Das fehlende Wasser steht uns bis zum Hals
Über den Umgang mit einer lebenswichtigen Ressource
Wir leben in unruhigen Zeiten. Gesellschaftliche Veränderungsprozesse gibt es in jüngster Zeit reichlich, beispielweise durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie, den Krieg Russlands gegen die Ukraine und die daraus resultierende Renaissance der überwunden geglaubten Ost-West-Konfrontation, die damit verbundenen Konsequenzen für die Weltwirtschaft und nicht zuletzt die Auswirkungen der globalen Klimaveränderungen. Diese Aufzählung kann leider keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Auch in Deutschland sind die Anzeichen für einen Klimawandel nicht mehr zu übersehen, insbesondere die Parameter Temperatur, Niederschlag, Windgeschwindigkeit und Verdunstung betreffend.
Nicht nur in Deutschland werden frühere Selbstverständlichkeiten dadurch jetzt infrage gestellt – zum Beispiel die Gewährleistung einer jederzeit ausreichenden Wasserversorgung, sowohl für den wirtschaftlichen als auch für den privaten Sektor. Doch inwieweit wird diese Thematik hierzulande bisher überhaupt zur Kenntnis genommen? Hat eine große Mehrheit der Bürger die gesellschaftliche Brisanz des Themas bereits erkannt? Und wenn sie zur Kenntnis genommen wird: Inwieweit ist die Bereitschaft vorhanden, hierauf adäquat zu reagieren und die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen – auch wenn diese ,unbequem‘ und mit Kosten verbunden sind?
Ist das nur Wetter oder schon Klimawandel?
Es ist sicherlich überraschend, dass ein nicht unerheblicher Teil der deutschen Bevölkerung den sich immer stärker abzeichnenden Wassermangel als mehr oder weniger ,normale‘ Erscheinung betrachtet. Im Rahmen einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung für das ZDF – Politbarometer vom 14. Juli 2023 gaben immerhin 30 Prozent der Befragten an, dass sie die Dürren und Hitzeperioden der letzten Jahre in Deutschland für ,normale Wetterschwankungen‘ halten. Fast ein Drittel der Bevölkerung geht also offensichtlich davon aus, dass dieses Dürre-Problem durch nachfolgende feuchtere Zeiträume wieder kompensiert wird und somit hier auch kein akuter Handlungsbedarf besteht. Das regelt sich schon von alleine!
Unter der Überschrift: „Ist das nur Wetter oder schon Klimawandel?“ heißt es in einer Publikation des Umweltbundesamtes hierzu: „Die Zuordnung eines Einzelereignisses zu einem Trend ist beim Klimawandel wissenschaftlich schwierig, da die ,normale‘ Variabilität des Wetters sehr hoch ist. Doch die gestiegene Summe an Extremereignissen, die wir in den letzten Jahren beobachten, weist deutlich auf Effekte des Klimawandels hin. Beim Hitzesommer 2018 ist ein Zusammenhang zum Klimawandel wahrscheinlich“ (umweltbundesamt.de; Trockenheit in Deutschland – Fragen und Antworten).
Spätestens ab dem Hitze- und Dürre-Sommer 2018 ist das Wassermangel-Thema in zunehmendem Maße in den Medien und der Politik präsent. Hieraus resultiert u.a. die im März 2023 vom Bundeskabinett beschlossene ,Nationale Wasserstrategie‘. Zentrale Ziele der Wasserstrategie sind u.a. die Reinhaltung von Grund- und Oberflächenwasser, die nachhaltige Sicherstellung einer hochwertigen Trinkwasserversorgung sowie die Stärkung und Wiederherstellung naturnaher Wasserhaushalte.
