Auf der Suche nach dem Turnier-Schwung
ISPS Handa European Masters vs. KLM Open
Vor gut einem Jahr, im September 2015, blickte die Golfwelt auf Deutschland. Der Solheim Cup, größter Team-Wettbewerb im Damengolf, war im badischen St. Leon Rot zu Gast. Rund 70.000 Besucher aus aller Welt kamen, und selbst das ausgerechnet in der Turnierwoche einsetzende Herbstwetter samt Regen konnte weder der Qualität des Golfspiels noch der Begeisterung der Zuschauer etwas anhaben. „Golf-Deutschland kann Golf-Großevents“, so das einhellige Fazit der Golf-Fachwelt und der Golf-Begeisterten landauf, landab. Schon malten viele ein rosiges Bild von der Entwicklung des Golf-Turniersports in Deutschland. Daher war die Freude groß, als verkündet wurde, dass mit der ISPS Handa European Masters in 2016 ein prominentes Damenturnier auf die Golfbühne Deutschlands kommen würde – hatte sich doch vorher offenkundig kein adäquater Sponsoren-Nachfolger für die frühere Unicredit Ladies German Open finden lassen. Die Ladies German Open, 2014 am Wörthsee ausgetragen, fanden leider auch keine Fortsetzung. Der Austragungsort der ISPS Handa in Düsseldorf-Hubbelrath schien bestens gewählt, denn der Platz ist eine Herausforderung auch für sehr gute Golfer, zudem wird dort seit vielen Jahren auf höchstem Niveau Amateurgolf gelebt.
Beste Voraussetzungen und doch ...
Die Bühne schien also bereitet, der rote Teppich ausgerollt. Und als dann Caro Masson unmittelbar vor dem Turnier ihren ersten Sieg auf der US-Amerikanischen Damentour einfahren konnte und vor allem zu Turnierbeginn schönstes, fast sommerliches Wetter auf dem Programm stand, war klar: Es kann kaum bessere Voraussetzungen für ein solches Event geben. Und so stand die Frage im Raum: Wird es gelingen, den Schwung des Solheim Cups mitzunehmen und ein weiteres Golfevent der Profidamen in Deutschland zu etablieren? Immerhin erreichte die Unicredit bei ihrer letzten kompletten Ausrichtung in Gut Häusern 2012 beachtliche 35.000 Zuschauer in der gesamten Turnierwoche. Doch wer nun gehofft hatte, auch in Düsseldorf einen Zuschaueransturm ohnegleichen zu erleben, wurde enttäuscht. Vor allem an den beiden ersten Tagen war die Atmosphäre fast schon familiär, besonders am Morgen. Keine Spur von Gedränge, selbst am Abschlag oder an den Grüns. Stattdessen eine leider eher übersichtliche Anzahl an Besuchern, die wohl selten sonst so nahe an die Topspielerinnen dieser Welt herankommen konnten.
Doch woran lag es, dass dieses vom Teilnehmerfeld her großartig besetzte Event auf ein vergleichsweise geringes Interesse stieß? Noch dazu, als mit Sandra Gal nicht nur eine deutsche Golferin, sondern sogar ein ehemaliges Hubbelrath-Mitglied um den Sieg mitspielte und das Turnier auf einem hervorragenden geteilten dritten Platz beendete? An der Organisation vor Ort scheint es nicht gelegen zu haben. Überall freundliche Helfer, die Fragen stets freundlich und kompetent beantworteten. Auch die Pressevertreter – das sei an dieser Stelle ausdrücklich erwähnt – wurden perfekt betreut und mit den notwendigen Informationen im kleinen Pressezentrum versorgt.
