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Mallorca sichert sich Finale der Challenge Tour

Road to Mallorca mit Grand Final in Alcanada

Die Mittelmeer-Insel Mallorca, gerne auch als 17. Bundesland Deutschlands bezeichnet, ist unter Golfern seit Jahrzehnten ebenso bekannt wie beliebt. Im Rahmen seiner Tourismus-Strategie möchte sich die Balearen-Insel zudem stärker über Qualität positionieren, denn über den oft zitierten Ballermann-Tourismus. Golfer passen da hervorragend zur neuen Strategie, denn bekanntermaßen haben Golfer überproportionale Tagesausgaben durch das zusätzlich zur Übernachtung anfallende Greenfee. Und so zeigte sich in den vergangenen Monaten, dass einige Anlagen auf Mallorca nochmals kräftig investiert haben, um die Plätze trotz herausfordernder Umweltbedingungen wie beispielsweise dem permanenten Wassermangel im Sommer auf ein hohes Niveau zu bringen.

Unter PR-Aspekten darf es dennoch als besonderer Coup gelten, dass es der Federación Balear de Golf mit ihrem Präsidenten Bernardino Jaume in Zusammenarbeit mit dem mallorquinischen Inselrat und der Regierung der Balearen gelungen ist, für die kommenden vier Jahre das Finale der European Challenge Tour nach Mallorca zu holen. Was der European Tour das „Race to Dubai“, ist ab sofort für die Challenge Tour die „Road to Mallorca“. Damit wird jedes Event der Challenge Tour ab sofort automatisch auch die Destination Mallorca promoten. Das Turnier der 45 best-platzierten Profis der laufenden Saison soll auf wechselnden Anlagen ausgetragen werden – und den am Ende 15 bestplatzierten Spielern in der Abschlusswertung winkt die lukrative Tourkarte der European Tour.

 

Austragungsort des ersten Grand Finals war vom 07. bis 10. November 2019 Golf de Alcanada. Die im Besitz der Porsche-Familie stehende Anlage ist auch in Deutschlands Golfszene keine Unbekannte, zählt sie doch nicht nur zu den besten Anlagen der Balearen-Insel, sondern ganz Europas. Noch zu Beginn des Jahres wurden umfangreiche Renovierungs- und Umbaumaßnahmen vorgenommen, auch in den Wochen vor dem Grand Final wurde der ohnehin schon ausgezeichnete Pflegezustand nochmals optimiert. Dass sich die Anlage sowohl unter ihren Mitgliedern, als auch unter Gästen einer großen Beliebtheit erfreut und Bestnoten bei den Platzbewertungen einheimst, liegt nicht zuletzt an ihrem äußerst engagierten Direktor Kristoff Both und seinem umtriebigen und service-orientierten Team. Damit die Golfer ihre Runde in bester Erinnerung behalten, hat man sich – neben perfektem Platzzustand und einem ebenso fairen wie anspruchsvollen Course-Design von Robert Trent Jones sowie perfektem Service – einiges einfallen lassen: Gäste erhalten als Startgeschenk einen Bagtag mit eingraviertem Namen. Natürlich geht der Golfer dafür erst einmal in den Pro-Shop, der gleichzeitig Empfang ist – und viele Besucher gehen aufgrund der sehr freundlichen und fachkundigen Beratung am Ende mit mehr als einem Bagtag wieder aus dem Pro-Shop. An Bahn 7, die von einem erhöhten Tee in Richtung des weithin sichtbaren, markanten Leuchtturms gespielt wird, hat man eine Video-Kamera angebracht. Sie zeichnet auf Wunsch den Teeshot auf, man kann ihn sich an einem eigens hierfür aufgestellten Terminal im Clubhaus nach der Runde ansehen und per E-Mail zusenden lassen. Und damit trotz der landschaftlichen Schönheit und immer wieder beeindruckenden Aussichten auf das Meer das Spieltempo nicht leidet, nutzt man seit einiger Zeit erfolgreich das „Pace of Play“-Management-System von TagMarshal. Dazu erhalten die Golfer vom Starter ein GPS-Gerät, so dass die Golfer den Mehrwert eines kostenfreien GPS-Systems mit Bahnverlauf und aktuellen Pinpositions wahrnehmen und sich nicht überwacht fühlen – dennoch wird kontinuierlich angezeigt, ob man innerhalb oder außerhalb der Spielgeschwindigkeit liegt, was bei fast allen Golfern zu großer Selbstdisziplin führt. Der Marshal greift nur bei starken Abweichungen ein, und auch dies stets verbindlich und freundlich. Alcanada legt eben besonderen Wert auf ein positives Kundenerlebnis auf und abseits des Platzes.

Zum Grand Final präsentierte sich Golf de Alcanada im gewohnt hochklassigen Zustand. Für die Zuschauer war der Eintritt an allen Turniertagen frei. Schade nur, dass ausgerechnet zum Finale das Wetter einen Gang zurückschaltete, am Finaltag herrschte gar eher deutsches Herbstwetter mit Regen und starkem Wind – die Scores zeigen dies deutlich. Am Ende gab es beim ersten Finale der Road to Mallorca auch fast einen deutschen Premierensieg: Sebastian Heisele wurde hervorragender geteilter Zweiter, gemeinsam mit dem Franzosen Robin Sciot-Siegrist und hinter dem Gewinner Francesco Laporta aus Italien, der damit auch den Sieg in der Jahreswertung holte. Heisele gelang mit seiner Topplatzierung der Sprung auf Platz 4 der Saisonwertung, was ebenfalls die begehrte Qualifikation für die European Tour 2020 bedeutete.

 

Trotz der widrigen Witterung am Finaltag war das erste mallorquinische Finale der Challenge Werbung pur für Golf auf Mallorca. Den Verantwortlichen der Baleareninsel ist es gelungen, die Insel noch stärker in den Blickpunkt der europäischen Golfszene zu rücken – und sicherlich werden die Insel und die Austragungsorte der jeweiligen Finals davon profitieren, denn Plätze der Profitouren üben seit jeher einen besonderen Reiz auf Amateurspieler aller Spielstärken aus.

 

Autor: Michael Althoff | golfmanager 6/2019

 

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