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Pinnacle Point Golf Club

Der südafrikanische Golfmarkt

Der Pinnacle Point Golf Club nahe Mossel Bay wartet wohl mit einer der spektakulärsten Landschaften auf, die man auf einer Golfrunde erleben kann: Unzählige blinde Schläge sind hier ebenso erforderlich wie Schläge über Canyons an nahezu jeder zweiten Bahn. Kommt dann auch noch je nach Witterung der Wind dazu, steigt die Herausforderung nochmals. Aber obwohl diese Landschaft rund um die Anlage alles bietet, was ein Golfplatz sich wünschen kann, war der Start durchaus holprig. „Der Club wurde 2006 exklusiv für Mitglieder und Resortgäste eröffnet. Dieses exclusive Geschäftsmodell hat jedoch nicht funktioniert, so dass der Club bereits einige Jahre später in die Insolvenz ging“, erläutert Nic Grundtvig, der heutige Director of Golf. 2011 wurde der Club dann von der Hauseigentümergemeinschaft übernommen. Heute können sowohl Hauseigentümer innerhalb des Anwesens, als auch Externe Mitglied im Club werden. „Unsere Hauptzielgruppe sind dennoch Gastspieler“, fasst Grundtvig die neue Strategie zusammen. Da seine Anlage noch viel stärker als andere südafrikanische Golfclubs von Gastspielern abhängig ist, sieht der Manager die Marketing­aktivitäten in Bezug auf Golf in Südafrika durchaus kritisch. „Die Aktivitäten von Tourism South Africa sollten sich deutlich stärker dem Thema Golf widmen“, so seine Sicht. Das schließe auch die Entwicklung eines klaren USPs für die Region ein – nicht nur für Südafrika insgesamt, sondern auch für die berühmte Garden Route. „Obwohl die meisten Golfer – vor allem Erstbesucher der Garden Route – viele verschiedene Plätze zwischen Kapstadt und Port Elizabeth spielen, gibt es nur wenig Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Golfanlagen“, führt Grundtvig weiter aus. Mit Sorge blickt der Manager auch auf die Entwicklung der Übernachtungspreise und ihre Auswirkungen auf den künftigen Tourismus: Die Region Western Cape verzeichnet derzeit starke Preissteigerungen, die Vorausbuchungen für die kommende Wintersaison blieben daher oft hinter den Erwartungen zurück.

 

Obwohl rund 85 Prozent aller Erträge durch Gastspieler generiert werden, bietet der Club dennoch verschiedene Mitgliedschaftsmodelle an. Sie unterscheiden zwischen Hauseigentümern im Resort und externen Mitgliedern. Beide Zielgruppen können jeweils entweder ein Modell mit einer vorab durch den Mitgliedsbeitrag abgegoltenen Anzahl an Runden einerseits und einem Flatfee-Modell mit unbegrenzter Rundenanzahl wählen. Dynamic Pricing wird derzeit nicht angewandt, eine Preisdifferenzierung nach Saisonzeiten jedoch schon. Um eine größtmögliche Anzahl an Gastspielern zu erreichen, können Startzeiten bis zu einem Jahr im Voraus gebucht werden. Die Mehrzahl der Buchungen erfolgt per Telefon und E-Mail. Das Online-Buchungssystem des Clubs ist bis dato nicht mit der internen Clubmanagement-Software verbunden, so dass alle Online-Buchungen nochmals von Hand übertragen werden müssen. Entscheidend für die Gewinnung weiterer Kunden ist nach Grundtvigs Auffassung vor allem das persönliche Erleben des Clubs. In seiner Position als Director of Golf sieht sich Grundtvig auch als oberster Verkäufer. Wichtige Aktivitäten zur Sicherstellung dieses Erlebnisses sind daher Famtrips für Meinungsbildner und die Teilnahme an geeigneten Messen. Anzeigen in Printmagazinen werden nur für lokale Publikationen genutzt, im internationalen Geschäft hat sich Social Media als deutlich effizienter herausgestellt.

 

Das Thema „Pace of play“ hat derzeit noch keine so große Bedeutung, da vor allem Golfer, die den Platz zum ersten Mal spielen, von der großartigen Landschaft fasziniert sind und Zeit brauchen, den Platz in seiner Gesamtheit zu erfassen und zu erleben. Wichtigen Einfluss auf die Spielgeschwindigkeit haben jedoch das Setup des Platzes und die Wahl der richtigen Abschläge je nach Leistungsvermögen eines Golfers. Mit diesen Ansätzen gelingt es dem Club, ein angemessenes Spieltempo zu sichern und allen Golfern ein positives Erlebnis auf ihrer Runde zu bescheren.

 

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