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Einnahmenentwicklung nur bei Greenfees positiv

DGV-Golfbarometer Frühjahr 2018

Ausgewählte Ergebnisse der Befragung zum DGV-Golfbarometer im Frühjahr 2018

 

Im April 2018 hat der Deutsche Golf Verband (DGV) in Zusammenarbeit mit der Institut für Handelsforschung GmbH (IFH) das DGV-Frühjahrs-Golfbarometer durchgeführt. Hierzu wurden alle Mitglieder des DGV mit Spielbetrieb zur Teilnahme an einer Online-Befragung eingeladen. In der Auswertung wurden anschließend alle Golfclubs und -anlagenbetreiber berücksichtigt, deren Anlage mindestens eine Saison in Betrieb ist. Das DGV-Golfbarometer gibt kurz, prägnant und zeitnah Stimmungen und Trends in der Golfbranche auf Grundlage der im Frühjahr und im Herbst eines jeden Jahres durchgeführten Umfragen wieder.

 

An der aktuellen Erhebung beteiligten sich 235 Golfclubs-/anlagenbetreiber. Neben einem allgemeinen Berichtsband und grafischen Detailauswertungen der Ergebnisse nach diversen Gruppierungen (Kaufkraft, Alter, Lage etc.) erhalten mit dieser Auswertung alle Teilnehmer erstmals neu die Möglichkeit, individuelle Auswertungen in einem Online-Tool zu erstellen. Auf diese Weise haben die Teilnehmer die Möglichkeit, neben den vorgefertigten Gruppierungen ebenfalls eigene Auswertungskombinationen zu bilden und auszuwerten.

 

Bewertung der wirtschaftlichen Lage steigt wieder deutlich

Nach einem Einbruch im letzten Jahr mit einem Tiefstand von +24,2 Indexpunkten erholt sich die Bewertung der wirtschaftlichen Lage in der aktuellen Erhebung auf einen Indexwert in Höhe von +31,8. Damit wird annähernd das Niveau aus der letzten Frühjahrserhebung erreicht, als der Wert bei +32,6 Indexpunkten lag. Eine Detailbetrachtung zeigt, dass in der aktuellen Erhebung 38,1 Prozent (-3,2 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr) der Golfanlagen ihre Lage als gut einschätzen. Der Anteil der Golfanlagen, die die wirtschaftliche Lage als schlecht bewerten, sinkt auf 6,3 Prozent (-2,4 Prozentpunkte).

In diesem Jahr wurde erstmals die Lage der Golfanlagen mitabgefragt. Hier zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen den Ausprägungen in der Bewertung der wirtschaftlichen Lage. Liegt der Wert in städtischen Anlagen/Anlagen in Ballungsgebieten mit +60,0 am höchsten, so sinkt er bei Anlagen in Stadt- und Ballungsrandgebieten auf +41,4 ab. Schlusslicht bilden ländliche Anlagen, die ihre wirtschaftliche Lage am pessimistischsten einschätzen (+18,7 Indexpunkte).

 

Bei der Betrachtung der Geschäftserwartung setzt sich die Konsolidierung der letzten Jahre fort. Nach einem leichten Rückgang des Indexwertes im Vorjahr, sinkt der Wert dieses Mal auf aktuell +19,9 (-2,1 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr) ab. Eine Clusterung der Teilnehmer nach dem Qualitätsstandard der Anlage zeigt, dass die Geschäftserwartung von Anlagen mit einem niedrigen Qualitätsstandard am geringsten sind (-20,0 Indexpunkte). Der Wert steigt bei Anlagen mit einem mittleren Standard auf +19,1 an und erreicht bei Anlagen mit einem gehobenen Standard den Höchstwert mit +30,9. Anlagen mit dem höchsten Standard gehen dagegen wieder mit mehrheitlich schlechten Erwartungen in das nächste Jahr (-3,0 Indexpunkte).

 

Weiterhin steigende ­Mitgliederzahlen erwartet

Der Index hinsichtlich Erwartung der Mitgliederentwicklung liegt mit einem Wert von +38,1 erstmals seit 2013 nicht über dem des Vorjahres (-3,1 Prozentpunkte geringer als im Vorjahr). Diese Differenz resultiert vor allem aus der Tatsache, dass die Anzahl der Anlagen, die von einer steigenden Mitgliederzahl ausgehen, im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist (aktuell: 44,8 Prozent der Befragten im Vergleich zu 49,0 Prozent im Vorjahr). Eine Clusterung nach der Kaufkraft der Golfanlagen zeigt deutliche Unterschiede bei der erwarteten Mitgliederentwicklung: So liegt der Indexwert bei den Anlagen in Gebieten mit niedriger Kaufkraft mit 28,6 Indexpunkten am niedrigsten und bei Anlagen mit durchschnittlicher Kaufkraft mit 39,7 Punkten am höchsten.

