Reisetipps: Der Ryder Cup kommt nach New York!
New York ist immer eine Reise wert – nicht nur zum Ryder Cup. Die Kombination aus der Metropole New York und der für Fernreisen vergleichsweise kurzen Fluganreise mit dem Golfangebot der Region sowie den kulturellen und kulinarischen Möglichkeiten auf Long Island und in der Mega-City lohnen eine Reise – auch wenn die Region rund um New York bei vielen Golfern bisher noch nicht als Destination wahrgenommen wurde. Für alle Besucher des Ryder Cups 2025 in Bethpage, aber auch für Leser, die nach dem Großevent den schwierigen Bethpage Black Course und weitere Golfanlagen rund um Long Island spielen möchten, haben wir nachfolgend einige Tipps zusammengestellt.
Unterkünfte und Anreise zum Ryder Cup
Wer zum Ryder Cup nach Bethpage reist, sollte seine Unterkunft inzwischen gebucht haben. Falls nein, kann man über Plattformen wie Booking.com oder AirBnB weiterhin Apartments und Hotels finden, die nicht weit von der Anlage entfernt liegen. Alternativ kann man Downtown New York übernachten, da die Stadt Farmingdale auf Long Island hervorragend per Zug angebunden ist – und Shuttlebusse die Zuschauer vom Bahnhof zum Veranstaltungsort bringen werden. Wer per Mietwagen unterwegs sein möchte, benötigt ein Parkticket am Jones Beach, von dort geht es ebenfalls per Shuttle weiter. Eine Stichprobe Mitte Juni zeigte: Hotels auf Long Island haben ein recht hohes Preisniveau für das Event, Apartments sind meist deutlich günstiger. New York hat ganzjährig ein hohes Preisniveau.
Wer erst nach dem Ryder Cup nach Long Island kommt, kann unter zahlreichen Unterkünften auswählen. Die Spanne reicht vom Bed & Breakfast über Motels und klassische Hotels bis hin zu Apartments. Das Preisniveau hängt von der Reisezeit ab. Außerhalb des Ryder Cups kann man in unmittelbarer Nähe zum Clubhaus kostenlos parken.
Besondere Bahnen beim Ryder Cup
Bei jedem Ryder Cup ist die erste Bahn ein Ort besonderer Atmosphäre – das wird auch in Bethpage nicht anders sein. Die Schwierigkeit besteht meist darin, rechtzeitig vor Ort zu sein, um einen der begehrten Plätze zu bekommen. Zudem wird erstmals der Grandstand an der 1 mit dem Grün von Bahn 18 verbunden – doch wie viele Partien des im Matchplay-Modus ausgetragenen Ryder Cups überhaupt bis zur 18. Bahn gehen, ist schwer absehbar. Eine besondere Atmosphäre ist an Bahn 17 zu erwarten: Hier wird die Bahn Stadion-ähnlich von Tribünen eingerahmt, jedoch auch hier mit der offenen Frage, wie viele Matches überhaupt bis hierher kommen werden. Aufgrund des Spielmodus versprechen vor allem die Grüns besondere Spannung, da sich hier der Lochgewinn entscheidet. Generell sind die Wege zwischen den Grüns und Abschlägen der folgenden Bahn bei Bethpage Black fast ausnahmslos sehr kurz. Ausnahmen bilden lediglich der Übergang von Bahn 1 zu Bahn 2 sowie von Bahn 14 zu Bahn 15 – hier muss beide Male eine Straße unter- beziehungsweise überquert werden. Spannend dürften vor allem die Kombinationen mit den Par 3-Bahnen werden, beispielsweise das sechste Grün und der anschließende Abschlag am extrem langen Par 4 der siebten Bahn. Tolles Golf verspricht auch die Kombination aus zweitem Grün und dritten Abschlag oder drittem Grün und dem Signature Hole an Bahn 4. Auf den Back Nine ist die Kombination aus elftem Grün und zwölftem Abschlag spannend. Wer die nach Expertenschätzung vielfach entscheidende 15. Bahn ins Visier nehmen möchte, sollte den Höhenunterschied beachten. Entweder positioniert man sich am Abschlag (und hat dann Zugang zum 16. Grün), oder man versucht, sich rund um das 15. Grün zu positionieren – denn aufgrund des Höhenunterschieds ist dieses Grün vom Fairway nur schwer einsehbar.
