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Der Hopp! Der Aldi! Und der Briem!

Familiengeschichten im Greenkeeping

Vater- und Sohn-Geschichten gibt es viele – in Filmen und Büchern.

Unsere erste Geschichte erzählt zwar auch über eine solche familiäre Zweierbeziehung, doch sie ist viel mehr: eine Familiensaga derer von Briem aus der schwäbischen Gemeinde Ölbronn-Dürrn, denn eingebunden in das Golf- und Greenkeeping-Geschehen ist die gesamte Familie Briem: Vater Heinz, Mutter Ute, die Söhne Yannick und Jeremy sowie auch Tochter Nathalie. Im operativen Tagesgeschäft tätig sind allerdings nur Heinz, Ute und der mit 24 Jahren jüngste Spross Yannick.

 

Jeremy studiert Medizin und ist deshalb nur sporadisch eine Hilfe im Golfgeschehen der Briems; Nathalie, die 31-jährige Tochter, studiert Marketing und ist hier und da sehr hilfreich in strategischer Ausrichtung und für schlagkräftige Werbeaussagen für die eigene öffentliche Golfanlage „golfyouup“ vor den Toren Pforzheims.

Natürlich kennt man im Kreis der deutschen Golflandschaft, im DGV, GVD, BVGA und GMVD und darüber hinaus, den Namen Heinz Briem. Mit 23 Jahren hatte Heinz Briem als Greenkeeper auf der Anlage des GC Pforzheim angefangen. Als Landwirtschaftsmeister und selbständiger Unternehmer bearbeitete er nach einer gründlichen Einarbeitung beim Unternehmen von Josef Reiß das von seinen Eltern verpachtete Land rund um den Karlshäuser Hof in Ölbronn-Dürrn. Die Gemeinde liegt etwa zwölf Kilometer von der Kreisstadt Pforzheim entfernt zwischen dem Kraichgau und dem Stromberg.

 

1987 gründete er die Heinz Briem Sport- und Rasenpflege GmbH. Seither ist die Firma neben der Sport­rasenpflege auch im Bereich der Golfplatzpflege aktiv.

Als er 1991 die Fortbildung zum staatlichen Golfplatzwart (Greenkeeper) erfolgreich abgeschlossen hatte, war er Gründungsmitglied im Greenkeeper Verband Deutschland (GVD) – fünf Jahre war er Schriftführer.

 

Seit zirka 30 Jahren ist Heinz Briem bereits im Greenkeeping tätig und öfter hatte er Gedanken, einen eigenen Golfplatz zu bauen, auch deshalb, weil noch reichlich eigenes Land zur Verfügung stand. Mit 40 Jahren, 2004, wurden die Pläne konkreter und 2005 war Eröffnung der öffentlichen Golfanlage Golfyouup. Es war die erste Anlage zwischen Karlsruhe und Stuttgart, die Golfinteressenten einen leichten Einstieg in den Golfsport ermöglichte. Die Unternehmensphilosophie „Pay & Play“ bietet Flexibilität und Spaß auf dem 9-Löcher-Platz zu günstigen Preisen. Später gab es einen 6-Löcher-Kurzplatz dazu.

Heinz Briem ist Geschäftsführender Gesellschafter, die Geschäfte führt Ehefrau Ute. Neben der Geschäftsführung steht sie für die Geschäftsbereiche Golf und Organisation zur Verfügung.

 

Da die Kinder Nathalie und Jeremy studierten, hatten sich Heinz und Ute für die Nachfolge ihres Golfunternehmens den jüngsten Sohn Yannick auserkoren. Auf leichten Druck von Vater Heinz absolvierte Yannick eine Fremdlehre als Mechatroniker, machte praktische Studien auf Golfplätzen in Deutschland, den USA und in England. Heute ist er nicht nur Juniorchef, sondern gehört auch zum Greenkeeperteam des GC Pforzheim um Head-Greenkeeper Heinz Briem.

Da auch Vater Heinz ein Befürworter des golfspielenden Greenkeepers ist, lernte auch Yannick, der geprüfter Greenkeeper ist, das Spiel mit der kleinen Kugel. Seinem Vater hat er da einiges voraus: Sein Vierer-Handicap ist um Längen besser, als die 32,7 von Chef Heinz.

 

Der Familienbetrieb fordert natürlich und ist demzufolge ein ständiges Thema bei den Briems. Doch beim Frühstück, wenn denn mal alle beisammen sind, spricht Mutter Ute schon mal ein Machtwort, wenn das Thema Golf vor dem Kaffee auf den Tisch des Hauses kommt, da hat das Thema Familie Vorrang. Ausdruck eines gesunden Familienlebens war zuletzt der achttägige Urlaub mit der gesamten Familie, plus einjährigem Enkel, an der Deutschen Nordsee.

 

Heinz Briem tut es nicht leid, diesen Weg in die mehrfache Selbständigkeit gewählt zu haben. Er sagt: „Für uns wollen wir das Lockere behalten und uns mit Vorsicht weiterentwickeln. Und einen eigenen Golfplatz wollte ich schon immer haben, der Hopp hat einen, der Aldi auch. Warum also nicht auch der Briem?

 

Autor: Franz Josef Ungerechts | Greenkeepers Journal 03/2017

 

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