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Praxis trifft Wissenschaft: Junger Mann zum Mitreisen gesucht!

In den angloamerikanischen Ländern wird der Golfsport in allen Facetten seit mehr als einhundert Jahren wissenschaftlich untersucht und an Universitäten gelehrt. In Deutschland hat sich seit über tausend Jahren das duale System aus Praxis und Theorie in der Berufsbildung bewährt. In einem neuen Format wenden Prof. Dr. Rüdiger Falk und Matthias Nicolaus dieses „duale System“ auf den Golfsport an. Die mit unterschiedlichen Schwerpunkten ausgewiesenen Experten betrachten dabei einzelne Themen aus der Sicht von Wissenschaft und Praxis – immer von unterschiedlichen Standpunkten aus. (Kennzeichnung im Beitrag: Prof. Dr. R. Falk = Schwarz, M. Nicolaus = Blau)

Junger Mann zum Mitreisen gesucht!

„Junger Mann zum Mitreisen gesucht!“ Dieses Schild an Kirmeswagen kennt wohl jeder. Aber immer weniger folgen diesem Aufruf und Schausteller beklagen, dass es kaum noch Interessenten gibt und viele Veranstaltungen abgesagt werden müssen. Ein Schausteller brachte es jüngst auf den Punkt: „Am Wochenende zu arbeiten, lässt sich nicht mit der Work-Life-Balance vereinbaren.“ Gerade die junge Generation lehnt Arbeit als Pflichterfüllung ab und sucht nach Spaß und Selbstverwirklichung. Wohlbehütet aufgewachsene junge Menschen haben oft nicht gelernt, mit Kritik und Herausforderungen umzugehen, so eine Einschätzung aus der Praxis (GIERSCH, 2023).

Die Arbeit auf Golfplätzen hat vergleichbare Herausforderungen. In Management und Sekretariat sind die Mitarbeiter an Wochenenden und Feiertagen gefordert. Arbeit in der Freizeitbranche findet, wie es der Name sagt, dann statt, wenn die Kunden freie Zeit haben. Dies ist vor allem an Wochenenden, Feiertagen und im Urlaub der Fall. Lediglich diejenigen, die nicht im Erwerbsleben stehen, haben variable Zeit. Ein Grund, warum insbesondere ältere Menschen mit dem Golfspielen beginnen. Erwerbstätige haben oft gar nicht die disponiblen Zeiten, um unter der Woche zu spielen. 

Diese Besonderheiten des Arbeitsmarkts Golf sind bei jeder Recruiting-Strategie zu beachten. Insbesondere, da der Wettbewerb um Fachkräfte sich nicht nur zwischen den Golfanlagen abspielt, sondern auch mit Betrieben anderer Branchen. Greenkeeper können zum Beispiel bei Fußballclubs und im gesamten Garten- und Landschaftsbau eine Anstellung finden. Wie soll in dieser Situation dem Fachkräftemangel auf Golfanlagen begegnet werden? Eine Antwort ist die Zukunftsinitiative „Traumjob Golfplatz“, die vom Deutschen Golf Verband (DGV), dem Greenkeeper Verband Deutschland (GVD), dem Golf Management Verband Deutschland (GMVD) und der PGA of Germany getragen wird. Den Kern bildet die Webseite www.traumjob-golfplatz.de, die mehr sein soll als ein Berufsportal. Mit ihr sollen Menschen für den „schönsten Arbeitsplatz der Welt“ und „einen Golfberuf“ gewonnen werden. Bezogen wird dies auf die drei Berufsfelder Management, Grüne Berufe und Sport sowie auf das Ehrenamt. Betrachten wir diesen Ansatz aus Sicht von Praxis und Wissenschaft: 

Ehrenamt oder Job?

