Sprungbrett in die Spitze
Erfolgreiche Sportförderung

Die German Challenge powered by VcG setzt Maßstäbe auf der HotelPlanner Tour und hat sich als Bühne für Professionals mit Perspektive etabliert – nicht zuletzt dank des Systems der Tauschspots.
Es gibt österreichische Medien, die ihn sogar als „Nicolai von Altentann“ gefeiert haben. Keine Sorge, der Sieger der Austrian Alpine Open 2025 im Golf Club Gut Altentann heißt weiterhin Nicolai von Dellingshausen. Dennoch: „Das verändert mein Leben“, sagte der 32-Jährige noch im Augenblick des Triumphs. Zumindest in sportlicher Hinsicht.
Von Dellingshausen ist mit diesem ersten Top-Erfolg seiner nunmehr neunjährigen Profi-Karriere der beste Deutsche in der Saison-Wertung ,Race to Dubai‘ der DP World Tour. Er hat für den Rest des Jahres die Teilnahme an den höherwertigen Turnieren der Rolex Series sowie die Tour-Karte für die kommenden beiden Spielzeiten sicher. Und der Erfolg in Österreich bescherte ihm durch die Platzierung im entsprechenden Tour-Ranking als nette Dreingabe auch noch das Ticket zur Genesis Scottish Open im Renaissance Club, wo sich alljährlich Scottie Scheffler, Rory McIlroy und Co. für die Open Championship in der Woche darauf einspielen.
Und das alles – könnte man salopp sagen – dank der German Challenge powered by VcG. Das Turnier wird seit 2021 im Wittelsbacher Golf Club ausgetragen: mit der fünften Auflage ist 2025 folglich ein Jubiläumsjahr. Das einzige deutsche Turnier im Kalender der HotelPlanner Tour, ehemals Challenge Tour, war 2024 ein elementarer Baustein für von Dellingshausens diesjährigen Höhenflug. Obwohl er damals in Neuburg an der Donau gar nicht am Start war.
Indes, der Düsseldorfer profitierte vom System der sogenannten Tauschspots – letztlich ein Kontingent an Wildcards für den jeweiligen Veranstalter bei jedem Event der HotelPlanner Tour, mit dem Talente herangeführt, etablierte Akteure abgesichert oder unterstützt und vor allem munter gehandelt wird – frei nach der Devise: Gibst du mir einen Startplatz bei deinem Turnier, gebe ich dir dafür einen bei meinem. Oder zwei. Oder so.
Ohne Tauschspot womöglich kein Sieg in Altentann
Von Dellingshausen hatte eine eingeschränkte Teilnahmeberechtigung für die DP World Tour und brauchte dringend noch ein paar gute Ergebnisse in der zweiten Liga, um 2025 weiterhin ganz oben mitspielen zu dürfen. Also wurde kurzfristig eine Wittelsbacher-Wildcard gegen einen Startplatz bei der Rosa Challenge am Wochenende zuvor eingetauscht, der ,Nachrücker‘ belegte den geteilten fünften Platz, sicherte sich knapp 9.000 Euro und damit genug Preisgeld für den Erhalt der Tourkarte. Kurz: Spielen und sich vorn platzieren musste von Dellingshausen zwar selbst, doch ohne den Tauschspot hätte es womöglich kein Altentann gegeben.
„Ich habe am Sonntag vor dem Turnier spätabends mit dem Veranstalter in Polen gesprochen und versucht, Nicolai über einen Tauschspot ins Teilnehmerfeld zu bringen“, erinnert sich Felix Lechner an den Kraftakt, der ein Jahr später in Österreich karriereprägende Früchte tragen sollte. Lechner ist Vorstand der Professional Golf AG, der Dachgesellschaft der PGA of Germany, und beim Thema Tauschspots so was wie der Dealer des Vertrauens für Deutschland, will heißen: der Herr über die Wildcards bei der German Challenge. Das ist eine ziemlich komplexe und nicht zuletzt sensible Angelegenheit, deren Details und gesamter Facettenreichtum diesen Rahmen komplett sprengen würde.