Alleine die Parkplatzsituation gab zu denken, galt es doch, eine vielbefahrene Straße zwischen Parkgelände und Club zu überqueren – fast ein Wunder, dass hier nichts passiert ist, für die Zukunft sei auf die provisorischen Brücken beim Herrenturnier in Eichenried hingewiesen, die sich einer ähnlichen logistischen Herausforderung stellen dürfen. Auch von der sportlichen Seite gibt es kaum Verbesserungsmöglichkeiten: Nicht nur Masson und Gal, sondern auch zahlreiche weitere deutsche Top-Golferinnen waren dem Ruf nach Düsseldorf gefolgt, auch mit vielen Spielerinnen des europäischen Solheim Cup-Teams gab es ein Wiedersehen. Und das Golfspiel der Damen an sich war makellos, die Scores durchgängig beeindruckend. Auch die Wahl des Austragungsorts bot beste Voraussetzungen für zahlreiche Besucher: Nordrhein-Westfalen stellt mit über 133.000 Golfern den zweitgrößten Landesverband innerhalb des Deutschen Golf Verbandes e.V. (DGV), nur knapp hinter Bayern. Trotzdem, gemessen an früheren Zuschauerzahlen einer Unicredit Ladies German Open oder gar eines Solheim Cups hätten sich sicherlich Club, Organisatoren und Sponsoren deutlich mehr Zuschauer erhofft.
Big is beautiful als Erfolgsrezept?
Bleibt ein Blick auf das Angebot für Zuschauer im Rahmen des Turniers. Die ISPS Handa bot den Zuschauern vor allem eines: Golf pur. Zuschauertribünen suchte man selbst an Tee 1 oder dem 18. Grün vergebens. Fairerweise sei angemerkt, dass der Golfclub Hubbelrath recht hügelig ist – hier merkt man die Nähe zum Bergischen Land, das gerne auch mal als „bergiges Land“ bezeichnet wird. Da ist es natürlich deutlich schwieriger, Zuschauertribünen aufzubauen. Und viele, vor allem britische Golfer fragen sich ohnehin, wofür wir Deutschen (wie Amerikaner übrigens auch) so viele Sitzplätze beim Golfen brauchen, denn: Der britische Zuschauer läuft und begleitet Spieler meist die komplette Runde. Aber vergessen wir nicht: Briten tragen auch gerne ihre Golftasche über den Platz, während in Deutschland zunehmend Buggies für die Runde nachgefragt werden. Das ist sicherlich nicht nur eine Frage des Alters und des persönlichen Fitnessgrades, sondern eben eine Frage von Bequemlichkeit und Komfort. Genau diese Zuschauer fanden in Düsseldorf jedoch nur ein geringes Angebot. Auch im Bereich Verpflegung war das Angebot eher übersichtlich: Inmitten der Anlage, quasi im Club-Tal, waren einige Bierzelt-Garnituren aufgestellt, an denen die Besucher Fingerfood und Getränke zu sich nehmen konnten. Vom Golfgeschehen bekam man hier jedoch nicht viel mit. Das Ganze hatte eher den Charme eines kleines Streetfood-Festivals denn eines hochrangigen Sport-events. Etwas verloren wirkte auch das Verkaufszelt hinter dem Catering-Bereich – und offizielle Merchandising-Artikel suchte man vergeblich. Wer sich hier an die Zeltstadt in Gut Häusern erinnert, stellte deutliche Unterschiede fest. Auch die Anzahl der Aussteller war deutlich geringer und mit einigen kleinen Zelten direkt am Eingang eher unglücklich platziert, hier fehlte eindeutig die Bindung der Aussteller an das Turnierevent an sich.
Nun muss im Golfsport nicht alles nach dem Motto „Big is beautiful“ passieren. Doch letztlich finanzieren sich Golfturniere zu einem nicht unerheblichen Teil direkt oder indirekt über die Zuschauer – denn wenn nur wenige Zuschauer erscheinen, werden auch die Aussteller ihre Präsenz überdenken und Sponsoren sich fragen, ob ihr Engagement den erhofften Effekt bringt. Auch als Plattform zur Gewinnung von Neugolfern können sich Turniere eignen, doch diese Zielgruppe wurde auf dem Turniergelände kaum angesprochen. So bleibt ein sportlich hochwertiges Turnier, das jedoch vom öffentlichen Interesse her nicht an seine Vorgänger anknüpfen konnte. Für die Zukunft wird es jedoch unerlässlich sein, dass die Ausrichter sich fragen, ob sie das Turnier auch mit den diesjährigen Zuschauerzahlen langfristig in Deutschland belassen wollen oder ob durch neue Maßnahmen mehr Zuschauer gewonnen werden sollen.