Auf der Webseite wird auch das „Ehrenamt“ als ein Beschäftigungsbereich genannt. Allerdings ist das Ehrenamt per Definition kein „Job“. Ehrenamtlich ist tätig, wer freiwillig und ohne Absicht auf Entgelt eine Aufgabe übernimmt, die dem Gemeinwohl dient. Ehrenamtliche übernehmen viele Aufgaben, aber meist neben dem Beruf, wobei die Aufwandsentschädigung kein Erwerbseinkommen ist. Das Ehrenamt ersetzt nicht die Hauptamtlichkeit, sondern sie unterstützt sie. In eingetragenen Vereinen sind die Vorstände meist ehrenamtlich tätig. Zum Beispiel sind beim GC Hösel rund 40 Ehrenamtliche als Betreuer der Spielkreise, zur Integration von Neumitgliedern, als ehrenamtliches Redaktionsteam der Clubzeitschrift, als Captains der Mannschaften und Betreuer des Jugendgolfs eingebunden. Ehrenamtliche werden insbesondere durch nichtmonetäre Leistungen entlohnt wie Altruismus, Wissenserwerb, soziales Ansehen und soziale Einbindung oder die Bewältigung von Ängsten und inneren Konflikten (THIEME, 2012; OMOTO/SNYDER, 1995). Salopp ausgedrückt kann man sagen: Ohne Ehrenamt geht Vereinssport nicht! 

Warum haben die Golfverbände das Ehrenamt als „Traumjob“ aufgenommen? Dies können nur die Golfverbände erklären. In Vereinen geht es beim Ehrenamt vor allem um die Definition der Schnittstellen zwischen Haupt- und Ehrenamt mit ihren Rechten und Pflichten sowie die Gestaltung der Machtverhältnisse. Die „Prinzipal-Agent-Theorie“ zeigt, wie desaströs sich unterschiedliche Interessen und Informationsvorsprünge auf jede Organisation auswirken können. Es dürfte aber kaum Ziel der Initiative sein, die Erwerbsarbeit mit ihrer gerade beginnenden Professionalisierung durch das Ehrenamt zu substituieren. 

Berufsverständnis: Traumjob oder Golfberuf?

Die Zukunftsinitiative nennt sich „Traumjob Golfplatz“: Was ist damit gemeint? Beginnen wir bei dem derzeit gern genutzten Begriff „Job“. Dies bedeutet etymologisch nicht etwa Beruf, sondern nur eine Art Tätigkeit gegen Entgelt. Ein Job zielt nicht auf eine dauerhafte Arbeit, die spezifische Qualifikationen, also Fähigkeiten, Kenntnisse und Fertigkeiten voraussetzt. Dies wäre ein „Erwerbsberuf“, im Englischen „vocation“. Werden spezifische höhere Qualifikation wie ein Studium vorausgesetzt und ist hieran der Berufszugang gebunden, dann ist es eine „Profession“ beziehungsweise ein reglementierter Beruf. Wenn es das Ziel ist, Fachkräfte zu finden und langfristig zu binden, so gibt der Begriff „Job“ das falsche Signal. Vielleicht wurde der Begriff „Traumjob Golfplatz“ als kleinster gemeinsamer Nenner gewählt, weil Berufsbilder weitgehend fehlen. Offensichtlich verlangt jeder der drei Golfberufe unterschiedliche Kompetenzen, weshalb sie getrennt dargestellt werden. Auch rekrutieren sie ihr Personal auf unterschiedlichen Arbeitsmärkten. 

Von einem Beruf kann nur im Greenkeeping gesprochen werden. Es gibt ein entsprechendes Berufsverständnis und ein Berufsbild, in dem die Eingangsvoraussetzungen, Fähigkeitsmuster, Personalentwicklung und Aufgabenfelder festgelegt sind. Obwohl der Beruf in den letzten Jahrzehnten oft vom Zentrum an die Peripherie des Selbstbildes gerückt ist, ist das Berufsverständnis entscheidend für die Akzeptanz der Anforderungen. Das gilt auch heute, wo viele junge Menschen ihre Selbstverwirklichung und Definition der eigenen Person eher über Freizeitaktivitäten als über den Beruf suchen. Die soziale Dimension des Berufs, also Existenzsicherung und Selbstentfaltung, hat sich verringert. Der Lebensberuf als Leitbild wird angesichts beruflicher Flexibilität und regionaler Mobilität durch temporäre Beschäftigungen ersetzt. Damit sinkt die Bindung an einen Arbeitgeber oder einen Beruf und an die Stelle ist ein Job-Hopping getreten. Welche Konsequenzen dies konkret hat, lässt sich in der Praxis erfahren:

