Neue Ansätze in der Platzpflege
(Anm. d. Red.: In einem offenen Brief stellt Platzpflege-Experte Norbert Lischka Überlegungen an, wie u.a. dem Personalmangel und der Überlastung in der Platzpflege entgegengewirkt werden kann:)
Der mittlerweile dramatische Personalmangel, vor allem im Bereich Greenkeeping, hat in vielen Golfclubs zu einer physischen und psychischen Überlastung der restlichen Greenkeeper-Mannschaft – einschließlich Head-Greenkeeper – geführt. Um weitere Abgänge aus diesem für Golfanlagen so wichtigen Beruf zu vermeiden, bedarf es nach meiner Einschätzung neuer Wege.
Wäre es beispielsweise nicht vorstellbar, dass Golfer für gewisse Bereiche einer Anlage oder für Platzarbeiten auf einigen Bahnen zum Beispiel Patenschaften übernehmen? Das Greenkeeping würde dadurch nachhaltig unterstützt und entlastet. Ganz nebenbei würde durch solch eine Einbindung das Miteinander zwischen Golfern und Greenkeepern gefördert und das Verständnis für manche Arbeiten auf dem Platz erhöht.
Ich denke dabei vor allem an Arbeiten wie Bunkerpflege (inclusive Bunker harken), Bälle sammeln auf der Driving-Range, Divots ausbessern etc. Damit könnte sich das Greenkeeping auf notwendige und regelmäßige Pflegemaßnahmen, einschließlich des Mähens, konzentrieren.
Vielleicht könnte man „Mitarbeitenden“ Mitgliedern reduzierte Jahresmitgliedschaften anbieten, um den Anreiz zu erhöhen? Natürlich ist auch eine finanzielle Patenschaft für bestimmte Arbeiten etc. denkbar. Gerade angesichts der (hoffentlich) überwundenen Corona-Pandemie und den drohenden neuen Erschwernissen mit Kostensteigerungen und Personal-Engpässen sind „Zusammenhalt“ und „Miteinander“, auch auf Golfanlagen, wichtiger denn je!
Herzlich, Ihr/Euer Norbert Lischka, Der Rasenfuchs | Stand: 17.10.2022