Das Parallel-Event im Nachbarland
Dass es durchaus möglich ist, hohe Zuschauerzahlen zu erreichen, zeigte am exakt gleichen Wochenende und nur rund zwei Autostunden von Hubbelrath entfernt, die European Tour mit der KLM Open, die erstmals im Golfclub The Dutch bei Utrecht ausgetragen wurde. Vielleicht liegt schon darin ein möglicher Grund für fehlende Zuschauerzahlen in Hubbelrath: Da gibt es über Jahre hinweg kein Damen-Tourevent mehr in Deutschland, und dann liegt der Austragungsort letztlich in mehr oder weniger Reichweite eines zeitgleich stattfindenden Profiturniers der Herren, bei dem unter anderem mit Max Kieffer, Marcel Siem und Florian Fritsch namhafte deutsche Golfer am Start waren. Vielleicht wäre es für die Zukunft empfehlenswert, bei der Planung einen Blick in beide Turnierkalender zu werfen und solche Parallelen, gepaart mit räumlicher Nähe, zu vermeiden. Natürlich werden an dieser Stelle viele Golfer sagen: Herrengolf zieht nun einmal grundsätzlich mehr Besucher an als Damengolf – das sei beim Fußball auch nicht anders, trotz der Erfolge einiger deutscher Damen-Fußballteams in der Champions League und den Triumphen der Nationalmannschaft würde Männerfußball immer mehr Zuschauer generieren. Das unterstützt auch ein Blick auf die Preisgelder: Während bei der ISPS Handa insgesamt 500.000 Euro ausgeschüttet wurden, nahmen in Utrecht alleine der Sieger Joost Luiten 300.000 Euro und der Zweite Bernd Wiesberger 200.000 Euro mit nach Hause – die verbleibenden 1,3 Mio. Euro Preisgeld wurden im Feld aufgeteilt. Damit ist die KLM Open noch eines der vergleichsweise niedrig dotierten Events im Tourkalender – eine Open de France ist mit immerhin 3,5 Mio. Euro dotiert, die Anfang Oktober stattfindende Alfred Dunhill Links Championship gar mit 5 Mio. Euro.
Und doch zeigte sich, dass eine KLM Open vor allem bei der Organisation und dem Angebot für Zuschauer andere Wege geht – und das offensichtlich sehr erfolgreich. Immerhin 45.000 Besucher wurden an den vier Turniertagen gezählt – und bei der KLM Open ist der Eintritt an allen Turniertagen kostenpflichtig. Zum Vergleich: Die BMW International Open in Deutschland lockt durchschnittlich rund 60.000 Zuschauer. Dabei gibt es in den Niederlanden mit knapp 390.000 Golfern nur gut 60% so viele Golfer wie in Deutschland. Schon der Austragungsort zeigt: Auch auf neuen Anlagen können Turniere erfolgreich sein. The Dutch wurde erst im Mai 2011 eröffnet, das Design stammt aus der Feder von Colin Montgomerie. Der Platz ist ein Inland-Linkscourse, kombiniert also Elemente klassischen Links-Designs mit weiteren Designelementen wie großen Wasserhindernissen. Eine solche Anlage bietet für Zuschauer beste Voraussetzungen, denn hier kann jeder selbst entscheiden, ob er seine Lieblingsspieler auf der Runde begleiten oder entlang einer Spielbahn das Teilnehmerfeld abwarten möchte. Nicht zuletzt die vielen, linkstypischen Hügel auch rund um die Grüns ermöglichen den Besuchern beste Blicke auf die Profis auf der Runde.