Dass hier dringender Handlungsbedarf besteht, dokumentiert auch eine vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Auftrag gegebene Studie zur Grundwasser-Situation, deren Ergebnisse im Juni 2025 veröffentlicht wurden. ,Grundwasserstress in Deutschland‘ ist sowohl der Titel als auch das Ergebnis der Untersuchungen in 401 Landkreisen. Bei der Hälfte der Landkreise wird derzeitig das Grundwasser übernutzt, d.h. in diesen Regionen wird für die öffentliche und die nichtöffentliche Nutzung mehr Grundwasser entnommen als neu gebildet werden kann. In diesen Gebieten ist der Wasserhaushalt dauerhaft defizitär. Die Jahres-Wasserbilanz weist gewissermaßen einen ,hydrologischen Verlustvortrag‘ aus, der auf das Folgejahr übertragen wird. Hiervon betroffen sind Landkreise in ganz Deutschland, allerdings mit einem regionalen Schwerpunkt im Nordosten Deutschlands.
Die Entwicklung des Pro-Kopf-Verbrauchs beim Trinkwasser
Daten von Repräsentativbefragungen der Bevölkerung dokumentieren, dass die Notwendigkeit eines sparsamen Umgangs mit Wasser noch nicht bei jedem zum Allgemeinwissen gehört. Das zeigt sich auch in der Entwicklung des durchschnittlichen täglichen Pro-Kopf-Verbrauchs von Trinkwasser in Privathaushalten.
Im Jahr 1990 verbrauchte jeder Bundesbürger im Durchschnitt 147 Liter Trinkwasser pro Tag aus dem öffentlichen Leitungsnetz. In den Folgejahren reduzierte sich dieser Pro-Kopf-Verbrauch bis auf 121 Liter im Jahr 2010. Danach stiegen die Verbrauchswerte weder leicht an. Von 2010 bis zur Gegenwart bewegen sich die Werte in einer Bandreite von 121 bis 129 Liter pro Person und Tag. Für 2024 ermittelte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (bdew) einen Verbrauchswert von 122 Liter (vgl. Abbildung 1). Die Wassereinsparungs-Bemühungen der Privathaushalte haben also in den letzten 15 Jahren offensichtlich wenig bewirkt.
Bei der Betrachtung des durchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauchs in den einzelnen Bundesländern ist die große Bandbreite auffällig, in der sich die Werte bewegen. In der Erhebung des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2022 wiesen Sachsen und Thüringen mit jeweils 96 Liter pro Tag die niedrigsten Werte auf, Bayern hingegen mit 136 Liter pro Tag den höchsten Wert – also 42 Prozent mehr als in Sachsen oder Thüringen (vgl. Abbildung 2).
Selbst in der Region am Großen Seddiner See, in der die fortschreitende Absenkung des See-Pegels seit vielen Jahren zum Teil sehr emotional diskutiert wird und das Problem im wahrsten Sinne des Wortes ,offensichtlich‘ ist – selbst dort ist der Pro-Kopf-Verbrauch angestiegen, in Michendorf beispielsweise auf bis zu 135 Liter in 2018.
Bei dieser Betrachtung muss man allerdings berücksichtigen, dass die Auswirkungen verbraucherbedingter Wassereinsparmaßnahmen nur bedingt messbar sind, da diese Effekte von witterungsbedingten Mehr- oder Minderverbräuchen überlagert werden. Eine eindeutige Ursachenzuordnung hierfür ist somit kaum möglich.
Höherer Wohlstand – höherer Wasserverbrauch
Der große Ost-West-Unterschied beim Wasserverbrauch der Privathaushalte ist sicherlich mitbedingt durch sehr unterschiedliche Preisstrukturen bei Trink- und Abwasser. Je höher die Preise, sprich: die Kosten für den Verbraucher, desto größer ist der Anreiz zum sparsamen Umgang mit dem Wasser. Oder anders herum gedacht: Je höher das verfügbare Einkommen ist, desto weniger interessiert das Wasser sparen – insbesondere dann, wenn dadurch die Lebensqualität beeinträchtigt wird. Das ausgiebige Duschen mit einer Regenkopfdusche, durch die mindestens die dreifache Wassermenge rauscht wie durch einen Wasser-Spar-Duschkopf, ist eine feine Sache, hat aber ihren Preis.
Diese Überlegungen lassen vermuten, dass die Höhe des Wasserverbrauchs in einer Region u.a. abhängig ist von der Kaufkraft in der betreffenden Region. Die Kaufkraft-Daten für die einzelnen Bundesländer werden jährlich vom Marktforschungsinstitut GfK ermittelt (vgl. Abbildung 2).
