De Goese Golf – Kontrolle über den Platz und differenzierte Pakete
Best Practice: Golf in den Niederlanden
De Goese Golf nahe der Stadt Goes, Seeland, im Süden der Niederlande ist eine klassische Betreiberanlage, die sowohl Mitgliedern, als auch Gastspielern offensteht. „Wir haben rund 700 Mitglieder, was für einen 18-Löcher-Platz eher wenig ist. Auf der anderen Seite bedeutet das aber auch, dass wir viele Spielmöglichkeiten für Greenfee-Spieler haben“, so Geschäftsführer Geert Frommé gegenüber dem golfmanager. Anders als viele Golfanlagen in den Niederlanden wird auch das Greenkeeping nicht ausgelagert, sondern von eigenen Mitarbeitern übernommen – denn der Club möchte die volle Kontrolle über den Platz und dessen Zustand haben. Die nahe des Ferienorts Vlissingen gelegene Anlage liegt nur wenige Minuten von Belgien und der Stadt Antwerpen entfernt, daher freut sich der Club über viele belgische Gastspieler. Neben Privatmitgliedern und Gastspielern kommt auch Businessmitgliedern eine wichtige Rolle zu. Das unterstreicht die Bedeutung der sozialen Komponente bei De Goese Golf, sowohl für geschäftliche, als auch private Kontakte. Wichtig ist dem Manager ein leichter Zugang, auch für Noch-Nicht-Golfer. Entsprechend gering sind daher die Vorgaben: „Wir verlangen, dass Golfer Golfschuhe tragen und eine Pitchgabel haben – der Rest ist ihnen überlassen, es sei denn, Sie möchten eine dieser Jeans mit zahlreichen Löchern als Teil des Designs tragen ...“, so sein Credo. Beim Anlagenbetrieb legt Frommé den Fokus klar auf „make“ statt „buy“. Daher wird das Restaurant nicht nur selbst betrieben, sondern ist über Paketangebote auch integraler Bestandteil des Vertriebskonzepts an Gastspieler. „Ich bin kein großer Fan von Reservierungssystemen von Drittanbietern, da sie zu Beginn zwar oft kostenlos sind, aber später viel Geld verlangen, sobald sie einen gewissen Anteil an den Buchungen erreicht haben“, beschreibt der engagierte Manager seine Philosophie. Wichtig sind ihm Online-Bewertungen und soziale Medien, die er auch zur Kommunikation besonderer Angebote sehr schätzt. Rabattsysteme werden nicht angewandt – viel lieber bietet er auch seine Mitgliedschaften für unterschiedliche Zielgruppen als differenziertes Preis-Leistungspaket an. „Wenn man das Produkt zu einem niedrigeren Preis verkauft, sollte man stets über eine Differenzierung der Dienstleistungen nachdenken“, so seine Erfahrung. Wie in Deutschland kämpft auch der niederländische Golfmanager mit dem wachsenden Fachkräftemangel, der besonders das Greenkeeping betreffe. In den Servicebereichen herrsche zwar ebenfalls kein Überangebot, jedoch sieht er im Mangel an erfahrenen Mitarbeitern auch eine Chance, „denn wir können sie ausbilden und unsere eigenen Verfahren und Serviceniveaus einführen“, sagt Frommé.
Autor: Michael Althoff | golfmanager 5/2022
Das vollständige Interview mit Geschäftsführer Geert Frommé kann HIER nachgelesen werden.