man ihn nicht, aber sobald es darauf ankommt, fängt Resilient Blue alle ‚Schläge‘ ab.“ 

 

Stand: Greenkeepers Journal 2/2021

Eindhovensche Golf ist eine der ältesten Golfanlagen in den Niederlanden – die Einbettung in eine Heide-Landschaft stellt für die Platzpflege eine besondere Herausforderung dar. (Alle Fotos: Barenbrug)
Head-Greenkeeper Ruud Moonen: „In der Vergangenheit haben wir in den Sommermonaten einen ständigen Kampf gegen die Elemente geführt. Dank Resilient Blue bin ich jetzt sehr zufrieden mit dem Zustand – wir sind auf die nächsten extremen Witterungsbedingungen vorbereitet.“
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