Das Ergebnis einer Korrelationsanalyse bestätigt, dass es in der Tat einen kausalen Zusammenhang zwischen der durchschnittlichen Kaufkraft der Einwohner eines Bundeslandes und deren Pro-Kopf-Wasserverbrauch gibt. Salopp formuliert, kann man sagen: Je höher die Kaufkraft, desto höher der Wasserverbrauch.
Eine Ausnahme bildet hier lediglich das ,wohlhabende‘ Bundesland Hamburg, das bei der Kaufkraft im Ranking der Bundesländer hinter Bayern auf Platz 2 rangiert, beim Wassererbrauch mit 112 Liter pro Person und Tag hingegen auf Platz 13.
Sozialneid, Pools und Golfplätze
Hierzu passt auch die im Zusammenhang mit dem Wassermangel und der daraus resultierenden Nutzungskonkurrenz geführte Debatte. Diese ist nicht selten von Sozialneid und ökologischem Fundamentalismus geprägt. Wenn es um die Frage geht, wo der Wasserverbrauch zuerst reduziert werden sollte, werden regelmäßig – geradezu reflexartig – Pools und Golfplätze genannt. Beides steht für viele Bürger offensichtlich als Synonym für Luxus, Reichtum und Dekadenz und hat deshalb – insbesondere in Zeiten des Wassermangels – keine Existenzberechtigung.
So forderten beispielsweise Vertreter der Partei DIE LINKE in einem Zeitungsinterview mit der taz am 13. Juni 2023 die sofortige Schließung der Berliner Golfanlagen. Pools sollten nach Auffassung der Linken ebenfalls verboten bzw. abgeschafft werden. Dies würde allerdings einen etwas größeren Anteil der Bevölkerung betreffen, denn nach Angaben des Bundesverbands Schwimmbad & Wellness (bsw) gibt es in Deutschland mittlerweile rund 2,1 Millionen privat genutzte Schwimm- und Badebecken inklusive Whirlpools und Swim Spas (Stand Juni 2023).
Die Musik spielt woanders
Die hier beschriebenen Entwicklungen beim Wasserverbrauch betreffen die Wasserversorgung der Privathaushalte einschließlich Kleingewerbe, gewerbliche Unternehmen sowie Behörden, Schulen, Krankenhäuser und sonstige kommunale Einrichtungen. Bei Betrachtung der Wassernutzung in Deutschland insgesamt – im Jahr 2022 waren dies rund 17,9 Mrd. Kubikmeter (vgl. Abbildung 3) – wird jedoch deutlich, dass die Trinkwasserversorgung mit rund 5,3 Mrd. Kubikmeter pro Jahr, entsprechend einem Anteil von rund einem Viertel, in der Gesamtbetrachtung nicht die Hauptrolle spielt, obwohl der Verbrauch einen leichten Zuwachs zu verzeichnen hat. (vgl. Abbildung 4).
Mehrere Faktoren sprechen dafür, dass der Wasserbedarf der öffentlichen Wasserversorgung auch weiterhin zunehmen wird – allen Spar-Appellen zum Trotz: Steigende Bevölkerungszahlen, steigende Kaufkraft und damit steigender Pro-Kopf-Verbrauch, steigender Verbrauch durch eine Zunahme der Anzahl von privaten Pools und Schwimmbecken bzw. -teichen, steigende Temperaturen und Zunahme der Hitzetage mit steigenden Verdunstungsraten, steigender Bedarf bei der Bewässerung von Gärten und Kleingärten – wie soll sich da der Verbrauch der öffentlichen Wasserversorgung rückläufig entwickeln? Hinzu kommt, dass diese Verbrauchsstatistik nicht vollständig ist, denn die private Nutzung von Grundwasser für die Bewässerung von Gärten und Kleingärten wird nicht erfasst.