Golfturnier als Event konzeptioniert
Doch der Platz alleine ist nicht der einzige Unterschied zwischen den beiden hier betrachteten Turnieren. Vielmehr fällt die andere Herangehensweise an die Zuschauer, heute modern People-Management genannt, auf. Es beginnt bereits am Eingang: Alle Besucher wurden durch freundliche Damen in Flugbegleiter-Uniformen der niederländischen Fluggesellschaft KLM, die auch Titelsponsor ist, begrüßt. Das erinnerte fast schon an das Boarding beim Fliegen. Und direkt nach der Ticketkontrolle gelangte man als erstes – in einen riesigen Merchandising-Bereich! Anders ausgedrückt: Man kann als Besucher gar nicht anders, als durch dieses Zelt mit seinen zahlreichen Ausstellern zu gehen, sowohl beim Betreten, als auch beim Verlassen des Turniergeländes. So ist es dann dem Geschick und der Präsentation jedes einzelnen Ausstellers überlassen, ob er aus den Zuschauern für sich auch Besucher macht.
Die Aussteller sind breit gefächert: Natürlich dürfen Golfausrüster nicht fehlen, auch Golf-Reiseveranstalter sind ebenso zu finden wie Hotels und Golf-Vermarktungsverbünde. Aber auch Anbieter anderer Branchen, beispielsweise Herren-Oberbekleidung, waren vor Ort. Durch dieses Zelt gelangte der Besucher dann auf eine erste Freifläche. Hier wurde für das leibliche Wohl gesorgt, es gab alkoholische und nicht-alkoholische Getränke sowie ein großes Angebot an Speisen. Besonders interessant: Zwei große Golf-Übungsbereiche. Der erste Bereich wendet sich an Erwachsene und naturgemäß auch erfahrene Golfer. Sehr gelungen war aber auch direkt daneben ein eigener Golf-Activity-Bereich für Kinder, der auch von zahlreichen Schulklassen besucht wurde. Zwar war auch beim deutschen Turnier in Hubbelrath mit SNAG der führende Anbieter von Golf-Einsteiger- und Fun-Equipment für Kinder vor Ort, lag aber leider etwas versteckt und hatte deutlich weniger Fläche zur Verfügung. Die KLM Open gehen deutlich offensiver an das Thema Golfnachwuchs heran. Von diesem großen Cateringbereich ging es dann durch ein weiteres Ausstellerzelt in Richtung Turniergelände. Anders ausgedrückt: Die Fläche der beiden Ausstellerzelte dürfte so mancher Golfmesse in Deutschland nahezu ebenbürtig sein – sie ist in jedem Fall größer als die jährlich im April stattfindende niederländische Golfmesse Amsterdam Golf Show! Auch auf dem Weg zum Turniergelände gab es weitere Aussteller links und rechts des Weges.
Rund um den Platz dann ein anderer Ansatz als beim parallel stattfindenden Turnier in Deutschland: Am Grün der 18. Spielbahn und mit Blick auf das neunte Grün war eine riesige Tribüne aufgestellt. Eine weitere Tribüne gab es an Tee 1, jedoch deutlich kleiner. Ansonsten waren auf dem gesamten Turniergelände sowohl neben den Fairways, als auch rund um die Grüns Sitzsäcke in den Farben blau (KLM) und orange (ING Diba und Nationalfarbe der Niederlande) verteilt, die von Zuschauern aller Altersgruppen gerne genutzt wurden. Ein besonderes Schmankerl für die Zuschauer und Spieler war jedoch Bahn 14, ein kurzes Par 3. Golfer aus aller Welt haben schon einmal vom berühmten Loch 16 der Waste Management Phoenix Open im TPC Scottsdale gehört, dem „Coliseum“. Hier hat sich über die Jahre aus einer Spielbahn ein komplett umbautes „Golfstadion“ entwickelt, an dem regelmäßig ausgelassene Partystimmung herrscht. Das Turnier nennt sich daher seit einiger Zeit auch „The Greatest Show on Grass“. Nun muss man die Lautstärke und den damit einhergehenden Alkoholkonsum am Coliseum nicht mögen, er ist jedoch ein Zuschauer-Garant für die Organisatoren. Auch die KLM Open bieten an der 14 eine Arena, die gesamte Spielbahn wurde durch Tribünen eingerahmt. Doch anders als in den USA hat man dies mit einem für die Zuschauer sehr spannenden Wettbewerb kombiniert: Beat the Pro! Er wird während des Turniers zweimal ausgetragen, am Donnerstag und am Samstag. Die Qualifikation erfolgt sowohl im Vorfeld der KLM Open als auch direkt auf dem Turniergelände neben der dafür vorgesehenen Spielbahn. Und die Sieger dürfen dann, während der offiziellen Turnierrunde, mit den Pros abschlagen und ermitteln, wer den Ball näher an die Fahne bringt. Ein Event, das vor allem am Wochenende bei gut gefüllten Tribünen für viel Spannung und Unterhaltung sorgt.
