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Golf de Fontainebleau vollendet erste Renovierungsphase

Viel Feingefühl bei Clayton, DeVries & Pont

Golf de Fontainebleau, eine der besten Golfanlagen Europas, hat die erste Phase der Renovierung erfolgreich abgeschlossen. Verantwortlich ist das Team von Clayton, DeVries & Pont, zu dem auch der renommierte deutsche Golfplatzarchitekt Dr. Hendrik Hilgert zählt. Christian Majcher, Direktor der auch Gastspielern offenstehenden Mitgliederanlage südöstlich von Paris, äußert sich sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Die Ursprünge der Anlage reichen bis ins Jahr 1909 zurück. Bis heute legt der Club Wert auf die Verbindung von sportlicher Herausforderung und kulturellem Erbe in Kombination mit einem nicht-kommerziellen Golfclub. Die große historische Bedeutung wird durch die Nähe zum berühmten Schloss Fontainebleau unterstrichen. Seit 1927 ist Golf de Fontainebleau zudem Austragungsort eines der wichtigsten und best-besetzten Amateur-Golfturniere, dem Mouchy-Cup. Dieses prestigeträchtige Turnier, zu dem sich stets die besten Amateure Frankreichs versammeln, wird zu Beginn der Saison über vier Runden im Zählspiel ausgetragen, ursprünglich fand es – wie viele traditionelle Turniere – als Matchplay statt.

Der Platz ist ein klassischer Heideplatz und wurde sorgfältig in die natürliche Umgebung integriert. Der sandige Boden, die alten Kiefernwälder, Heidekraut und eine natürliche Ondulierung des Geländes bilden die Grundlage für einen der anspruchsvollsten und zugleich besten Plätze auf dem Kontinent. Wenig verwunderlich, dass der Platz von zahlreichen Experten zu den zehn besten Anlagen Europas gezählt wird.

Der Golfplatz wurde 1909 auf Initiative des Marquis Jean de Ganay gegründet und zunächst vom französischen Architekten Julien Chantepie entworfen. Im Jahr 1920 überarbeitete der britische Golfarchitekt Tom Simpson das Layout, gefolgt von Erweiterungen durch Fred W. Hawtree in den 1960er Jahren. Bis heute dominieren die von Simpson realisierten Designelemente, Golf de Fontainebleau ist damit ein Musterbeispiel des Golden Age Golfplatzdesigns. Das Ergebnis ist ein harmonisches Zusammenspiel aus klassischem Design und natürlicher Umgebung. Wie wichtig die Verbindung von Golf und Natur an diesem historischen Standort in Frankreich ist, unterstreicht die Tatsache, dass der Wald von Fontainebleau 1861 zum ersten Naturschutzgebiet der Welt erklärt wurde. Der Club nimmt daher auch am Programm für Biodiversität des französischen Golfverbands teil. Der sandige Boden sorgt für eine ausgezeichnete Drainage, sodass der Platz bei nahezu allen Wetterbedingungen bespielbar ist. Das Clubhaus im normannischen Stil beherbergt Fresken des Malers Paul Tavernier, Mitglied der Schule von Barbizon. Neben seinen mehr als neunzig Bunkern ist die Anlage vor allem für ihre in das Design integrierten Felsen und die teils deutlichen Höhenunterschiede bekannt. 

Die nun abgeschlossene erste Phase der Renovierung erforderte daher viel Feingefühl, verantwortlich für die Ausführung war neben Hilgert sein niederländischer Kollege Frank Pont. Mit diesem hat Hilgert bereits zahlreiche weitere Projekte erfolgreich realisiert, darunter den reversiblen Golfplatz Patting in Bayern (s. golfmanager 2/23). „Wir fühlen uns geehrt, dass Golf de Fontainebleau uns mit der Restaurierung des ursprünglichen Simpson-Designs beauftragt hat“, freut sich Hilgert daher über das ebenso anspruchsvolle wie prestigeprächtige Projekt. Die Renovierung umfasste das Entfernen und Neugestalten verschiedener Bunker an den Spielbahnen 2, 3, 4, 8, 9, 11, 12 und 17. „Wir haben die ursprünglichen Bunkerformen und die für Simpson typischen, ausgefransten Bunkerkanten wieder hergestellt“, so Hilgert. Weitere Maßnahmen bestanden darin, noch mehr der für Fontainebleau typischen Felsen freizulegen sowie die Heideflächen zu regenerieren und zu erweitern. 
 

„Die Mitglieder sind mit den Ergebnissen dieser ersten Phase sehr zufrieden, und die Besucher seit April sind begeistert“, so Direktor Majcher und Alexandre Villet, Mitglied des Club-Kommittees. Schon jetzt bereitet sich der Club daher darauf vor, zeitnah mit Clayton, DeVries & Pont die nächste Phase seines Modernisierungsprogramms einzuleiten. Denn auch wenn sich Golf de Fontainebleau stets der Tradition verpflichtet sieht: das schließt eine Modernisierung der Anlage und eine Anpassung an neue Herausforderungen, nicht zuletzt im Greenkeeping, ausdrücklich ein.

 

Autor: Michael Althoff | golfmanager 3/25

 

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