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KI-Grundlagen für Golfclub-Entscheider

Hype oder Wissensvorsprung

EU AI-Act Kennzeichnungspflicht: Dieser Text wurde mithilfe eines Künstlichen Intelligenz-Tools erstellt und enthält KI-generierte Bilder durch DALL-E.

 

KI dominiert die Medien
 

Sie blättern durch Ihre täglichen Nachrichten und überall steht es. Künstliche Intelligenz (KI) dominiert die Headlines. Die Berichte überschlagen sich: „KI wird Millionen Arbeitsplätze vernichten“, „New York Times verklagt OpenAI“, „Nvidia wird zum wertvollsten Unternehmen der Welt“, „Kundenzufriedenheit steigt um 70 % dank KI-Chatbot“, „Wahlmanipulationen durch KI“. Diese Flut an Nachrichten zeigt, wie stark KI unser Leben bereits beeinflusst – und es ist erst der Anfang.
 

KI polarisiert die Meinungen
 

Künstliche Intelligenz sorgt für teils hitzige Debatten und spaltet die Meinungen. Während einige sie fast ausschließlich als Bedrohung wahrnehmen (EU AI-Act, s. separate Infokästen), feiern andere die bahnbrechenden Fortschritte. Diese Bandbreite an intensiven Reaktionen ist ein klares Zeichen dafür, dass KI eine wirklich disruptive Technologie ist. Digital-Experten vergleichen es mit der Entdeckung der Elektrizität oder der Einführung des Autos.
 

Schon jetzt ist klar, dass KI in alle Lebensbereiche vordringen und unseren Alltag sowie die Arbeitswelt grundlegend verändern wird. Die Einsatzmöglichkeiten sind nahezu unbegrenzt und versprechen viele Aspekte unseres Lebens tiefgreifend und positiv zu beeinflussen. 
 

KI wird definitiv auch Golfanlagen verändern. Dabei geht es weniger darum, ob dies geschieht, sondern vielmehr darum, wie schnell und in welchem Umfang – „The hype is over. AI is here!“, so beispielsweise auch der bezeichnende Titel der Opening Keynote von Google Cloud auf der Hannover Messe 2024. Dies sollte nicht als Gefahr gesehen, sondern vielmehr als Chance verstanden werden. Die Einführung dieser Technologie bietet enorme Vorteile und Mehrwerte. Herausforderungen, vor denen der Golfmarkt steht, können durch den Einsatz von KI wesentlich unterstützt und erleichtert werden.

KI frühzeitig nutzen
 

Es ist wichtig, dass die Entscheidungsträger auf Golfanlagen das Thema KI frühzeitig in den Fokus nehmen und idealerweise priorisieren – verschiedene Gründe für eine Beschäftigung mit KI sind in Tabelle 1 aufgelistet. Die Erfahrung zeigt, dass ein später Einstieg bei neuen digitalen Technologien oft mit höheren Kosten und mehr Aufwand verbunden ist. Durch proaktives Handeln können jedoch zahlreiche Vorteile genutzt werden, ohne unter Zeitdruck zu geraten. Eine frühzeitige Integration von KI trägt dazu bei, eine innovationsfreundliche Kultur zu fördern und allen Beteiligten und den Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, KI-Fähigkeiten zu erlernen und weiterzuentwickeln.

Wie Golfanlagen das Thema KI angehen können
 

Doch wie sollen sich nun die Golfanlagen-Entscheider dem Thema KI nähern? Es gibt zwei Ansätze: Bestehende Prozesse analysieren, um sinnvolle Einsatzmöglichkeiten für KI zu finden, oder KI-Tools ausprobieren, um deren Potenzial zu entdecken. Am besten ist es, zunächst ein grundlegendes Verständnis für KI-Tools zu entwickeln, um realistisch einschätzen zu können, was machbar ist und wie die Technologie optimal genutzt werden kann.
 

Der Startschuss im November 2022
 

Im November 2022 überraschte das US-Unternehmen OpenAI die Welt, indem es „ChatGPT 3.5“ für die breite Öffentlichkeit zugänglich machte. Trotz der Tatsache, dass Künstliche Intelligenz seit etwa 70 Jahren existiert, war sie bis dahin für den Endverbraucher kaum greifbar. Der Launch von ChatGPT gilt als Meilenstein, und die Entwicklungen in der KI sind seither atemberaubend und beeindruckend. Viele Verantwortliche von Golfanlagen haben vermutlich ihre ersten Berührungspunkte mit KI durch ChatGPT erlebt. Es handelt sich dabei um eine generative KI, auch bekannt als Gen-KI. Tabelle 2 zeigt die Unterschiede zwischen KI und Gen-KI.