Bethpage Golfplätze
Nicht nur der Black Course, auch die übrigen vier Plätze von Bethpage werden im Rahmen des Ryder Cups geschlossen. Dies beginnt am 18. August, die Wiedereröffnung soll voraussichtlich um den 04. Oktober erfolgen. Wer die wunderbaren Golfplätze im Bethpage State Park spielen möchte, sollte seinen Reisetermin entsprechend wählen. Buchungen können – außer über spezialisierte Reiseveranstalter – auf zwei Wegen erfolgen: entweder ab fünf Tage vor geplantem Spieldatum online über das Reservierungsportal der Bethpage Golfplätze oder als sogenannter Walk-up, also durch persönliches Erscheinen am Spieltag mit der Hoffnung auf eine Startzeit (siehe dazu den Hinweis auf Walk-ups im Hauptbeitrag). Natürlich ist der Black Course oft schnell ausgebucht, zumal Einwohner von New York zwei Tage eher Zugriff auf die Startzeiten erhalten. Tatsächlich ist die Chance als Walk-up – entsprechend frühes Erscheinen auf dem Warte-Parkplatz vorausgesetzt – außerhalb der Wochenenden und Feiertage am größten. Der zweitbeliebteste und ebenfalls stark nachgefragte Platz ist Bethpage Red. Die meisten Startzeiten für Walk-ups gab bei einer Stichprobe Ende Mai auf dem Blue Course. Letztlich ist es Geschmackssache, ob man Blue, Yellow oder Grün präferiert. Viele Golfer mögen den Green Course, weil seine Eröffnungsbahn direkt neben der ersten Bahn des Black Courses verläuft.
Weitere Golfplätze rund um Bethpage
Behtpage ist ein wahres Golf-El Dorado! Insgesamt umfasst die Region vor New York rund 130 Anlagen (zum Vergleich: In Deutschland kommen nur Bayern und Nordrhein-Westfalen auf mehr Golfanlagen), von denen rund 60 öffentlich sind. Natürlich gehört es zum Traum vieler Golfer, neben Bethpage auch Top-Privatclubs wie den Shinnecock Hills Golf Club (Austragungsort der U.S. Open 2026) oder National Golf Links Of America zu spielen – doch ohne Einladung durch ein Mitglied sind die Chancen verschwindend gering. Allerdings kann sich das öffentliche Golfangebot ebenfalls sehen lassen – und gerade die staatlichen Golfanlagen, zu denen auch Bethpage gehört, bieten ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis. Dazu zählt beispielsweise der nicht weit von Bethpage gelegene Eisenhower Park, der gleich drei 18-Löcher-Plätze zu sehr erschwinglichen Preisen auch für Non-Residents bietet. Der Red Course war 1926 Austragungsort der PGA Championship, mit maximal 70 USD an Wochenenden ist er auch der teuerste der drei Plätze – und damit in jedem Fall ein Schnäppchen! Weitere Informationen, auch zu Startzeitenbuchungen, finden Golfer unter https://www.nassaucountyny.gov/2797/Eisenhower-Park. Wer einen hochwertigen, aber dennoch öffentlichen Golfplatz spielen möchte, sollte in New York Bally‘s Golf Links at Ferry Point genießen – den Golfplatz mit der vielleicht spektakulärsten Skyline als Hintergrund. Der nahe des Flughafens La Guardia gelegene Spitzenplatz bietet immer wieder großartige Aussichten auf die Skyline von New York (vor allem an Bahn 12) und die Bronx, an der 9 und 18 bildet die Whitestone Bridge einen ebenso beeindruckenden Hintergrund. Es gibt Sonderraten für Senioren sowie Twilight und Sunset, das reguläre Greenfee an Wochentagen beträgt für Non-Residents 232 USD, ein Cart ist mit 40 USD günstiger als im Eisenhower Park. Die Anlage nimmt bereits jetzt Buchungen für die Zeit des Ryder Cups entgegen – wer hier während es Events abschlagen möchte, sollte schnell buchen. Wer spontan golfen möchte, kann auch die Startzeiten-Angebote diverser Plätze auf der bekannten Buchungsplattform GolfNow prüfen.