Einen rückläufigen Wasserbedarf verzeichnet hingegen der Sektor der Energie-Versorger. Der überwiegende Teil – rund drei Viertel der Gesamtmenge – wird von diesen (6,9 Mrd. Kubikmeter) sowie dem Bergbau und dem verarbeitenden Gewerbe (5,2 Mrd. Kubikmeter) verwendet. Der starke Rückgang der Bedarfsmenge von 2019 zu 2022 im Energie-Sektor ist im Wesentlichen durch die Abschaltung von Kohle- und Kernkraftwerken bedingt.
Die Bewässerung landwirtschaftlich genutzter Flächen spielt bisher nur eine untergeordnete Rolle. Allerdings weisen diese Flächen hohe Zuwachsraten auf, verursacht durch die extrem niederschlagsarmen Jahre ab 2018.
Private Brunnen für die Gartenbewässerung
Die Bewässerung von Gartenflächen erfolgt meistens entweder mit Trinkwasser aus dem öffentlichen Leitungsnetz oder mit Grundwasser, das mit privaten Brunnen für diesen Zweck gefördert wird. Das Problem dabei ist, dass niemand weiß, wie viele Privatbrunnen es in den Gemeinden, in den Landkreisen oder in den Bundesländern gibt, geschweige denn, wieviel Grundwasser jedes Jahr durch die Privatbrunnen gefördert und dem Grundwasserhaushalt entnommen wird. Im Landkreis Potsdam-Mittelmark sind Privatbrunnen für die Gartenbewässerung erst seit einigen Jahren genehmigungspflichtig. Zuvor mussten sie lediglich bei der Unteren Wasserbehörde angezeigt werden. Das geschah aber offensichtlich eher selten. Im Jahr 2017 lagen der Behörde gerade einmal 51 entsprechende Anmeldungen vor – für den gesamten Landkreis mit rund 222.000 Einwohnern (Stand 31.12.2022). 2021 waren es dann 295 angezeigte Privatbrunnen. In einem Zeitungsartikel der Märkischen Allgemeinen Zeitung vom 11. Juli 2022 heißt es u.a. dazu: „Die Expertin der Behörde (Anm. d. Verf.: gemeint ist die Leiterin der Unteren Wasserbehörde) geht allerdings davon aus, dass die reale Zahl privater Brunnen noch um ein Vielfaches höher liege mit einer großen Dunkelziffer.“
Schätzung der Anzahl privater Brunnen zur Gartenbewässerung
Im Rahmen des Datenerhebung des Mikrozensus 2022 wurde u.a. ermittelt, dass es in Deutschland rund 10,1 Mio. freistehende Einfamilienhäuser gibt. Wenn man für eine konservative Schätzung als Untergrenze von der Annahme ausgeht, dass mindestens jedes zehnte Einfamilienhaus einen eigenen Brunnen zur Gartenbewässerung nutzt, dann wären das bundesweit rund eine Million private Brunnen, die Grundwasser zur Gartenbewässerung fördern. Dieser nicht unerhebliche Wasserverbrauch taucht in keiner Statistik auf.
Für das Bundesland Brandenburg weist der Mikrozensus 2022 rund 472.000 freistehende Einfamilienhäuser aus. Wenn man auch hier ebenfalls von einer 10-Prozent-Quote als Untergrenze ausgeht, gäbe es im Bundesland Brandenburg mindestens 47.000 private Brunnen. Bei einer Einwohnerzahl Brandenburgs von 2,57 Mio. (Stand 31.12.2022) bedeuten das, dass im Durchschnitt auf jeweils 55 Einwohner mindestens ein privater Brunnen entfällt. Wenn man diese durchschnittliche ,Brunnen-Dichte‘ für Michendorf mit rund 14.000 Einwohnern zugrundelegt, würde dies bedeuten, dass in der Gemeinde Michendorf mindestens 250 private Brunnen existieren.
Die nächste offene Frage ist dann, wieviel Kubikmeter Grundwasser je Brunnen im Durchschnitt gefördert werden. Auch hierzu gibt es verständlicherweise keine Daten. Bei aller Unsicherheit dürfte aber eines klar sein: Bei der Gesamtmenge des durch die Privatbrunnen geförderten Grundwassers handelt es sich nicht um ,Peanuts‘, sondern um eine relevante Größenordnung, die einen Einfluss auf den lokalen Wasserhaushalt hat.
