Greenkeeping for peace
Während die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Qatar zu Redaktionsschluss noch voll im Gange war – mit all den bekannten und nicht nur begeisternden Begleitnachrichten –, konnte zumindest für mich der Deutsche Fußball zuletzt auch positiv punkten, denn:
Eine tolle Idee hatte Peter Sauer, genauer gesagt wohl seine Frau – so zumindest einem Beitrag auf kicker.de zu entnehmen. Darauf aufmerksam wurde Autorin Beate Licht, als sie im Rahmen des Beitrags zu den Nachhaltigkeits-Bemühungen der Bundesliga-Greenkeeper mit dem ehemaligen Head-Greenkeeper (HGK) von St. Leon-Rot und jetzigen HGK beim VfL Wolfsburg zu tun hatte. In seinem Kurznachrichten-Profilbild tauchte da auf einmal ein „Peace-Zeichen“ im Mittelfeldkreis „seines“ Stadions auf.
Dem Kicker-Interview zufolge hatte Sauer seine Idee zunächst seinem Geschäftsführer Jörg Schmadtke geschildert, der die Aktion befürwortete und unterstützte – das Okay des Schiedsrichterobmanns und auch der DFL galt es anschließend einzuholen. Hätte es dieses nicht gegeben, so Sauer in besagtem Interview, hätte man in Wolfsburg vor dem Anpfiff das Peace-Zeichen mit weißen Bändern ausgelegt. Doch dieser Schritt war nicht nötig.
Zunächst auf einer Trainingsfläche getestet, war das Zeichen beim Spiel gegen Union Berlin im September erstmals zu sehen. Ob es zum 1:0-Sieg beigetragen hat, war nicht zu eruieren. Kurz darauf folgten Clubs aus dem In- und Ausland in ihren Stadien diesem Beispiel.
Während es vor den Pokal-Halbfinalspielen sogar vom Deutsche Fußball Bund (DFB) ausgegangen sein soll, dass das Peace-Zeichen aufgebracht wurde, sträubte man sich international bei der Europa-League noch. Beim Halbfinalspiel der Frauen des VfL-Wolfsburg gegen Barcelona wurden die zusätzlichen Linien seitens UEFA dann aber akzeptiert, wie es bei den Herren aussieht, ist derzeit noch ungeklärt – in Wolfsburg ist man sich aber einig, dafür würde man sogar Sanktionen in Kauf nehmen.
Wenn Sie also in den letzten Monaten bei einer Fußball-Übertragung im TV im Mittelfeldkreis ein „Peace-Zeichen“ entdeckten – das war UNSER Peter Sauer, der mit seiner tollen Aktion – und einem Fußball-Club, der hinter ihm stand –, klar dokumentierte, was er von dem Wahnsinn ein paar hundert Kilometer weiter gen Osten hält. Respekt, und ein klares Daumen hoch!
Autor: Stefan Vogel | Greenkeepers Journal 4/2022
(Anm. d. Red.: Das komplette Kicker-Interview finden Sie unter https://bit.ly/3VfchAX)