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Topgolf-Standort in Wien eröffnet

Bewährtes, nur stärker auf Events angepasstes Konzept

Ende Januar war es soweit: In Anwesenheit zahlreicher geladener Gäste eröffnete der CEO des europäischen Franchisenehmers Greenreb, David Speiser, in Brunn vor den Toren Wiens den nach Oberhausen zweiten Standort in Kontinentaleuropa. Schon nach wenigen Tagen zeigte sich: Auch dort wird das bewährte Konzept hervorragend angenommen, vor allem jüngere Menschen nutzen das Golf-orientierte Entertainment-Konzept. Wer das längst etablierte Angebote aus Oberhausen kennt, wird bei genauerem Hinsehen erkennen, dass mit der Neueröffnung in Wien einige kleine Anpassungen vorgenommen wurden – auch Topgolf ist kein starres Konzept, sondern bindet die Erfahrungen aus bisherigen Aktivitäten stets in neue Projekte ein. Aufgrund behördlicher Auflagen sind die Parkplätze in Wien nicht direkt vor dem Gebäude, sondern seitlich angebracht.

Ein separater, gut beleuchteter Weg führt die Gäste daher vom seitlichen Parkplatz direkt zum Haupteingang – und gibt schon vom Parkplatz einen Blick auf die über drei Etagen verteilten Abschlagbereiche frei. Gleich im Erdgeschoss erkennt man ein angepasstes Einrichtungskonzept. Dieses kommt nicht nur in einem veränderten Farbkonzept zum Ausdruck, sondern auch bei der Möblierung: Anders als in den USA ist in Europa der Platz am langen Tresen direkt vor der Bar nicht so beliebt. Daher hat man in Wien Zweier- und Vierertische jeweils im 90-Grad-Winkel zum Tresen installiert und so eine gelungene Kombination aus Tresen und kommunikativer Einrichtung gefunden. Auch der Pro-Shop wurde neu konzipiert und bietet vor allem auf die junge Zielgruppe ausgerichtete Merchandising-Produkte. Wie gewohnt gibt es im Erdgeschoss und ersten Stock Bar und Restaurant – vor allem die Außenterrasse Richtung angrenzendem See im ersten Stock dürfte im Sommer ein heißbegehrter Platz abseits der Topgolf-Bays sein. Im zweiten Stock gibt es nur noch eine interne Bar zur Bearbeitung der Gäste-Bestellungen. Statt der aus Oberhausen bekannten Bar im zweiten Stock findet man dort in Wien zwei Konferenzräume, die aufgrund eines flexiblen Wandkonzepts zu einem großen Raum kombiniert werden können. Weiterhin zum Angebot zählt auf der gleichen Etage der große Konferenzraum. Damit unterstreicht der neue Standort, dass sich Topgolf nicht nur als Entertainmentangebot versteht, sondern den Fokus zunehmend auf Events und damit auch auf Business-Kunden legt. Hier ist sicherlich hilfreich, dass direkt gegenüber ein Eventhotel für Übernachtungen bereitsteht. Die hohe Kundenfrequenz erlaubt es dem Unternehmen zudem, neue Wege in den Systemen und Prozessen der Gastronomie zu beschreiten. Neben den auch in Oberhausen eingesetzten mobilen Robotern für die Auslieferung bestellter Getränke testet man in Wien aktuell, ob ein modifiziertes System für die Zustellung von Speisen geeignet ist – Ausgang offen. Gastronomieexperten dürften vor allem über die neue Zapfanlage staunen, denn hier kommt ein System zum Einsatz, dass man bisher eher aus den Bars großer Casinos in Las Vegas kannte. Mit Ausnahme weniger Getränke wird auf Flaschen verzichtet, so dass weder volle noch leere Flaschen zu den Bars gebracht und gelagert werden müssen. Stattdessen versorgt ein Kühlraum samt Zapfanlage zentral alle Bars des Standorts. Für Mixgetränke wie Aperol Spritz oder Hugo ist die Rezeptur im System hinterlegt, alle Drinks werden dennoch stets frisch gemixt. Damit wird ein gleichbleibendes Kundenerlebnis durch konstanten Geschmack gesichert, die Logistik vereinfacht und auch der Schulungsbedarf für die Mitarbeiter sinkt, da die Zutaten und Mischverhältnisse nun im System hinterlegt sind. 

Topgolf Wien unterstreicht erneut die Entertainment-Ausrichtung und Innovationsfreudigkeit des Franchise-Nehmers Greenreb. Die nächsten Standorte sind bereits in der Vorbereitung, man darf gespannt sein, welche Neuerungen dort präsentiert werden.


Autor:​​​​​​​ Michael Althoff | golfmanager 2/25


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