Ein Fazit
Der Vergleich beider Turniere zeigt nicht nur, dass es trotz des schönen Wetters durchaus möglich war, Anfang September viele Menschen für ein Golfturnier zu begeistern. Er zeigt auch, dass es offensichtlich nicht mehr „das“ richtige, alleinige Konzept gibt. Sicherlich kann die KLM Open mit den Partnern KLM sowie der auch in Deutschland bekannten Direktbank ING Diba auf leistungsfähige Sponsoren zurückgreifen. Das scheint in den Niederlanden einfacher zu sein als in Deutschland. Die KLM Open zeigen aber vor allem – und hier gibt es zahlreiche Parallelen zum Solheim Cup und Turnieren in den USA –, dass heutige Golfturniere keine reine Sportveranstaltung mehr sind, sondern Events. Wer Zuschauer auf eine Golfanlage locken möchte, ist heute mehr denn je gefordert, ihnen etwas zu bieten.
Top-Golf der Weltklasse scheint heute eher die Basis zu sein, als das Gesamtpaket. Der Zuschauer möchte etwas geboten bekommen – nicht nur beim Golf, sondern auch als Gesamtpaket drumherum. Es ist ein bisschen wie bei heutigen Golfanlagen: Nur Golf anzubieten, reicht vielfach nicht mehr aus, gefragt sind Angebote für die ganze Familie – auch für Nichtgolfer. Und genau dies decken die KLM Open beispielhaft ab: Im Catering-Bereich kann man schlicht einen tollen Tag mit Freunden verleben, die Kinder können im Fun-Park einmal selbst das Golfen ausprobieren und auf der Runde kann man wählen, ob man lieber auf einer Tribüne sitzt oder seine Lieblingsspieler begleitet. Und auch die Idee von „Beat the Pro“ zeigt, dass es selbst inmitten des Turniers möglich ist, heute Zuschauer aktiv einzubeziehen und sie nicht auf die rein passive Rolle des Beobachters zu reduzieren.
Den Königsweg gibt es nicht
Doch was in den Niederlanden funktioniert, muss auf Deutschland noch lange nicht eins zu eins übertragbar sein. Um noch mehr Menschen für Golfturniere in Deutschland und den Golfstandort Deutschland insgesamt zu begeistern, braucht es eigene Konzepte, abgestimmt auf die jeweilige Zielgruppe und Zuschauer. Da kann der Weg für ein Damenturnier durchaus anders aussehen als für ein Turnier der Herren. Wichtig ist, dass es dauerhaft gelingt, den Turnierstandort Deutschland zu stärken – und dazu gehören mehr Zuschauer. Sonst läuft Golf Gefahr, in den Bereich von „Kammerkonzerten“ abzurutschen. Das sagt zwar über die Qualität des Angebots nichts aus, aber wer heute Sponsoren sucht, hat mit einem Open Air-Festival oder Popkonzert sicherlich bessere Karten. Auch die Clubs sind hier gefragt: Jeder einzelne sollte sich fragen, wie er seine Mitglieder zu einem Besuch bei einem der wenigen Profievents auf deutschem Boden motivieren kann. Und für die Organisatoren gilt: Mehr Eventcharakter, weniger „Golf only“. Wie so etwas geht, hat der Solheim Cup 2015 nachhaltig bewiesen – und die dort gewählten Ansätze sind keinesfalls nur bei Megaevents anwendbar, sondern lassen sich durchaus auch auf kleine Veranstaltungen übertragen.
Autor: Michael Althoff | golfmanager 5/2016