Pauschal gesagt stehen jedem Veranstalter eines Turniers mit vollem Feld, also mit 156 Spielern, 50 Startplätze zur Verfügung. Zehn werden tatsächlich für förderungswürdige Spieler behalten, die nicht eh qualifiziert sind, 40 kommen in den Tauschtopf. „Das ändert sich manchmal durch besondere Umständen oder Gelegenheiten, dennoch: Ja, das ist eine gute Größenordnung“, bestätigt Lechner, der Amt und Expertise von Vorgänger Rainer Goldrian übernommen hat. Natürlich agiert er nicht nach Gutdünken und allein, sondern in enger Absprache mit Bundestrainer Ulrich Eckhardt: „Ich bin derjenige, der quasi operativ tauscht. Der Bundestrainer benennt die Spieler, die förderungswürdig und -fähig sind. Er steht in engem Kontakt mit den Aktiven, weiß um deren Ziele, Saisonpläne und Bedürfnisse.“
Insgesamt 14 Akteure im Zeichen von Schwarz-Rot-Gold waren bei der Jubiläumsausgabe am Start, sechs erreichten die Finalrunden, und vor allem Philipp Katich hatte als geteilter Vierter hinter dem südafrikanischen Sieger JC Ritchie sowie den beiden Engländern Joshua Berry und Tom Lewis allen Grund zum Gefühlsüberschwang. Nicht nur, weil es die bislang beste Platzierung des 24-Jährigen auf der HotelPlanner Tour ist, wo er bislang ohne volle Spielberechtigung unterwegs ist. „Ich habe quasi auf das Turnier gewartet. Hätte ich jetzt schlecht gespielt, wäre ich auf die Pro Golf Tour gegangen“, so Katich. Stattdessen packte er seine Siebensachen für die Farmfoods Scottish Challenge auf dem Parklandplatz von Schloss Roxburghe.
Auch dieses Beispiel unterstreicht die Bedeutung des Turniers als Bühne, um Erfahrung zu sammeln und sportliches Fortkommen auszubauen. Für Nicolai von Dellingshausen oder beispielsweise Matti Schmid und Yannik Paul war die German Challenge buchstäblich das Sprungbrett in die Spitze. „Der Plan ist voll aufgegangen, diese Tauschspots zu verwenden, um sportlichen Erfolg zu generieren“, bilanziert Felix Lechner.
Fristen, Fristen, Fristen – und Sonderregelungen
Der Tauschspot-Treuhänder hat in der Woche vor dem Event einen Fulltime-Job. Ansonsten belaufe sich der diesbezügliche Aufwand im Jahr auf rund eine Stunde pro Woche, erzählt er: „Diese Stunde hat allerdings eine fatale Aufteilung – das sind zehn Minuten Sonntagnacht, zehn Minuten am Montag in der Früh, zehn Minuten an Feiertagen. Ich muss halt auf Standby sein, wenn ein Turnier endet oder ansteht und es um die Plätze geht – egal in welcher Zeitzone.“ Die Herausforderung lässt sich in drei Stichworten zusammenfassen: Fristen, Fristen, Fristen. „Was passiert in welcher Situation? Wann muss ich wen, wie und wo melden? Wie komme ich an die entsprechenden Informationen? Welche Deadlines gibt es?“ verdeutlicht Lechner. Und dann all die Sonderregelungen: „Diesbezüglich am Ball zu bleiben, das ist eigentlich die Expertise, die ich einbringe.“ Nun, als Ex-Fußballer ist er das doch gewohnt.
Scherz beiseite, das Ganze ist längst ein eingespieltes, zumeist reibungslos funktionierendes System nach dem Prinzip Geben und Nehmen. Man kennt sich, schätzt Lechners Pünktlichkeit und prompte Reaktionen: „Beim Umgang mit den Tauschspots sind Tempo und Flexibilität wahnsinnig entscheidend. Alle Beteiligten haben das offenbar im Griff, antworten schnell, stehen für kurzfristige Änderungen zur Verfügung. Die Kollegen von den anderen Turnieren wissen: Deutschland meldet seine Spieler ordentlich und fristgerecht, meldet auch umgehend, wenn ein Spieler herausfällt und nominiert umgehend nach. Wir haben seit Beginn noch keine einzige Deadline verpasst.“
Und Startplätze bei der German Challenge sind ohnehin beliebt und begehrt, denn der Deutsche Golf-Verband (DGV), die Vereinigung clubfreier Golfspieler (VcG), die Deutschen Golf Sport GmbH und die PGA of Germany sowie der Wittelsbacher Golf Club haben dieses Turnier als Sahne-Event etabliert, das den höchsten Standard auf der HotelPlanner Tour erfüllt und als Premium-Event gilt. „Es hat sich herumgesprochen, dass Deutschland hier regelmäßig eine hervorragende Veranstaltung auf einem exzellenten Golfplatz auf die Beine stellt, mit perfekter Organisation und einem sehr hochwertigen Setup“, so Lechner.