Kulinarisches Angebot Long Island und New York
Auch wenn die diesjährigen Tickets des Ryder Cups Essen und Getränke einschließen: Turnierbesuche, Golfrunden oder Exkursionen machen hungrig. Das kulinarische Angebot auf Long Island und insbesondere New York ist riesig – und auch die Golfanlagen bieten oft sehr gute, meist auf den typisch amerikanischen Geschmack ausgerichtete Küche. Typisch für die Region sind Delis: Feinkostläden, die Sandwiches entweder zum Mitnehmen oder zum vor Ort-Verzehr anbieten. Das wohl bekannteste Deli in New York ist ,Katz Delicatessen‘, berühmt für sein Pastrami-Sandwich. Wir haben eine kleine Auswahl an weniger bekannten Alternativen zusammengestellt – sowohl mit Burgern als auch Meeresfrüchten, denn rund um Long Island werden Austern und Muscheln gezüchtet, auch Hummer und Garnelen gehören zu den beliebtesten lokalen Spezialitäten (Listung in alphabetischer Reihenfolge).
Carlo‘s Bakery
Seit 1910 hat dieser auf ausgefallene, opulente Torten spezialisierte Familienbetrieb seinen Sitz in Hoboken vor den Toren New Yorks. Bekannt wurde das Unternehmen um Boss Buddy Valastro durch die Fernsehserie ,Cake Boss‘, die in Deutschland unter dem Namen ,Buddys Tortenwelt‘ läuft. Inzwischen hat das Unternehmen mehrere Filialen über die gesamten USA verteilt, natürlich auch Downtown New York, beispielsweise am Times Squre.
Lido Kosher Deli
Dieses Deli in Long Beach auf Long Island, nahe Jones Beach (dort ist der zentrale Parkplatz für den Ryder Cup), bietet seine Speisen sowohl zum Mitnehmen als auch zum vor Ort-Verzehr an. Klassisch gibt es zu den Gerichten im Restaurant hausgemachten Cole Slaw und eingelegte Gurken. Unser Tipp: die ,Overstuffed Sandwiches‘, vor allem das Pastrami-Sandwich ist eine ausgezeichnete Wahl. Wer das Fleisch gerne fettfrei mag, bestellt es einfach ,extra lean‘.
Lunch Lobster Roll
Wer nach Long Island kommt, sollte einen Ausflug in die berühmten Hamptons, dem Wohnort der Schönen, Reichen und ganz schön Reichen, nicht verpassen. Am besten fährt man mit dem Mietwagen oder im Rahmen einer geführten Tour zum Montauk Point und dem dortigen Leuchtturm ganz am östlichen Ende von Long Island. Auf dem Weg dorthin (oder auf dem Rückweg) lohnt ein Stopp bei Lunch Lobster Roll, die nicht nur durch einen Blauregen beschattete Sitzplätze im Freien bieten, sondern auch sehr leckere Austern und Hummer-Sandwiches (Lobster Rolls).
Nicky‘s Clam Bar
Wer Fisch und Meeresfrüchte mag, findet in diesem Restaurant in Bay Shore (rund 20 Autominuten südöstlich von Bethpage) eine gute Auswahl. Frischer Fisch sowie Garnelen und Hummer-Sandwiches unmittelbar gegenüber des Hafens (auch mit Straßenverkauf) wartet hier auf die Gäste.
Streetfood in New York: das Hot Dog
Was dem Berliner der Döner, ist dem New Yorker das Hot Dog. Oft hört man die Meinung, dass es die besten Hot Dogs in den Baseball-Stadions der Stadt gäbe – aber dafür muss man erst einmal dort hinkommen. Deutlich einfacher ist es, an einem der zahlreichen Stände entlang der Straße ein Hot Dog zu genießen. Nahezu alle Stände setzen auf die Wurst des Marktführers Sabrett, zudem hat sich ein Einheitspreis von 3 USD (Stand: Juni 2025) für ein Hot Dog samt aller Zutaten etabliert – ein ,Muss‘ für jeden New York-Besucher!
Yard House New York
US-Amerikaner und Golfer aus aller Welt lieben die Kombination aus Bier und Burgern. Am Times Square in New York bietet das Yard House genau diese Kombination – zu vergleichsweise zivilen Preisen für New York. Nach eigener Aussage warten mehr als 130 Biere vom Fass sowie weitere Flaschenbiere auf die Gäste – inklusive Königs Pilsener und Paulaner. Und natürlich gibt es überall Fernseher, auf denen Shows oder aktuelle Sportereignisse gezeigt werden.