Von einer Initiative auf politscher Ebene, um den gegenwärtigen Missstand der Intransparenz bei der privaten und kostenfreien Grundwassernutzung zu beseitigen, ist bisher nichts bekannt. An der Lösung dieses Problems möchte sich anscheinend niemand ,die Finger verbrennen‘.
Erkenntnis- und Handlungsbedarf
Damit die einleitend erwähnte bisherige Selbstverständlichkeit einer jederzeit quantitativ und qualitativ sicheren Wasserversorgung – sowohl für Privathaushalte als auch für Wirtschaftsbetriebe – auch zukünftig gewährleistet werden kann, besteht akuter Erkenntnis- und Handlungsbedarf:
- Die aktuellen Probleme der Wasserknappheit in weiten Teilen Deutschlands werden sich nicht von alleine lösen, sondern sich eher noch weiter verstärken.
- Die realisierbaren Wasser-Einsparungspotenziale bei den Privathaushalten werden keinen relevanten Betrag zur Problemlösung liefern können.
- Diesen Einsparbemühungen wirkt zudem entgegen, dass ein erheblicher Teil der Verbraucher bereit ist, für eine höhere Lebensqualität einen höheren Wasserverbrauch in Kauf zu nehmen und dafür auch entsprechend mehr zu zahlen.
- Die Auswirkungen des Klimawandels machen vielfältige Maßnahmen erforderlich, die für die Wirtschaftsunternehmen, aber auch für den einzelnen Bürger, zusätzliche Kosten mit sich bringen. Es geht also zukünftig nicht nur verstärkt um die Prioritäten-Setzung bei der Verteilung des Wassers, sondern auch um die Verteilung der Kosten.
- Für den einzelnen Bürger kann dies ggf. auch zu einer Einschränkung seiner Lebensqualität führen. Allgemeinverfügungen auf kommunaler Ebene zur Einschränkung des Wasserverbrauchs oder Rationierungen des Wasserverbrauchs bei Privathaushalten sind bereits Realität und werden das gesellschaftliche Leben in zunehmendem Maße auch in Deutschland beeinflussen.
- Für die Bewältigung der zunehmenden Nutzungskonflikte ist ein Wassermanagement auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene notwendig.
- Hierfür ist die Schaffung einer aussagekräftigen Datengrundlage erforderlich. Transparenz ist notwendig bezüglich der Wassermengen (Verbrauch und Ressourcen), der Wasserqualität und der jeweiligen Entwicklungen und Trends.
- Insbesondere über die Privatbrunnen – sowohl deren Anzahl als auch deren Grundwasserfördermengen – muss Transparenz hergestellt werden. Hierfür müssen die erforderlichen rechtlichen Grundlagen geschaffen werden.
- In der Gesellschaft muss ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass das Wasser als elementare Lebensgrundlage ein Allgemeingut ist, über dessen Nutzung und Verteilung der Staat entscheidet und für dessen Nutzung ein angemessener Preis zu zahlen ist.
- Es muss ein gesellschaftlicher Konsens dafür gefunden werden, wer wo welche Wassermenge und -qualität für welchen Zweck und zu welchen wirtschaftlichen Konditionen nutzen darf und welche Priorität, welche gesellschaftliche Relevanz dem jeweilige Nutzungszweck beigemessen wird.
Welchen Stellenwert hat diesbezüglich beispielsweise der Sport im Allgemeinen und der Golfsport im Besonderen – im Vergleich zu anderen Nutzungszwecken?
Der Journalist Uwe Ritzer schreibt im Schluss-Plädoyer seines Bestsellers ,Zwischen Dürre und Flut. Deutschland vor dem Wassernotstand: Was jetzt passieren muss‘: „Wasser muss als das wahrgenommen werden, was es ist: ein lebens-, ein überlebenswichtiges Gut.“ Wer möchte da widersprechen?
Autor: Horst Schubert | golfmanager 3/25