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Mainzer Golfclub

Best Practice: TrackMan Range

Innovation gehört beim Mainzer Golfclub zur Kern-Philosophie. So bietet der Club seine Schnupperkurse über Groupon an, gehörte zu den Erstanwendern von Campo Golf inklusive automatischem Check-in-Prozess – und Geschäftsführer Stefan Kirstein gehört zu den Initiatoren von Lime Golf. Da überrascht es wenig, dass bereits 2019 erstmals die Nutzung eines Rangesystems den Weg auf die Agenda des umtriebigen Golfmanagers fand. „Wir haben damals festgestellt, dass unsere Range zwar weiterhin profitabel war, aber die Ergebnisentwicklung war leicht rückläufig“, so Kirsteins Rückblick. Mit einem Rangesystem wollte er daher seiner Range neuen Schwung verleihen und die Auslastung wieder steigern. Im Mittelpunkt: das Golfspiel im Winter und Simulator-Golf. „Aufgrund meines Leistungssport-Hintergrunds steht TrackMan für mich seit vielen Jahren für Sport-orientiertes Golf“, erläutert er die Motive seiner Systemwahl. Man habe sich im Vorfeld der Entscheidung auch mit Toptracer auseinandergesetzt. Entscheidend für TrackMan Range waren nach Kirstein drei Faktoren: die Nutzungsmöglichkeit der Technik bei schwierigen Lichtverhältnissen (Nebel, Dunkelheit, Gegenlicht), die Einbindung des eigenen Golfplatzes in das virtuelle Golfangebot und die Lesbarkeit und Verständlichkeit der Grafiken für die Golfer – kombiniert mit einigen subjektiven Faktoren, wie er offen zugibt. „Wichtig war mir, dass die Roadmap des Produkts für die kommenden Monate klar aufzeigt, dass TrackMan Range für das Unternehmen einen hohen Stellenwert hat und die Weiterentwicklung sichergestellt ist“, so Kirstein. Die Installation des Systems erfolgte dann genau zur Hochzeit der Corona-Krise – und da das Installa-tionsteam von TrackMan aufgrund der Reiserestriktionen nicht vor Ort sein konnte, entschloss man sich in Mainz kurzerhand, das System selbst zu installieren. Das System wurde als Mietkauf über fünf Jahre angeschafft. „Wir haben uns aber bereits die Option zur Weiternutzung für zwei zusätzliche Jahre gesichert“, ergänzt der Geschäftsführer. Bei der Integration in den Golfbetrieb kam den Mainzern zu Gute, dass sie bereits 2020 – vor allem, da aufgrund der im angrenzenden Bundesland Hessen geltenden, Corona-bedingten Anlagenschließungen viele hessische Golfer nach Mainz über den Rhein auswichen – die Boxen der Driving-Range buchbar machten. Sie können in Slots à 20 Minuten bis maximal 100 Minuten gebucht werden – ausgenommen sind fünf Boxen, die generell für ein maximal 20-minütiges Warm-up vor der Runde bereitstehen. Eine Schnittstelle zwischen Boxbuchung und TrackMan besteht bisher jedoch nicht.

Die Kosten für die Nutzung von TrackMan Range hängen von Mitgliedsstatus und Systemmodus ab. „Der Trainings- und Spielmodus kann von allen Golfern kostenfrei genutzt werden“, erläutert Kirstein. Für Gäste gibt es zwei Optionen: Entweder zahlen sie pro Ballkorb einen erhöhten Preis von 5 Euro inklusive TrackMan-Nutzung oder sie schließen eine Rangemitgliedschaft für jährlich 59 Euro ab und beziehen Bälle dann zum Mitgliederpreis von 3,50 Euro. Für die Nutzung des virtuellen Golfs, bei dem neben dem Mainzer Golfclub zahlreiche weitere Anlagen weltweit gespielt werden können, gibt es für Mitglieder und Gäste eine separate Virtual Golf Membership für 20 Euro pro Jahr. Besonders wichtig war es nach Kirsteins Erfahrung, die Golfer von Beginn an zielgerichtet an das neue System heranzuführen. „Wir haben eigene Videos produziert, eine eigene Anleitung auf unserer Homepage bereitgestellt und schicken immer wieder Mitarbeiter auf die Range, um unsere Golfer zur Nutzung zu motivieren und bei dieser Gelegenheit auch immer einen Funktionscheck des Systems durchzuführen“, erläutert der Manager seine Strategie. Wichtig sei es, aktiv auf die Nutzer zuzugehen. Als großen Vorteil sieht er – selbst langjähriger DGV-Nationalspieler – die Kenntnis der tatsächlichen Schlaglängen, die den Golfern ein besseres Course-Management auf dem anspruchsvollen Mainzer Platz ermögliche. „Unsere Pros berichten zudem, dass sich durch die Systemeinführung die Nachfrage nach Trainerstunden erhöht habe“, beschreibt er die Sy-nergien. Für die Zukunft plant Kirstein weitere Angebote inklusive Rangesystem. Angedacht sind beispielsweise Firmenevents, zudem gibt es bereits eigene Kurse inklusive TrackMan Range. Vor allem in Richtung Herbst und Winter rechnet Kirstein aufgrund der dann verkürzten Helligkeit mit einer stärkeren Nutzung des virtuellen Golfs. Die Pläne für einen Ausbau der Range sind daher bereits fertig: Der Bauantrag für ein dreistöckiges Gebäude wurde bereits gestellt, derzeit laufen erste Ausschreibungen. Das Fazit des Managers fällt uneingeschränkt positiv aus. Die Nutzung der Range sei wieder deutlich gestiegen, vor allem, wenn es für ein Spiel auf dem Platz bereits zu dunkel ist. Zudem konnte die nicht zuletzt aufgrund der Corona-Vorgaben oft reduzierte Platzkapazität durch die Range erweitert werden. Potenzial sieht der Manager noch bei der Ansprache von Einsteigern und Kindern, hier werden die künftigen Releases der Software mehr spielerische Elemente bringen und nicht nur sportlich ambitionierte Golfer ansprechen. Hier sieht Kirstein großes Potenzial, denn gerade Wettbewerbe und Vergleiche mit anderen Golfern – über Gaming oder virtuelles Golf – sind für ihn ein besonderer Mehrwert von Rangesystemen. Wichtig ist nach seiner Erfahrung, das System immer wieder bei den Golfern in Erinnerung zu bringen – die wirtschaftlichen Auswirkungen wird der Manager zum Jahresende bewerten, wenn er über mehrmonatige Erfahrung verfügt. „Wir merken bereits jetzt, dass aufgrund unserer Lage viele Gäste zum Üben zu uns kommen – das ermöglicht uns, die Range aktiv über die Grenzen unseres eigenen Clubs hinaus zu vermarkten und unsere Attraktivität im Wettbewerb dank TrackMan Range zu steigern.“ So wundert es nicht, dass der Geschäftsführer des Mainzer Golfclubs sich auch heute sofort wieder für sein Rangesystem entscheiden würde.

 

Autor: Michael Althoff / golfmanager 5/2021

 

 

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