Weingüter, Bars und Destillerien auf Long Island und in New York
Das Napa Valley hat sich längst einen internationalen Ruf als hervorragendes Weingebiet erarbeitet. Doch auch Long Island wartet mit einigen der besten Weingüter des Landes auf – plus einiger kleiner Destillerien und Craft Beer Brauereien. Und natürlich gehört auch der Besuch einer authentischen New Yorker Bar fast schon zum Pflichtprogramm eines New York-Besuchs. Gerade die Weingüter und Destillerien zählen meist zur Kategorie der ,Small Batch‘-Anlagen: kleine Betriebe (echter Mittelstand!), die ihre Produkte fast ausschließlich direkt und regional verkaufen, in den großen Spirituosenläden oder in Duty Free-Shops sucht man sie meist vergeblich – genau das macht eine Entdeckungsreise so spannend. Nachfolgend einige Empfehlungen, erneut in alphabetischer Reihenfolge.
Channing Daughters Winery
Dieses Weingut liegt in Bridgehampton im Süden Long Islands. Während der Nordteil von Long Island über 40 Weingüter bietet, sind es im Süden gerade einmal drei. Channing Daughters ist vor allem bekannt für seine zahlreichen Blends. Das Spektrum reicht von weiß über orange (auf der Traubenschale fermentierter Weißwein) und rosé bis rot. Am besten findet man im Rahmen einer Verkostung heraus, welche Variante einem am besten schmeckt. Chardonnay-Liebhaber können eine reine Probe dieser Rebsorte genießen. Bei schönem Wetter sitzt man draußen, direkt vor den Weinbergen, und genießt die herrliche Präsentation der Proben in eigens dafür produzierten Glashaltern. Man sollte sich zudem etwas Zeit nehmen und auch die zahlreichen, vom Gründer selbst gefertigten Skulpturen bewundern.
Jimmy‘s Corner
„It‘s 9 o‘clock on a Saturday, the regular crowd shuffles in“, singt Billy Joel in seinem berühmten Song ,Piano Man‘. Man könnte meinen, er hätte sich Jimmy‘s Corner in der 44. Straße zum Vorbild genommen – auch, wenn das Piano hier fehlt. Hier treffen sich Einheimische und Reisende, es geht gemütlich eng zu, man bestellt am Tresen und die Drinks sind erfreulich bezahlbar. Gründer Jimmy Glen war einst erfolgreicher Amateurboxer, Trainer und Promoter, weshalb man an den Wänden zahlreiche Fotos von Boxern und Boxkämpfen sieht. Nirgends sonst kommt man schneller mit anderen Menschen ins Gespräch – und wenn man die mehrfach angeschlagene Regel „Let‘s not discuss politics here“ beherzigt, kann man hier einen wunderbaren Abend erleben.
Lost Farmer Brewery
Rund 20 Autominuten westlich von Bethpage hat die Lost Farmer Brewery ihren Sitz. Sie ist eine typische Craft Beer-Brauerei: Die Sorten wechseln, alles wird vor Ort gebraut – und wer mag, kann hier sogar ein Kölsch oder Helles genießen. Man sitzt im Freien oder auf Bänken direkt vor der Brauanlage, die Stimmung ist gelöst, das Bier großartig. Eine tolle Option auf dem Weg zurück zur Unterkunft nach einer Golfrunde – vor allem für Menschen, die gerne einmal auch exotische Biervarianten probieren möchten.
Sparkling Point Winery
Champagner ist eine geschützte Bezeichnung, die nur für Produkte aus der gleichnamigen Region Frankreichs genutzt werden darf. Dennoch: Die Schaumweine der Sparkling Point Winery in Southold steht dem Angebot in Frankreich kaum nach. Alle Produkte werden zudem nach der ,Méthode Champenoise‘ produziert, zum Einsatz kommen die auch in der Champagne üblichen Rebsorten Pinot Noir, Pinot Meunier und Chardonnay. Man kann entweder mehrere Sorten verkosten oder natürlich auch eines oder mehrere Gläser vor Ort trinken. Neben einer schönen Terrasse gibt es auch einen großen Innenraum samt Bar, vor allem bei schlechtem Wetter eine gute Option. Unser Tipp: Vor allem während des Ryder Cups sowie an Wochenende und Feiertagen unbedingt reservieren, denn das Weingut zählt nicht nur zu den Besten, sondern auch den beliebtesten Ausflugszielen auf Long Island.
