Rückblick: Ryder Cup 2025 Emotionaler Auswärtssieg für Team Europe
Der Bethpage Black Course bot die erwartet große Bühne für den diesjährigen Ryder Cup (26. – 28. September). Anders als zahlreiche andere Austragungsorte war damit seit langem wieder ein für alle Golfer zugänglicher Golfplatz Schauplatz dieses ,Battle of the Contintents‘ zwischen den Teams aus den USA und Europa. Die Anlage bezeichnet sich selbst als ,The People’s Country Club‘, zudem bietet sie ein sensationelles Preis-Leistungs-Verhältnis. Vielleicht war gerade deshalb im Vorfeld das Thema ,Preis‘ eines der meist diskutierten: Eintrittspreise von 750 USD und mehr, ein Bier auf dem Turniergelände für knapp unter 20 USD und nicht zuletzt die erstmals gewährte Bezahlung für die Mitglieder von Team USA sorgten für zahlreiche Diskussionen im Vorfeld. Auch das Wetter nahm seinen Einfluss, so musste die Eröffnungszeremonie kurzfristig um einen Tag vorverlegt werden. Der Besuch des US-Amerikanischen Präsidenten Donald Trump am ersten Wettkampftag sorgte für nochmals erhöhte Sicherheitsmaßnahmen. Aufgrund der vorherigen Regenfälle wurde am Freitag gar mit Besserlegen gespielt. Doch was Golffan Trump am ersten Wettkampftag zu sehen bekam, hatte er sich sicherlich anders vorgestellt: Vom ersten Abschlag an setzte das europäische Team am Freitag und Samstag den Ton, auf sagenhafte 11,5 zu 4,5 Punkte wuchs der Vorsprung vor den Einzeln. Was dann jedoch nur noch Formsache zu sein schien, entwickelte sich zu einem spannenden Comeback-Versuch der US-Amerikaner. Morgens sorgte noch der verletzungsbedingte Rückzug von Victor Hovland und die deshalb anzuwendende Briefumschlag-Regel für Diskussionen, welche Team Europa den ersten halben Punkt bescherte. Doch ansonsten gehörte der Finaltag Team USA. Der Weltranglisten-Erste Scottie Scheffler, bislang noch punktlos in Bethpage, fuhr ausgerechnet gegen Rory McIlroy seinen ersten Punkt ein, auch Punktegarant Tommy Fleetwood hatte gegen Justin Thomas das Nachsehen. Am Ende konnte einzig Ludvig Åberg für Team Europa einen Sieg sichern, Shane Lowry war es vorbehalten, mit einem Unentschieden den entscheidenden Punkt für den 15 zu 13 Erfolg der Europäer zu sichern. Wie erwartet – oder befürchtet – sorgte das Zuschauerverhalten ebenfalls für Diskussionen. Im Mittelpunkt: Rory McIlroy und seine Frau. Da verwundert es nicht, dass die Auszeichnung mit dem Nicklaus-Jacklin-Award an den Europäer Tommy Fleetwood ging, denn mit diesem Preis wird der Spieler geehrt, der den ,Geist des Ryder Cups‘ auf und abseits des Platzes am besten repräsentierte. US-Legende Tom Watson sah sich nach dem Turnier gar genötigt, sich für das Verhalten der US-Zuschauer öffentlich zu entschuldigen. Dennoch: Sportlich bot der Ryder Cup 2025 erneut großes Golf mit zwei unterschiedlichen Gesichtern. Team Europa dominierte bei den Vierern, während Team USA über die Einzel fast noch das Sensationscomeback gelungen wäre. Nun heißt es: alle Augen auf Adare Manor in Irland, denn dort wird im September 2027 der nächste Ryder Cup auf europäischem Boden ausgetragen.
Anm. d. Red.: Für alle, die mehr über den Black Course im Bethpage State Park erfahren wollen: Ende Mai nahm unser Autor Michael Althoff den Ryder Cup-Platz genau unter die Lupe, sprach mit Evan Crowder (Ryder Cup-Operations Manager), Andrew Wilson (Director of Agronomy) sowie Michael Hadley (Black Course Superintendent). Nachzulesen sind die exklusiven Eindrücke und Hintergründe auf unserem FachPortal gmgk-online.de über den Link: https://bit.ly/4ouZCsb.
Autor: Michael Althoff | Greenkeepers Journal 3/25