Große Sprachmodelle (LLM)
 

KI-Tools wie ChatGPT bezeichnet man auch als „Large Language Models“ (LLM). Diese fortschrittlichen KI-Systeme führen vielfältige Aufgaben durch, wie Textverfassung, Übersetzungen, komplexe Fragenbeantwortung, Programmcode-Generierung und kreative Inhalte. Sie basieren auf tiefem maschinellem Lernen und umfangreichen Datensätzen, um natürliche Sprache zu verstehen und zu erzeugen. Ihre Vielseitigkeit umfasst häufig neben der Texterstellung auch die Bilderkennung und Videogenerierung.

Daher werden fortschrittliche LLMs oft als „Multi-Modale KI“ bezeichnet. Die Funktionsweise von LLMs beruht auf dem Einsatz tiefer neuronaler Netze, insbesondere der Transformer-Architekturen, um Sprache zu verarbeiten. Sie analysieren die Beziehungen zwischen Wörtern und Sätzen und lernen, sinnvolle Texte zu erstellen, indem sie auf umfangreiche Datensätze zugreifen, die aus Büchern, Artikeln, Internet, Webseiten und anderen Quellen stammen. Tabelle 3 zeigt die bekanntesten großen Sprachmodelle.


Standalone KI-Tools
 

Neben den umfassenden Large Language Models (LLMs) gibt es spezialisierte KI-Tools, die auf eine einzige Aufgabe fokussiert sind. Diese sogenannten „Standalone-Tools“ bieten gezielte Lösungen für spezifische Anwendungsbereiche und sind ähnlich einfach zu implementieren und zu nutzen, wie die LLMs. Standalone-Tools sind darauf ausgelegt, spezifische Aufgaben effizient und präzise zu erfüllen, ohne dass eine komplexe Integration in bestehende Systeme notwendig ist. Sie bieten eine einfache und schnelle Möglichkeit, umgehend von den Vorteilen der Künstlichen Intelligenz zu profitieren, sei es in der Textverarbeitung, Bilderstellung und Bearbeitung, oder Musik- und Videoproduktion.
 

Die dynamische Welt der KI-Tools
 

Künstliche Intelligenz hat in den letzten Jahren einen gewaltigen Sprung gemacht und wächst unaufhaltsam weiter. Dank rascher Fortschritte in der KI und im maschinellen Lernen sprießen immer mehr Startups und Unternehmen aus dem Boden, die sich auf diese Technologien spezialisieren. Dieses dynamische KI-Ökosystem umfasst eine schier endlose Vielfalt an Technologien, Produkten und Unternehmen. Täglich tauchen neue Tools auf, während andere verschwinden.
 

Die Anwendungsmöglichkeiten sind nahezu grenzenlos: Textgeneratoren, KI-basierte Bild-, Musik- und Videoproduktion, Code-Generierung und Generative AI sind nur einige Beispiele. Mittlerweile gibt es über 1.600 verschiedene KI-Tools. Den Überblick zu behalten oder gar jedes einzelne auszuprobieren? Ein Ding der Unmöglichkeit!

 

Ein weiteres spannendes Phänomen ist die Integration von KI in bestehende Produkte etablierter Software-Giganten wie Adobe, SAP oder Hubspot. Plötzlich finden sich in altbewährten Tools neue, KI-gestützte Features, die die Nutzung noch effizienter und innovativer machen. Wenn Sie wissen möchten, welche KI-Tools aktuell verfügbar sind, hilft ein schneller Blick auf Google, um die neuesten Trends und Entwicklungen zu entdecken. 

Die Vielfalt der KI-Tools und die Gemeinsamkeit ihrer Benutzeroberfläche
 

Obwohl es eine unglaubliche Anzahl an KI-Tools gibt, ist das Schöne daran, dass ihre Benutzeroberflächen oft sehr ähnlich sind. Die meisten dieser Tools bieten ein benutzerfreundliches Interface, das sich durch einen einfachen Suchschlitz auszeichnet, in den die Nutzer ihre Eingaben machen können. Diese einheitliche Struktur erleichtert es, sich schnell mit verschiedenen Tools vertraut zu machen und effizient zu arbeiten.
 

