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Golf und Naturschutz ziehen an einem Strang

Mit einem Handschlag und einer beiderseitig großen Bereitschaft zu mehr Miteinander haben der Golfverband Nordrhein-Westfalen und der NABU NRW Mitte am 17. Juli 2025 auf der Anlage des GC Schloss Myllendonk ihre Zusammenarbeit für mehr Artenvielfalt offiziell besiegelt. Unter dem Leitgedanken „Lebensraum Golfplatz – Wir fördern Artenvielfalt“ wollen beide Partner künftig gemeinsam zeigen, welches ökologische Potenzial Golfanlagen in NRW besitzen.


„Die Golfplätze in NRW verfügen über große eigene und für die Ausübung des Golfsports nicht direkt genutzte Flächen. Dieses Potenzial für den Natur- und Artenschutz umfangreicher als bisher auszuschöpfen, liegt uns sehr am Herzen“, betonte Dr. Heide Naderer, Vorsitzende des NABU NRW. Der Verband will seine lokalen Gruppen motivieren, interessierte Clubs mit fachlichem Rat und praktischer Unterstützung zu begleiten.


Auch der Präsident des Golfverbandes NRW, Dr. Jürgen-Peter Kretschmer, unterstrich die Bedeutung der Kooperation: „Teilnehmende Golfplätze leisten nicht nur einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der heimischen Natur, sondern fördern auch das positive und zeitgemäß naturbewusste Image des Golfsports.“


Neben Dr. Heide Naderer und Dr. Jürgen-Peter Kretschmer hatte Hans-Georg Blümer (Geschäftsführer des Golfverbandes NRW) auch Andre Seitz (Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW) für den Termin gewinnen können. Ferner waren Dr. Manuel Büttmanns (Biologische Station Krickenbecker See), Beate Licht (Vertretung Deutscher Golf Verband) sowie von Seiten des gastgebenden GC Myllendonk Vize-Präsidentin Cordula Steinemann und Eugen Viehof anwesend.


Zu den konkreten Maßnahmen der Kooperation zählen Blühstreifen mit regionalem Saatgut, der Erhalt naturnaher Strukturen wie Hecken und Streuobstwiesen sowie die Nutzung von nicht bespielten Flächen für Biodiversität. Für die Clubs bietet das Projekt zudem eine Chance, ihre Anlage ökologisch aufzuwerten, ohne die Qualität der Spielbahnen zu beeinträchtigen.


Eine gemeinsame Platzbegehung machte deutlich, wie viele Schnittstellen es zwischen Golf und Naturschutz tatsächlich gibt. Die begleitenden Gespräche führten spürbar zu mehr Verständnis für die Perspektive der jeweils anderen Seite. Für einen heiteren Abschluss sorgte schließlich das obligatorische Gruppenfoto auf dem Putting-Green. Dabei griff auch Dr. Heide Naderer selbst zum Putter – ein spontaner Versuch, der nicht nur Sympathie für die Nabu NRW-Vorsitzende einbrachte, sondern fast zwangsläufig in das Angebot mündete, sie zu einem weiterführenden Schnupperkurs auf einer NRW-Anlage einzuladen. Eine kleine Szene, die zeigte: Zwischen Golf und Naturschutz muss es keine Gegensätze geben. 


Hans-Georg Blümer, Geschäftsführer des Golfverband NRW betonte insofern auch in seinen Schlussworten: „Golfplätze bieten vielfältige Lösungen für eine Biodiversitätsstrategie. Das Bewusstsein ist bei Golfern und Golfplatzverantwortlichen vorhanden. An unsere Mitglieder kann ich nur appellieren, am Projekt ,Lebensraum Golfplatz – Wir fördern Artenvielfalt‘ teilzunehmen. Die Anmeldeunterlagen liegen den Anlagen vor, bei Rückfragen helfen wir in der Geschäftsstelle aber auch gerne weiter.“

 

Autor: Stefan Vogel | golfmanager 4/25

Handschlag und Übergabe der unterzeichneten Vereinbarung: Dr. Heide Naderer und Dr. Jürgen-Peter Kretschmer (Alle Fotos: S. Vogel)
Dr. Heide Naderer, Hans-Georg Blümer, Eugen Viehof und Peter Géronne (v.l.) im fachlichen Austausch auf dem Platz
Findet sicher einen Ehrenplatz (v.l.): Hans-Georg Blümer, Dr. Heide Naderer, Dr. Jürgen-Peter Kretschmer und Beate Licht mit der zukunftsweisenden Kooperationsvereinbarung
Keine Berührungsängste mit Golf: Dr. Heide Naderer nach dem obligatorischen Gruppenfoto auf dem Putting Green
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