„Hätten wir uns das damals getraut?“, lautet oft die Frage von Kolleginnen und Kollegen, wenn es um die Erfahrungen aus Bewerbungsunterlagen und Bewerbungsgesprächen geht. Sei es bei Stellenausschreibungen für Sekretariatskräfte oder Führungspositionen im Golfbusiness – die persönlichen Vorstellungen einiger Bewerber weichen oft sehr weit ab von den Anforderungen des Golfbetriebs. Planbarkeit geregelter Arbeitszeiten, Sondervergütungen für Wochenendarbeit, Gehaltsvorstellungen sowie Formen des Überstundenausgleichs stimmen oft nicht mit der bisher geübten Praxis überein. Eine geregelte Freizeit für die Familie durch planbare Arbeitszeiten ist ein weiterer Erwartungsaspekt. Insbesondere Quereinsteiger aus anderen Branchen haben oft falsche Vorstellungen von den Besonderheiten und Möglichkeiten der Golfbranche. Zudem sind bis auf wenige Ausnahmen im Golfmanagement der Clubs und Betreibergesellschaften keine Spitzengehälter üblich, vergleicht man diese mit Führungspositionen in anderen Branchen. 

Als Referent im Ausbildungsgang Golfbetriebsmanagement des IST-Studieninstituts, Düsseldorf, habe ich in den letzten Jahren eine Vielzahl von Teilnehmern in Seminaren begleiten dürfen, die aus Führungspositionen anderer Branchen kamen und eine neue berufliche Orientierung suchten. Viele Teilnehmer quittierten die Verdienstmöglichkeiten oft mit dem Resümee: „Toller Job, aber für diese Arbeitszeiten und Rahmenbedingungen leider eine unangemessene Entlohnung.“ 

Mit geänderten Rahmenbedingungen für die zu besetzenden Stellen werden sich Clubs und Betreibergesellschaften für alle Berufszweige im Golfgeschäft verstärkt auseinandersetzen müssen. Denn bereits heute werden die ausgeschriebenen Stellen oft monatelang nicht besetzt. Zudem heilt selbst eine Besetzung das Problem oft nicht, da nicht selten nach kurzer Zeit die Stelleninhaber den Club oder die Betreibergesellschaft wieder verlassen. Es erhärtet sich der Eindruck, dass die Erwartungen der Bewerber immer seltener mit den Vorstellungen der Golfarbeitgeber übereinstimmen. Die Folgen sind, dass es entweder gar nicht zu einer Zusammenarbeit kommt oder aufgrund der eingegangenen Kompromisse das Arbeitsverhältnis nur von kurzer Dauer ist. 

Golfprofessional

Der älteste „Golfberuf“ ist der Golfprofessional. Wichtigste Eingangsqualifikation sind gute Spielstärke und eine „Lehrbefähigung“. Harvey Penick hat das Berufsbild des „modernen PGA Professional“ im Jahr 1956 wie folgt beschrieben: Lehrer/Trainer, Manager, spezialisierter Kundenberater, Teilzeitlandwirt, vollzeitiger Verkaufsberater sowie Schlägerbauer/-fitter (ROBBINS, 2016). Dieses Berufsbild ist umfassender, als es heute allgemein gesehen wird, da es Management- und Platzpflegeaufgaben integriert. 

Die Golfprofessionals haben sich in der PGA of Germany zusammengeschlossen. Um Mindeststandards bei den Kompetenzen festzulegen, hat die PGA eine modulare Berufsqualifizierung zum „Fully Qualified PGA Professional“ entwickelt. Das erste Modul ist der PGA Precourse, der die ehrenamtliche Qualifizierung C-Trainer Golf Breitensport umfasst. Diese Qualifizierung kann auch beim DGV erworben werden. Das Modul II ist deutlich umfangreicher und eher schon eine Berufsqualifizierung. Es dauert zwei Jahre und schließt mit der Prüfung „Fully Qualified“ ab. 

Beides sind verbandliche Qualifizierungen und keine nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG) anerkannten Berufsausbildungen. Daher vermitteln sie keine Zugangsberechtigung. Eine Tätigkeit als Teaching Pro kann grundsätzlich berufsrechtlichen auch ohne diese Qualifizierungen aufgenommen werden. Allerdings ist dieses nicht nur wenig sinnvoll, sondern kann auch gefährlich sein. Denn ein falscher Schwung kann schnell zu gesundheitlichen Problemen führen. 