Das Konzept des Prompt-Engineerings
 

Ein zentrales Element der Arbeit mit KI-Tools ist das sogenannte Prompt-Engineering. Dabei handelt es sich um die Kunst, Eingabeaufforderungen (Prompts) so zu gestalten, dass die KI die gewünschten Ergebnisse liefert. Ein gut durchdachter Prompt kann die Qualität und Relevanz der Antworten erheblich verbessern. Der Prozess des Prompt-Engineerings beginnt mit dem Verständnis der Funktionsweise des KI-Tools. Es erfordert eine präzise Formulierung der Anfrage, die klar und spezifisch ist, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Nutzer müssen überlegen, welche Informationen sie von der KI benötigen und wie diese am besten formuliert werden können. Dabei spielen Klarheit, Kontext und Detailtiefe eine entscheidende Rolle. Beispielsweise könnte ein Nutzer, der eine Zusammenfassung eines wissenschaftlichen Artikels benötigt, einen Prompt wie „Gib mir eine kurze Zusammenfassung des Artikels über die Auswirkungen von KI auf die Gesundheitsbranche“ verwenden. Durch Hinzufügen spezifischer Details kann der Prompt weiter verfeinert werden, um genauere und nützlichere Antworten zu erhalten. Mit der richtigen Herangehensweise an Prompt-Engineering kann die Nutzung von KI-Tools effizienter und produktiver gestaltet werden, was letztlich zu besseren Ergebnissen führt.

Erwartungshaltung an KI: Realismus und Potenzial
 

Während eine Schlagzeile wie „KI wird Millionen Arbeitsplätze vernichten“ Ängste schüren, ist es wichtig, die tatsächlichen Fähigkeiten und den gegenwärtigen Stand der Künstlichen Intelligenz realistisch zu betrachten. KI hat in vielen Bereichen enorme Fortschritte gemacht und kann zahlreiche Aufgaben effizienter und präziser erledigen als Menschen. Doch die Vorstellung, dass KI in naher Zukunft vollständig selbstständig arbeitet und menschliche Arbeit komplett ersetzt, ist noch weit entfernt. Der lesenswerte Beitrag „ChatGPT und die Folgen von KI“ von Michael Althoff im golfmanager 2/23 beleuchtet genau diese Thematik im Kontext des „Qualitätsjournalismus“. Er zeigt anschaulich, wie wichtig es ist, die Möglichkeiten und Grenzen der KI zu verstehen.
 

KI ist besonders nützlich bei spezifischen, klar definierten Aufgaben wie der Automatisierung von Routineaufgaben, der Analyse großer Datenmengen und der Bereitstellung präziser Vorhersagen.
 

Trotz dieser beeindruckenden Fähigkeiten gibt es klare Grenzen. Die Erwartung, dass KI komplett selbstständig und ohne menschliche Überwachung arbeitet, ist momentan nicht realisierbar. KI-Modelle benötigen menschliche Eingaben, klar definierte Parameter und kontinuierliche Überwachung, um effektiv zu funktionieren. Die Entwicklung wirklich autonomer KI, die komplexe Entscheidungen ohne menschliches Eingreifen trifft, erfordert noch bedeutende Fortschritte in der Forschung und Technologie.


Ein Blick in die Zukunft
 

Die Rolle der KI wird weiter wachsen, und ihre Fähigkeiten werden sich kontinuierlich verbessern. Führungskräfte und Entscheider auf Golfanlagen sollten eine realistische Erwartungshaltung bewahren. Anstatt KI als Bedrohung zu sehen, sollten sie die Technologie als Werkzeug betrachten, das ihnen hilft, ihre Arbeit besser und effizienter zu erledigen. Die Zukunft der Arbeit wird vermutlich eine enge Zusammenarbeit zwischen Menschen und Maschine sein, bei der KI als unterstützendes Tool fungiert, das menschliche Fähigkeiten ergänzt und erweitert.

 

Autor: Fred Hoffmann| golfmanager 03/2024

 

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