Twin Stills Distillery
Moonshine war früher der Ausdruck für illegal gebranntes Hochprozentiges aus einer Schwarzbrennerei. Manche ,Privatbrennerei‘ hat längst den Weg in die legale Produktion gewählt und sich etabliert. Auf Long Island sollte man daher – sofern man Whisky und Liköre mag – der Twin Stills Distillery, auch als Twin Stills Moonshine bekannt, einen Besuch abstatten. Hier kann man auf einer typischen Südstaaten-Veranda oder in Adirondack-Stühlen in Northville die beiden Whiskies, Gin und Brandy sowie insbesondere klassischen Moonshine, also Liköre, in verschiedenen Geschmacksrichtungen probieren. Man sollte daher vor dem Besuch klären, wer für die restliche Strecke Richtung Hotel am Steuer sitzt ...
Twisted Cow Distillery
Nordöstlich von Bethpage, ein wenig unscheinbar in ein Einkaufszentrum integriert, hat in East Northport die Twisted Cow Distillery ihren Sitz. Wer sich mit der Herstellung von Bier und Whisky befasst, stellt schnell fest, dass sich die Produktionsprozesse gerade am Anfang sehr stark ähneln. Daher bietet die Distillery nicht nur Whisky, sondern auch selbst gebrauchtes Bier an. Zudem gehören verschiedene Vodka-Varianten, auch aromatisiert, zum Portfolio. Im Tasting Room kann man hier in Ruhe die verschiedenen Drinks genießen, oft wird auch Live-Musik geboten – ein toller Ort nach einem erlebnisreichen Tag.
Sehenswertes in New York
„Die Stadt, die niemals schläft“ – kaum ein Attribut beschreibt New York bis heute treffender. Die Millionen-Metropole ist nicht nur Geschäftszentrum, sondern auch Touristenmagnet zugleich. Für US-amerikanische Verhältnisse bietet New York zudem viel Historisches – und natürlich bleiben die Auswirkungen von 9/11 bis heute spürbar. Die Attraktivität von New York basiert nicht zuletzt auf der unglaublichen Vielfalt des Angebots – es gibt aus Filmen bekannte Orte, architektonische Meisterwerke, aber auch erstklassige Museen gerade für Schlecht-Wetter-Tage. Wir haben einige Hauptattraktionen zusammengestellt, die man – sofern man, frei nach Udo Jürgens, „noch niemals in New York“ war – auch an einem bis zwei Tagen gut mit einem Besuch des Ryder Cups oder einer Golfreise nach Long Island kombinieren kann.
Zu Besuch bei Miss Liberty
Wie kaum ein anderes Monument steht die Freiheitsstatue für die Verbindung von Alter und Neuer Welt. Ein Besuch ist nur per Fähre möglich, denn die Statue befindet sich auf Liberty Island. Wer diesen Ausflug unternehmen möchte, sollte unbedingt vorab reservieren, sonst drohen lange Wartezeiten. Man kann unter verschiedenen Varianten wählen: entweder hat man nur Zugang zum öffentlichen Bereich von Liberty Island oder man bucht einen Zugang zur Statue selbst. Die ,Pedestal Tour‘ beinhaltet den Zugang zur Aussichtsplattform im fünften Stock, die schöne Blicke Richtung Manhattan und auch einen Blick ins Innere der Statue ermöglicht. Wer die über 190 Stufen Aufstieg scheut: Es gibt auch einen Aufzug. Alternativ kann man das ,Crown Ticket‘ buchen, das Zugang zur Krone ermöglicht. Wichtig: Bevor man zur Aussichtsplattform gelangt, muss man eine weitere Sicherheitskontrolle durchlaufen (die erste, Flughafen-ähnliche Kontrolle findet an der Fährstation statt) – Rucksäcke und große Taschen dürfen nicht mitgenommen werden, sie können in Schließfächern aufbewahrt werden, für die man jedoch eine Viertel Dollar-Münze benötigt. Auf dem Rückweg zum Battery Park stoppt die Fähre bei Ellis Island. Hier kann man entweder das Museum mit einem Blick hinter die Geschichte der Migration besuchen oder bei einer geführten Tour die verschiedenen, teils leicht baufälligen Gebäude dieser früher ersten Anlaufstation für Millionen von Einwanderern erkunden (Reservierung erforderlich!).
