Nachhaltige Phosphor-Düngung auf Golfgrüns mit Agrostis stolonifera-Dominanz und Festuca rubra-/Agrostis capillaris-Mischbestand*
* Der Beitrag basiert auf Ergebnissen des STERF-Forschungsprojektes „SUSPHOS“, die im Rahmen einer Masterarbeit an der Hochschule Osnabrück, Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur, in den Fachgebieten „Nachhaltiges Rasenmanagement“ und „Pflanzenbau und Pflanzenernährung“ ausgewertet wurden.
Zusammenfassung
Die Düngung mit Phosphor (P) ist eine wichtige Pflegemaßnahme, um die Rasenqualität eines Golfgrüns sicherzustellen und damit dem Golfer ein optimales Spiel zu ermöglichen. Gleichzeitig soll im Zuge der aktuellen Diskussion um Nachhaltigkeit und Umweltschutz der P-Einsatz durch geeignete Düngeempfehlungen reduziert werden. Von 2017 bis 2020 untersuchte das internationale STERF-Projekt „Sustainable phosphorus fertilization on golf courses (SUSPHOS)“ auf fünf Golfgrüns, welche praxisübliche P-Düngeempfehlung eine reduzierte P-Düngung bei gleichbleibender Rasenqualität ermöglicht. Verglichen wurden dabei: „Minimum Levels for Sustainable Nutrition“ (MLSN: Richtwert > 18 mg P kg-1 Boden), „Skandinavian Precision Fertilisation“ (SPF: P-Menge = 12 % der jährlichen N-Menge) und „Sufficiency Level of Available Nutrients“ (SLAN: Richtwert > 54 mg P kg-1 Boden).
Die Versuche wurden auf je einem Agrostis stolonifera (Flechtstraußgras)-Golfgrün in China, Deutschland, Norwegen und Schweden, sowie einem Festuca rubra (Fr) + Agrostis capillaris (Ac) (Rotschwingel + Rotes Straußgras)-Golfgrün in den Niederlanden als lateinisches Quadrat mit den vier Varianten MLSN, SPF, SLAN und einer ungedüngten Kontrolle vierfach wiederholt angelegt. Folgende Parameter wurden u. a. erfasst: PO4-P-Konzentration (Mehlich-3-Extraktion) im Boden, visueller Rasenaspekt (Boniturnote), Poa annua-Deckungsgrad (%) und Durchwurzelungstiefe (mm). In diesem Beitrag werden die Ergebnisse aus Deutschland (Duete-DE) und den Niederlanden (Princen-NL) betrachtet und diskutiert.
Die nach MLSN- und SPF-Düngeempfehlung geringeren P-Düngemengen im Vergleich zu SLAN verringerten die P-Konzentrationen im Boden signifikant auf beiden Golfgrüns. Auf dem Agrostis stolonifera-Golfgrün Duete-DE führten die um 75-80 % geringeren Gesamt-P-Gaben durch SPF oder MLSN zu P-Konzentrationen von 23-27 mg kg-1 Boden (SLAN = 41 mg kg-1 Boden). Die um 70-95 % reduzierten P-Düngemengen auf dem Fr + Ac-Golfgrün Princen-NL reduzierten die P-Konzentrationen auf 9 und 8 mg kg-1 Boden bei MLSN bzw. SPF (SLAN = 23 mg kg-1 Boden). Gleichzeitig konnte der Rasenaspekt auf beiden Grüns als gut eingestuft werden, da die mittlere Boniturnote, unabhängig von der P-Düngungsmenge, ≥ 6 betrug. Das in Bezug auf die N-Düngung intensiv geführte Agrostis stolonifera-Grün zeigte jedoch vor allem in der SPF-Düngevariante eine größere Streuung des Rasenaspektes innerhalb und zwischen den Jahren. Auf keinem der beiden Standorte wurde das Wachstum von Poa annua durch die geringeren P-Gaben nach MLSN- und SPF-Düngeempfehlung signifikant unterdrückt, wie ursprünglich erwartet. Der hohe Deckungsgrad vor Beginn des Versuches auf dem Golfgrün Duete-DE von 55 % ging jedoch dennoch deutlich zurück, was jedoch auf die warme Witterung und konsequentes Nachsäen zurückzuführen ist. Es kam jedoch auch selbst auf dem Fr + Ac-Grün Princen-NL nicht zu einem verstärkten Poa annua-Wachstum, trotz der hier deutlich höheren P-Gaben nach SLAN-Düngeempfehlung (45 g m-2) im Vergleich zu SPF (2,4 g m-2) bzw. MLSN (12,9 g m-2). Die Durchwurzelungstiefe wurde durch eine geringere P-Düngung ebenfalls nicht nachteilig reduziert. ...
Den detaillierten Artikel (Rasen 2/2022) finden Sie HIER (Download PDF)oder auf der Homepage der Deutschen Rasengesellschaft (DRG) e.V. unter www.rasengesellschaft.de.