Problematisch sind nicht die Lehrinhalte, die im Rahmen einer stärkeren Professionalisierung möglicherweise erweitert werden sollten. Es sind eher die arbeitsmarktlichen Wirkungen hinsichtlich Inhalt, Umfang, arbeitsrechtliche Gestaltung und Entlohnung der Tätigkeit, die ungeklärt sind. Tarifähnliche Strukturen, die das Qualifikationsniveau in den Zusammenhang zum Entgelt stellen, könnte die Wirkungen deutlich verstärken. Der Ansatz der PGA of Germany, anstelle dessen ein sogenanntes „Berufsbild“ zu beschreiben, erscheint eher kontraproduktiv. Die sieben Tätigkeitsbereiche mit einer Vielzahl an Tätigkeiten als „Berufsfeld“ verwässern das Berufsprofil. Es sind allenfalls mögliche Tätigkeiten, die über andere Bildungswege oft leichter erreicht werden können. Basis eines entsprechenden Gestaltungsprozesses hin zu einem realistischen Anforderungsprofil sind die derzeitigen Praxiserfahrungen: 

Auf Golfanlagen können Professionals vielfältige Aufgaben vom Anfängerunterricht bis zum Training von Bundesliga- und Nationalspielern übernehmen. Dieses kann als Einzelunterricht auf verschiedenen Leistungsstufen erfolgen. In einer modernen Golfschule gehört auch Gruppenunterricht zu Technik und Taktik des Golfspiels sowie zur Wettspielvorbereitung dazu. Die Nutzungsbedingungen für die Übungsanlagen sind unterschiedlich und erstrecken sich von der kostenlosen Nutzung über Rabattierungsvereinbarungen für die vom Club erteilten Aufträge bis hin zum sogenannten Mattengeld. Für die Nachwuchsförderung sind die qualitativen Ansprüche einer aktiven und konzeptionell anspruchsvollen Kinder- und Jugendarbeit im DGV-Qualitäts-Managementprogramm dokumentiert. Es ist offensichtlich, dass die Umsetzung des Programms nur durch entsprechend geschulte und motivierte Professionals in Zusammenarbeit mit Haupt- und Ehrenamt umzusetzen ist. Die Erwartungen an einen „Teaching Pro“ hängen stark von der konzeptionellen Ausrichtung der Golfanlage ab. Ein Pro muss vor allem sportliche Erwartungen erfüllen, wenn der Leistungssport und die Jugendarbeit mit Trainingsplanung und Trainingssteuerung im Vordergrund stehen. Im Bereich der höheren Spielklassen wird oft erwartet, dass sich der Pro aufgrund seiner Kontakte als Multiplikator für Sponsoren-Aquisition anbietet. Liegt der Fokus auf dem Einzelunterricht für Bestandsmitglieder oder auf der Mitgliedergewinnung, so bestehen vor allem Umsatzerwartungen. Beschränkt sich das Tätigkeitsprofil ausschließlich auf ein Einzeltraining für Mitglieder und Interessenten, so unterscheidet sich dieser Golflehrer wesentlich von dem Trainer, der Jugendtraining, Jugend- und Leistungsmannschaften motivieren und mitreißen soll. Gemeinsam ist allen Typen die Notwendigkeit, Golfschüler zu motivieren und zu integrieren, sei es als neues Mitglied oder als Rookie in der Clubmannschaft. Ist der Golfpro auch als Ausbilder des Golflehrernachwuchs tätig, so werden didaktische Kompetenzen erwartet. Besteht die Hauptaufgabe in der Konzeption und Durchführung sportlicher Events wie Kurzspiel-Platzturniere, Trackman-Events, Longhitter-Wettbewerbe und Veranstaltungen zur Integration neuer Mitglieder, so steht die Erwartung an einen Kommunikator mit den Eigenschaften eines Animateurs im Fokus. 

