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GVD-Fortbildungsprogramm aktualisiert

Im April 2022 trafen sich Michael Kurth (GVD-Vizepräsident und WBA-Vorsitzender), Christina Seufert (GVD-Geschäftsleiterin und WBA-Beisitzerin), Günter Hinzmann (Beratendes Mitglied WBA) und Thomas Fischer (Geschäftsführer GK Nord und langjähriges WBA-Mitglied) im Mainzer Golfclub, um das von diesem Kreis überarbeitete und mit den weiteren WBA-Mitgliedern abgestimmte GVD-Fortbildungsprogramm unserer Redaktion vorzustellen und das weitere Vorgehen zu planen.

 

Die letzte Aktualisierung des damals noch als „GVD-Zertifizierungssystem“ bezeichneten Programms geht auf das Jahr 2017 zurück und beinhaltete ein dreistufiges Modell (Basis, Silber und Gold), das jetzt in der neuen Fassung auf zwei Stufen reduziert wird. Ziel dieser und weiterer Vereinfachungen ist es, die GVD-Mitglieder zu mehr Fort- und Weiterbildung zu motivieren.

 

Nach einer kostenfreien ersten Basis-Stufe folgen im zweiten Schritt zwei Module, die jeweils sechs Monate dauern und mit dem „Certified Greenkeeper / Head-Greenkeeper GVD“ – abhängig vom jeweiligen DEULA-Abschluss – beendet werden. In beiden Stufen muss zur Zielerreichung eine vorgegebene Punktzahl gesammelt werden. Bewusst hat man sich dafür entschieden, die Zertifizierungsstufen GK/HGK an die DEULA-Abschlüsse zu koppeln, um das Aus- und Fortbildungssystem im Greenkeeping stringent und transparent zu gestalten. Ein Problem bleibt weiterhin, dass die rechtlich ungeschützte Bezeichnung „Head-Greenkeeper“ auf deutschen Golfanlagen nicht zwingend mit dem gleichnamigen Ausbildungs-Abschluss an den DEULEN gleichzusetzen ist.

 

Alle drei Jahre soll künftig eine Rezertifizierung vonnöten sein, um den einmal erreichten Status zu behalten. Ein sinnvoller Schritt, das System für die Breite der im Greenkeeping Beschäftigten attraktiver zu gestalten, ist sicherlich die Abkehr von bestimmten Handicap-Klassen als Zulassungsvoraussetzung, künftig genügt ein Handicap von -54.

 

„Das große Ziel mit unserem Fortbildungsprogramm ist es, dass sich die Teilnehmer wieder mehr mit ihrem Platz beschäftigen. Dazu ist im ersten Modul in Stufe 2 eine umfassende Bestandsaufnahme des Platzes erforderlich – beispielsweise die Erfassung des Gräserbestandes oder die Beurteilung des Bodenaufbaus. Im Rahmen der Rezertifizierung sollte diese dann weiterentwickelt werden, entsprechend den Vorgaben und Planungen des Platzes und in Abstimmung mit Betreiber oder Vorstand“, beschreibt Michael Kurth den roten Faden, der mit dem Programm verfolgt wird. „Wichtig ist mir auch, dass es sich bei unserem Fortbildungsprogramm um eben ein solches handelt: Wir bilden nicht aus, sondern vertiefen erlerntes Wissen und bringen neue Erkenntnisse ein, um unseren Mitgliedern zu helfen, ihren Platz stetig zu verbessern.“

 

Kompetenz und dokumentiertes Engagement in der Fortbildung tragen nebenbei natürlich auch zur Wertschätzung auf der Anlage und in der Szene bei. „Bei entsprechendem fachlichen Wissen geht entgegengebrachte Wertschätzung immer einher“, so Günter Hinzmann aus eigener Erfahrung. „Man gewinnt an Sicherheit gegenüber Vorstand und/oder Arbeitgeber und der Erfolg stellt sich im Grunde dann fast automatisch ein.“

 

Das Programm startet im Herbst 2022, parallel ist eine Roadshow seitens Bundesverband geplant und eine entsprechende Informationskampagne, nicht zuletzt auch auf den Golfanlagen. Alle Details finden Sie in Kürze auf der GVD-Website sowie in einem der nächsten GVD-Newsletter.

