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Resilienz – das Immunsystem der Seele

Hervorragendes Spätsommerwetter, nette, vertraute Menschen, ausgezeichneter Gastgeber, schöner Golfplatz und gute Laune – besser geht es nicht. So war das diesjährige Jahrestreffen der Golf Business Directoren in Garmisch-Patenkirschen. Hubert „Hubsi“ Oswald hat den Teppich für die Kollegen und deren Partner ausgerollt, und ein tolles Wochenende vorbereitet. Hubsi ist ein großzügiger Gastgeber, danke an dieser Stelle, mein lieber Freund.

 

Golf Business Director-Präsident Hubertus Kühne hatte in gewohnt souveräner, ruhiger, aber bestimmter Art im Frühjahr 2021 eingeladen, so den Platz im Terminkalender derer, die können und wollen, wohlwollend blockiert.

 

Es ist etwas besonderes, wenn Menschen aus allen Teilen der D-A-CH-Region zusammenkommen. Neben Golf, auf einem hervorragend präparierten Golfplatz (am gleichen Wochenende konnten endlich die drei Mal verschobenen Clubmeisterschaften auf der Golfanlage Garmisch-Patenkirchen gespielt werden), war das Wetter mehr als angenehm und die klaren Wildwasserläufe, die den Golfplatz durchziehen, mit trinkbarem Bergwasser, bleiben nachhaltig in Erinnerung.

 

Offener Erfahrungsaustausch langjähriger Weggefährten

Neben dem Golfen, get together und herzlichem Austausch, steht jedes Jahr ein Thema an, über das in der Gruppe diskutiert wird. Nachdem sich die Teilnehmer zum Teil über 20 Jahre kennen, können auch Themen besprochen werden, die ans „Eingemachte“ gehen. Dieses Jahr wurde über Erfahrungen gesprochen, die durch mangelnde Wertschätzung und Aufmerksamkeit durch unsere Alltagsbegleiter, die Auftraggeber, geprägt waren. Offen wurde darüber gesprochen, wie es sich anfühlt, wenn man nach jahrelangem Engagement für eine Organisation erfährt, wie wenig man am Ende dem Gegenüber wert ist und, wie vergänglich eine Beziehung sein kann. Der Weg dahin ist häufig geprägt durch Begeisterung, verstärkten Einsatz, Verdrängung von Konflikten und Bedürfnissen, Umdeutung von (eigenen) Werten, Verhaltensänderungen, Konzentrationsschwäche bis zu innerer Leere und völliger Erschöpfung. Zum Teil begleitet von Versagensängsten und Suchttendenzen. Eine mehr oder mindere schwere Erfahrung teilen viele Menschen, die über Jahrzehnte im „Golfbusiness“ aktiv und engagiert sind.

 

Um den Widrigkeiten, die allesamt ihren Ursprung in mangelnder Wertschätzung und Aufmerksamkeit für Geleistetes in sich bergen, erfolgreich entgegentreten zu können, braucht es ein gerütteltes Maß an Resilienz. So einfach ist es nicht, das „Immunsystem für die Seele“ zu stärken. Der Begriff stammt aus dem Lateinischen „resilire“, also: „zurückspringen“ oder „abprallen“. Umgangssprachlich: „Widerstandsfähigkeit“.

 

Hierzu sind von Psychologen sieben Charaktereigenschaften identifiziert worden, die eine Stress- und Krisenbewältigung erleichtern.

 

1. Selbstbewusstsein

Dank eines Selbstglaubens sind resiliente Menschen überzeugt, sich selbst aus jeder unglücklichen Situation herausbringen zu können.

 

2. Kontaktfreude

Resiliente suchen aktiv Hilfe, die Mut macht und an Stärken erinnert. Zu diesen Menschen bauen sie dauerhafte Beziehungen auf.

 

Achtung:

Kontaktfreudig zu sein, heißt noch nicht automatisch, auch tatsächlich ein gutes soziales Netz zu haben!

 

3. Gefühlsstabilität

Resiliente Menschen wissen um ihre Emotionen und können diese bewerten und empfinden Belastungen als Herausforderung.

 

4. Optimismus

Resiliente sagen sich bei einer Niederlage: „Diesmal hat es nicht geklappt – aber nächstes Mal wird es gelingen!“ Niederlagen sind nicht dauerhaft, sondern temporär!

 

5. Handlungskontrolle

Resiliente haben ihre Gefühle im Griff und agieren überlegt und reflektiert. Dazu gehört u.a. „Gratifikationsverzicht“, also die Bereitschaft, sofortige Belohnungen zugunsten eines höheren Ziels in der Zukunft aufzuschieben.

 

6. Realismus

Temporäre Wendepunkte im Leben werfen Resiliente nicht aus dem Gleichgewicht. Sie gehen konstruktiver als Nicht-Resiliente mit der als Niederlage empfundenen Situation um.

 

7. Analysestärke

Resiliente Menschen sind flexibel im Denken und wechseln die Perspektive. Sie fragen nicht: „Warum ich, sondern: Wozu ist das gut?“

 

Soweit die Psychologie. Im wahren Leben kann es einen schon mal erwischen. Entscheidend ist dabei nicht, eine Niederlage zu erleiden, denn das gehört zum „Spiel“. Entscheidend ist es, wie lange man liegen bleibt, wenn es einen hart getroffen hat. Bleiben wir optimistisch, trotz allem.

 

Autor: Adriaan A. Straten / golfmanager 5/2021

 

Quelle:

Sieben Säulen der Resilienz, https://karrierebibel.de/resilienzfaktoren/ 

Golf Business Directoren-Treffen 2021 (v.l.n.r.) – hintere Reihe: Thomas Thöni, Ralph Polligkeit, Claudia Nemetz, Rainer Fuchs, Hubertus Kühne, Hans-Peter Thomßen, Ulrich Lischka, Markus Erdmann; vordere Reihe: Hubert Oswald, Matthias Lupp, Rainer Gehring, Annelie Straten, Adriaan A. Straten, Nico Johannsen, Axel Roeb, Dr. Christiane Erdmann. (Alle Fotos: A. Straten)
Stolzer Golf-Bruttosieger: Ralph Polligkeit
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