So lässt eine sportstrategische Entscheidung mit Leben füllen, die mittlerweile zum Herzensprojekt geworden ist. Es wurde eine „wertvolle Bühne für unsere Nachwuchstalente“ geschaffen (DGV-Vizepräsident Achim Battermann) und gleichzeitig wird Golf als „tolle, erlebnisorientierte Freizeitaktivität“ präsentiert, wie es VcG-Geschäftsführer Marco Paeke formuliert. „Neben dem Engagement im Sinne des Sports ist es unser wichtigstes Ziel, mehr Menschen für den Golfsport zu begeistern und Neugierde und Interesse zu wecken. Das gelingt uns durch ein Event-Konzept, das den Sport zugänglich macht, für eine positive Atmosphäre sorgt und allen Gästen das Gefühl gibt, willkommen zu sein.“
Golf als emotionales Erlebnis, dasweit über den Sport hinausgeht
Mission accomplished möchte man sagen. „Die German Challenge powered by VcG auch in diesem Jahr eindrucksvoll gezeigt, wofür sie steht: Golf als emotionales Erlebnis, das weit über den Sport hinausgeht“, bilanziert Christian Schunck, Turnierdirektor und stellvertretender Geschäftsführer Deutsche Golf Sport GmbH, mit Blick auf das ProAm am Mittwoch, den Turnierstart mit vollem 156er-Feld am Donnerstag, die VcG Players-Party am Freitag, den Beat-the-Pro-Wettbewerb samt Clinic mit Bundestrainer Eckardt und den Cocktail-Sundowner am Samstag sowie die stimmungsvolle Siegerehrung am Sonntag, alles gerahmt von einem chilligen Biergarten mit Foodtrucks und Getränkeständen. „Es ist uns gelungen, eine einzigartige Atmosphäre zu schaffen – eine Verbindung aus sportlichem Wettbewerb, Freude am Live-Erlebnis und nahbaren Spitzengolfern“, fügt Schunck an.
Sowieso ist festzuhalten, dass die VcG ihren Claim als Förderer des Golfsports mit der German Challenge sehr sichtbar einlöst und zur Visibilität von Golf in Deutschland beiträgt – ebenso wie beim Amundi German Masters übrigens –, während andere wirtschaftliche Engagements wie bei Abschlag Schule oder Golf&Natur eher im Hintergrund stattfinden.
Auch die Spieler wissen, was sie an der German Challenge haben. „Es war bis jetzt immer ein sehr cooles Event und ist ein absolutes Highlight in unserem Kalender, kommt auch bei anderen Spielern großartig an“, schwärmt Max Schmitt stellvertretend für die Kollegen. „Ich muss sagen: Das Turnier bedeutet mir schon sehr viel.“ Apropos: Tiger Christensen notierte mit Rang elf ebenfalls das bislang beste Tour-Ergebnis, überdies platzierten sich Tim Tillmanns und Michael Hirmer als geteilte 18. in den Top-20.
Derlei Aussagen, die allerorten spürbare Atmosphäre eines „lieb gewonnenen Turniers“ (Marco Paeke) und das für alle stimmige Programm erleichtern Felix Lechners Arbeit ungemein. „Wenn man ein konstant gutes Turnier mit einem guten Termin und einem guten Set-up hat und darüber hinaus zuverlässig ist und prompt reagiert, niemanden lange warten lässt, dann tauschen die Kollegen auch gern Startplätze und schicken gern ihre Spieler zu uns, weil sie wissen, dass wir uns um unsere Teilnehmer kümmern.“
Mit diesem Pfund kann Lechner wuchern und verbessert seine Verhandlungsposition von Jahr zu Jahr. Gerade zu Beginn und am Ende der Saison ist das wichtig, weil die Starterfelder kleiner oder saisonal bedingt mangels Alternativen eh voll sind. Dennoch hat Lechner selbst für Südafrika, Indien oder Abu Dhabi als traditionell schwierig zu belegende Turnier stets mindestens einen Startplatz für einen deutschen Profi aushandeln können.
Fazit: „Die German Challenge powered by VcG ist in jeder Hinsicht ein unverzichtbarer Baustein und bedeutender Beitrag zur Vielfalt und Stärke des deutschen Profigolfs.“ Sagt Lechner. Oder anders: So geht erfolgreiche Sportförderung.
Das sagen die Spieler zur German Challenge powered by VcG:
„Ich finde, die German Challenge ist ein Highlight auf der Tour. Es ist immer hilfreich für die Entwicklung, wenn die Jugend sehen kann, dass der Sport auch in Deutschland gefördert wird und man die Möglichkeiten hat, hier auf diesem Niveau zu spielen.“ – Tiger Christensen
„Das Turnier ist im Vergleich sicher eines der Besten. Die Angebote für uns Spieler, aber auch für die Fans sind mehr als man normalerweise auf der Tour sieht. Es ist für uns Männer das zweitgrößte Profiturnier in Deutschland – und allein deshalb sehr hoch einzuordnen. Gerade auf diesem besonderen Golfplatz und mit dem Drumherum ist die German Challenge ein richtig tolles Event.“ – Yannick Schütz
„Grundsätzlich macht der Platz des Wittelsbacher Golf Club einfach großen Spaß und ist immer in einem super Zustand. Die Grüns rollen gut, sind nicht megaschnell aber treu – das ist schon alles sehr geil hier.“ – Philipp Macionga
„Ich liebe dieses Turnier, diesen Golfplatz und die Menschen hier. Vor drei Jahren war ich das erste Mal hier und die Atmosphäre ist immer außergewöhnlich.“– JC Ritchie, Sieger 2025
„Ich denke, die German Challenge ist das beste Turnier der gesamten HotelPlanner Tour.“ – Michael Hirmer