 

Autor: Stefan Vogel | Greenkeepers Journal 2/2022

 

 

Das GVD-Fortbildungsprogramm in Kürze (Auszug aus dem GVD-Programm, Stand Feb. 2022)

Eine der Hauptaufgaben des GVD ist die nachhaltige Förderung der Fort- und Weiterbildung seiner Mitglieder. Seit Jahren gibt es qualifizierte Tagungen und Seminare, die vom Bundesverband und von den Regionalverbänden durchgeführt werden.

 

Für Head-Greenkeeper und Greenkeeper stehen in der schnelllebigen Zeit die Erhaltung und Entwicklung der fachlichen Qualifikation mehr denn je im Mittelpunkt. Mit dem Fortbildungsprogramm des GVD wird der Grundstein für eine zukunftsorientierte nachhaltige persönliche Entwicklung gelegt. Das Programm dient als Orientierungshilfe bei der Planung der persönlichen Fort- und Weiterbildung im Prozess „lebenslanges Lernen“. Das GVD-Fortbildungsprogramm beruht auf dem Grundsatz der Freiwilligkeit.

 

Golfanlagen profitieren auch maßgeblich von einer konsequenten Fort- und Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter. Investitionen in das „Humane Capital“ ist eines der wichtigsten Instrumente zum erfolgreichen Betreiben einer Golfanlage.

 

Damit sollen folgende Ziele erreicht werden:

 

  • Motivation für Greenkeeper, regelmäßig an Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen teilzunehmen
  • Ansporn für Arbeitgeber, ihre Angestellten für Fortbildungsmaßnahmen freizustellen und zu motivieren
  • Dokumentation einer kontinuierlichen Fort- und Weiterbildung
  • Nachweis für den Arbeitgeber über das Fortbildungsengagement seiner Mitarbeiter

 

Die Teilnahme an den Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen im Bundesverband und in den Regionalverbänden soll überdies den wichtigen Kontakt unter den Mitgliedern fördern und sie zu einem verstärkten Engagement in der Verbandsgemeinschaft anspornen.

 

Was wird wie bewertet?

Das GVD-Fortbildungsprogramm ist ein Punktesystem, das Weiterbildungsveranstaltungen nach Zeitaufwand, Initiative und Anspruch einteilt. Neben GVD-Veranstaltungen werden auch Angebote der Partnerverbände (DRG, FLL, DGV, AGA, SGA, BIGGA, GCSAA usw.), der DEULA-Schulen sowie Firmenseminare berücksichtigt.

 

Das GVD Fortbildungsprogramm wird in 2 Stufen angeboten:

 

Stufe 1 – Basis-Modell

  • Kostenlose Teilnahme
  • Mindestpunktzahl von jährlich 50 Punkten (Punktekonto wird nicht jährlich fortgeschrieben!)
  • Teilnehmer erhalten mit der jährlichen Urkunde eine Aufstellung der besuchten Veranstaltung und deren Punkteverteilung.

 

Stufe 2 – „Certified Greenkeeper / Head-Greenkeeper GVD“

  • Separate Anmeldung mit ausgefülltem „Bestandsaufnahme-Bogen“ erforderlich
  • Einmalig 150 Euro bei Anmeldung
  • Voraussetzung: Abgeschlossene DEULA-Fortbildung zum Greenkeeper bzw. Head-Greenkeeper oder Vergleichbare auf internationaler Ebene
  • Teilnahme am Basis-Programm
  • Ab Teilnahme an Stufe 2 müssen mind. 100 Punkte pro Jahr erreicht werden (Punktekonto wird nicht jährlich fortgeschrieben!)
  • Nach bestandenen 2 Modulen können folgende Titel geführt werden: „Certified Greenkeeper GVD (20xx)“ bzw. „Certified Head-Greenkeeper GVD (20xx)“
  • Die zwei Module sind in einem Jahr zu bearbeiten, Verlängerung der Titel alle 3 Jahre notwendig
  • Welcome-Paket nach erfolgter Zahlung und Abgabe des „Bestandsaufnahme-Bogens“ (nach Verfügbarkeit): FLL Golfplatzbau, Rasen-Handbuch, RSM, Block & Stift GVD

 

Weitere Informationen und Anmeldeunterlagen finden Sie in Kürze auf der Homepage des GVD (www.greenkeeperverband.de) bzw. in den Statuten des GVD-Fortbildungsprogramms.

Das Programm und die überarbeiteten Statuten zum aktualisierten GVD-Fortbildungsprogramm stehen – im Herbst geht es los!“
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