Angesichts dieser Vielfalt an Aufgaben und Erwartungen ist es evident, dass vor einer Stellenbesetzung ein genaues Anforderungsprofil von den Verantwortlichen definiert werden muss. Neben der exakten Beschreibung der einzelnen Aufgaben der Golflehrertätigkeit sollten auch die erwarteten Zusatzqualifikationen und bisherigen Erfahrungen der Bewerber festgelegt werden. Für den Fortbildungsstatus kann vor allem das Graduierungs-System der PGA of Germany eine Orientierung sein. Beim Vorstellungsgespräch ist es unverzichtbar, dass die Bewerber ihre eigenen Erwartungen und Ideen für die Tätigkeit transparent formulieren. Nur so ist ein Abgleich der Erwartungen möglich, um nicht nach kurzer Zeit auf beiden Seiten enttäuscht zu sein. 

Wichtig ist, dass die begonnene Kommunikation zwischen Pro und den Ansprechpartnern, also dem Clubmanagement oder im ehrenamtlichen Bereich dem Sportwart, regelmäßig fortgeführt wird. Die Schnittstellen zwischen Jugendwart, Sportwart und Captains mit den Pros beziehungsweise der Golfschule sollten klar definiert sein. Für eine erfolgreiche Zusammenarbeit kann dies durch einen regelmäßigen Jour fixe geschehen, in dem die anstehenden Aufgaben, mögliche Probleme im alltäglichen Übungsbetrieb sowie Verbesserungspotenziale erörtert werden. 

Eine weitere Besonderheit ist die arbeitsrechtliche Struktur. Oft arbeiten die Teaching Pros als Selbständige beziehungsweise als Freelancer. Hiermit ist im Vergleich zu Angestellten ein höheres Risiko verbunden, da das Einkommen durch Einzel- und Gruppenunterricht, Mannschaftstraining und Golfreisen erwirtschaftet werden muss. Bei zu großer Abhängigkeit von der Golfanlage droht die Scheinselbständigkeit, sodass die entsprechenden Kriterien regelmäßig zu überprüfen sind. Fallstricke können zum Beispiel dann bestehen, wenn der Pro die Range oder den Golfshop betreibt oder die Golflehrer-Azubis im Auftrag des Clubs ausbildet. 

Eine Alternative zur Selbständigkeit ist die Organisation in Form einer Golfschule. Je nach Anlagengröße und konzeptionellen Vorstellungen der Golfanlage kann eine eigene Golfschule etabliert werden. Oder es kann ein Vertrag mit einer bestehenden Golfschule geschlossen werden, die auf mehreren Anlagen tätig ist. Im täglichen Schulungsbetrieb ist ein einheitliches Auftreten und ein einheitliches Outfit wünschenswert. Die Golfpros sind dort angestellt, haben ein geringeres finanzielles Risiko und die Golfanlage braucht sich nicht um die Scheinselbständigkeit zu kümmern. Der Preis hierfür sind die deutlich geringeren Entscheidungsbefugnisse der Golfanlage und kaum Möglichkeiten, zum Beispiel bei Schlechtleistungen unmittelbar auf den Pro einzuwirken. Gerade dieses „shirking“ ist eine der schwierigsten Aufgaben der Personalführung. Zumal die Kunden die Schlechtleistung des Pros immer undifferenziert ihm und der Golfanlage gemeinsam anlasten werden (FALK, 2020).

Literatur
FALK, R., 2020: Golfmanagement in Deutschland. Bonn, S. 201. 

GIERSCH, T., 2023: Der Reiz der späten Jahre. In: Markt und Mittelstand 06/2023, S. 32 (S. 30-32).

ROBBINS, K., 2016: Harvey Penick. The Life and Wisdom of the Man Who Wrote the Book of Golf. Boston/New York.

THIEME, L., 2012: Effizienzverzicht durch Ehrenamt – Ist die Absorption von Hauptamtlichkeit in Sportvereinen funktional? Sport und Gesellschaft, 9, S. 189 (S. 161-192); OMOTO, A.M. and M. SNYDER, 1995: Sustained Helping Without Obligation: Motivation, Longevity of Service, and Perceived Attitude Change Among AIDS Volunteers. In: Journal of Personality and Social Psychology, 68, pp 671-686.

Autoren: Prof. Dr. Rüdiger Falk und Matthias Nicolaus | golfmanager 02/2024

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