 

Heterogene ­Einnahmenentwicklung erwartet

Die Erhebung zeigt, dass in den Bereichen Greenfee (+31,7 ggü. +28,8 im Vorjahr) und Mitgliedsbeiträgen/Spielgebühren (+23,5 ggü. +33,8 im Vorjahr) höhere Einnahmen erwartet werden. Bei den Mitgliedsbeiträgen/Spielgebühren gehen in diesem Jahr jedoch prozentual weniger Anlagen von steigenden Einnahmen aus als in den letzten Jahren. Bei den Einmalentgelten bei Aufnahme wird weiterhin von einem Rückgang ausgegangen.

 

Eine Differenzierung nach Alter der Anlagen zeigt, dass Youngster, sprich Anlagen, die seit 2003 gegründet worden sind, die höchste Erwartung an die Einnahmenentwicklung haben. Gerade im Bereich der Mitgliedsbeiträge und Spielgebühren liegt der Indexwert mit +63,6 Indexpunkten nahezu dreimal so hoch, wie bei den Mid-Ager-Anlagen (Anlagen, die zwischen 1989 und 2002 gegründet worden sind).

 

Fazit

Weiterhin kann davon ausgegangen werden, dass die Mehrheit der Anlagen mit deutlich positiven Erwartungen in die neue Golfsaison startete. Dies zeigen die Werte bei der Bewertung der wirtschaftlichen Lage, der Mitgliederentwicklung und der Geschäftserwartung. Im Hinblick auf die Geschäftserwartungen setzt sich die Konsolidierung fort. Der Wert sinkt leicht ab und beträgt +19,9 Indexpunkte.

 

Nach einem Anstieg der Erhebungsquote für Einmalentgelte bei Aufnahme im Vergleich zum Vorjahr, sinkt dieser Wert in der aktuellen Erhebung wieder leicht ab. Gleichzeitig steigt die Bereitschaft zur monatlichen Zahlung von Jahresbeiträgen auf ein neues Allzeithoch an. Mehr als drei Viertel der Golfanlagen bieten eine monatliche Zahlung der Jahresbeiträge an. Die Indizes im Hinblick auf die Preisentwicklung sind nahezu in allen Bereichen deutlich positiv. Einzig im Bereich der Einmalentgelte liegt ein negativer Indexwert vor.

 

Die Erwartungen an die Einnahmen­entwicklung entwickeln sich heterogen. Steigt der Wert im Bereich Greenfee leicht an, so sinkt der Wert in den Bereichen Mitgliedsbeiträge/Spielgebühren und Einmalentgelte bei Aufnahme teils deutlich ab. Trotzdem geht die Mehrheit der Teilnehmer noch im Bereich Mitgliedsbeiträge/Spielgebühren von steigenden Einnahmen aus. In den meisten Kostenbereichen wird von einem Anstieg im nächsten Jahr ausgegangen. Der größte Anteil der Steigerungen wird im Bereich der Sachkosten Platz/Driving Range und im Bereich Personal erwartet. Einzig im Bereich der Sachkosten/Verwaltung liegt der Indexwert unter dem Vorjahreswert.

 

Individualisiertes Benchmarking durch Onlinetool

NEU und exklusiv für alle aktiven Teilnehmer ist die Möglichkeit, mit dem Golfbarometer-Onlinetool nach bestimmten Strukturmerkmalen eine eigene Detailanalyse durchführen zu können. Dies ist im deutschen Golf einzigartig. Mit diesem Onlinetool können durch Auswahl der Strukturmerkmale dynamische Auswertungen und somit ein individualisiertes Benchmarking erstellt werden. Durch Differenzierung nach Strukturmerkmalen kann die Grundgesamtheit wesentlich detaillierter – den eigenen Merkmalen entsprechend – gruppiert werden und so können sich die Golfanlagen besser wiederfinden, einordnen und vergleichen. Dadurch erhöht sich der Nutzwert des DGV-Golfbarometers für die teilnehmenden Golfanlagen deutlich. Wichtig ist, dass dieser Service nur aktiven Teilnehmern des Golfbarometers zur Verfügung steht und somit für die nächsten Auswertungen einen deutlichen Anreiz bildet, den geringen Aufwand für die Teilnahme zu investieren.

 

Im Rahmen des Online-Tools kann eine Gruppierung anhand der unterschiedlichen Ausprägungen/Kriterien der jeweiligen Strukturmerkmale (siehe Tabelle) erfolgen. Die einzelnen Ausprägungen/Kriterien sind hierbei frei kombinierbar.

 

Das Ergebnis der Selektion wird als pdf-Datei dargestellt und kann bequem heruntergeladen bzw. gedruckt werden. Das Golfbarometer-Onlinetool ist über den Zugang des DGV-Betriebsvergleichs erreichbar.

 

Autor: Alexander Mörsheim | golfmanager 03/2018

 

Für weitere Informationen rund um das DGV-Golfbarometer wenden Sie sich bitte an den

DGV, Ralf Berlin, Tel.: 0611-99020-103

oder an das

Institut für Handelsforschung, Alexander Mörsheim, Tel.: 02 21-9 43 60 37-30