Musicals und Theater
Die Theater- und Musical-Szene New Yorks ist bis heute einzigartig und übertrifft selbst London deutlich. On und off Broadway werden unzählige Theaterstücke und Musicals angeboten, einschließlich Klassikern wie Aladdin oder dem König der Löwen. Allerdings sind die Eintrittspreise in den letzten Jahren deutlich in die Höhe geschnellt – wer Stars wie Denzel Washington von einem sehr guten Platz aus bewundern möchte, landet schnell bei Preisen, die man in Europa allenfalls von Taylor Swift-Konzerten her kennt. Ob und welches Musical man besucht, ist letztlich eine Frage von Geschmack und Geldbeutel. Wer moderne Musik und großartige Künstler bei einem noch nicht in Europa verfügbaren Musical sucht, sollte sich ,Hell‘s Kitchen‘ ansehen – benannt nach dem New Yorker Stadtteil und nicht nach Gordon Ramsay‘s Kochshow. Die Story basiert auf der Lebensgeschichte der äußerst erfolgreichen New Yorker Künstlerin Alicia Keys, deren Musik das Musical bestimmt. Karten sind hier ab rund 100 USD pro Person mit guter Sicht und guter Akustik verfügbar.
Der Times Square bei Nacht
Die Lichter des Times Square bei Nacht sind weltberühmt und zudem eine Gratis-Attraktion. Man sollte die Lichterspiele rund um den Times Square nach Sonnenuntergang mindestens einmal erleben – und dabei auch die erheblich gestiegene Qualität von Mega-Monitoren bestaunen. Für Hobbyfotografen bieten sich zudem viele interessante Fotomotive.
Sightseeing New York
New York bietet eine solche Fülle an Attraktionen, dass man wohl mehrere Wochen brauchen würde, um wenigstens die wichtigsten Stationen in Ruhe zu erleben. Von daher besteht die Haupt-Herausforderung darin, seine persönliche Auswahl zu treffen. Neben den Wolkenkratzern samt Aussichtsplattformen und der grünen Oase des Central Parks ist natürlich Manhattan samt Finanzzentrum immer wieder einen Besuch wert. Wer ohnehin die Freiheitsstatue besucht, kann vom Fähranleger aus einige Haupt-Attraktionen besuchen. Dazu zählt das weltweite Finanzzentrum, die Wall Street samt Börse. Zudem erkennt man, dass der Broadway nicht nur das berühmte Theater- und Musicalzentrum umfasst, sondern die älteste und zugleich längste Nord-Süd-Querung Manhattans mit rund 25 Kilometern Länge ist. Selbstverständlich sollte man auch dem 9/11 Memorial einen Besuch abstatten. Wohl jeder Mensch erinnert sich auch heute noch daran, was er an diesem Schreckenstag gemacht hat und wo er sich aufgehalten hat. Längst ist der damalige Ground Zero einer modernen, aber erfreulich dezenten Erinnerungsstätte gewichen. Zwei Brunnen an den früheren Standorten der Twin Towers erinnern ebenso dezent wie nachdrücklich an diesen Terrorakt, Wandtafeln gedenken des Einsatzes unzähliger Feuerwehrleute. Der neu errichtete One World Trade Center-Wolkenkratzer, auch Freedom Tower genannt, ist zugleich neue Attraktion und Mahnmal, schließlich ist das Gebäude das höchste der gesamten USA. Das neue, futuristische Oculus-Zentrum ist zugleich Bahnhof und Geschäftszentrum. Rund um das Memorial hat zudem die Kunst Einzug gehalten, sowohl in Form bunter Gebäudefassaden als auch durch die vermenschlichten Tierskulpturen von Gillie and Marc unter dem Motto ,A Wild Life for Wildlife‘. Filmfans können in rund einer viertel Stunde zu Fuß zu einer der bekanntesten Filmkulissen laufen: dem Hauptquartier der Ghostbusters. Wer wenig laufen, aber dennoch möglichst viele Sehenswürdigkeiten in kurzer Zeit erkunden möchte: Auch in New York verkehren die beliebten Hop on, hop off-Busse, die auf unterschiedlichen Routen bei Tag und Nacht die wesentlichen Sehenswürdigkeiten anfahren und auch die Option bieten, auszusteigen und mit einem späteren Bus weiterzufahren. Auch die zahlreichen Brücken, allen voran die Brooklyn Bridge, die vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten und die zahlreichen Restaurants in den ethnisch geprägten Stadtteilen von New York laden zum Erkunden ein – hier findet jeder Besucher sicherlich etwas für den individuellen Geschmack.
Autor: Michael Althoff | golfmanager 3/25