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Golfen und helfen

Unterstützung für Frauen und Mädchen in Uganda

Der Golfclub Haus Bey in Nettetal war am 04. Juni Austragungsort eines außergewöhnlichen Golfturniers: Der Gejja Charity Cup war der erste Wettkampf in Deutschland, dessen Erlös Mädchen und Frauen in Uganda zugutekommt.

 

Die 2015 gegründete Gejja Women Foundation fördert Frauenprojekte im ländlichen Uganda. „So bekommen Frauen die Chance, gut ausgebildet, wirtschaftlich unabhängig und selbstbestimmt Kontrolle über ihren Körper und ihr Leben zu bekommen – was in Uganda derzeit die Ausnahme ist“, so Rebecca Trienekens-Domrös, Vorsitzende des deutschen Gejja e.V., bei einem Treffen mit Vertretern des Golfclubs Hans Bey.

 

Bei dieser Veranstaltung gab Catherine Faith Nakayemba, Mitbegründerin der Gejja Women Foundation, einen emotionalen Einblick in die Situation der Frauen in Uganda und die Arbeit der Stiftung. „Danach war für uns schnell klar, dass wir dieses Projekt unterstützen wollen“, erklärte Isabel Otto-Duck, Geschäftsführerin des Golfclubs.

 

Bei diesem Turnier, in dessen Mittelpunkt Freude und Gemeinschaftssinn stehen, erwartete die Teilnehmer ein 2er Scramble-Wettbewerb. Auch die Jugendabteilung des Golfclubs Haus Bey war von Anfang an von der Idee begeistert und unterstützte das Turnier mit voller Kraft. Herzlich willkommen waren ausdrücklich Golfanfänger, darüber hinaus konnten zehn Erwachsene, die sich für das Golfspiel interessieren, an einem exklusiven Schnupperkurs teilnehmen.

 

Von und mit Inklusion lernen

Auf LinkedIn fiel der Redaktion ein bemerkenswerter Beitrag von Isabel Otto-Duck, Geschäftsführerin des  Golfclub Haus Bey, auf. Otto-Duck berichtet darin über ihre Erfahrungen „Vier Tage Volunteer bei den Special Olympic World Games Berlin 2023 Golf“:

 

„Es fällt mir schwer, meine Erlebnisse und Gefühle in Worte zu fassen. Was hatte ich erwartet? Alleine das ist schwer zu sagen. Die 4 Tage in Bad Saarow waren so viel mehr als ein einfaches Golfturnier. Es fing schon mit einer wahnsinnigen Eröffnungsfeier an – 2 Stunden langes Klatschen, um die Athleten im Stadion zu begrüßen. Die beiden Szenen, die überall im Fernsehen live übertragen wurden, zu erleben, war einfach unvergesslich. […] Es war hektisch, aber es herrschte eine ganz andere Stimmung. 5 Stunden lang habe ich am Loch 12 des Faldo Course das Scoring gemacht, ohne Stuhl oder Schirm. Aber die tollen Athleten und ihre Caddies haben alles wettgemacht. Die Betreuung von uns Volounteers mit Essen und bei technischen Problemen war top. Am 2. und 3. Tag hatte ich die tolle Aufgabe, als Flight-Betreuerin mitzugehen. 18 Löcher auf dem Faldo Course bei 30 Grad – eine echte Herausforderung für alle. Die Hauptaufgabe war das Live-Scoring, aber wir waren so viel mehr als das. Wir waren Cheerleader, Wasserträger, Elternbetreuer und Toilettenshuttle-Besteller. Eine Situation ist mir besonders in Erinnerung geblieben: Wir waren etwas zurückgefallen und wurden von Offiziellen aufgefordert, schneller zu spielen. Die Reaktion der amerikanischen Spielerin war einfach: Sie umarmte den Offiziellen!  […] Als Volunteer hatte man immer etwas zu tun und half einfach dort, wo Hilfe gebraucht wurde. Beim Athleten Check-in wurden nicht nur großes Lächeln gezeigt, sondern alles wurde auch mit Gesten unterstrichen. Heute, an meinem ersten Tag zurück im Golfclub, habe ich mich dabei erwischt, dass ich es immer noch mache. Eine Bestätigung an das Mitglied und gleichzeitig ein Daumen hoch. Die Reaktion der Mitglieder war ein Lächeln. Ist es wirklich so einfach? Brauchen wir alle mehr davon im Leben – im Moment nicht zu viel nachzudenken und dem Gefühl mehr Raum zu geben als den Gedanken? Ich werde versuchen, das in meinen Alltag zu übernehmen und hoffentlich damit öfter ein Lächeln zu bekommen und vielleicht die ein oder andere Situation zu entschärfen. Genau das nehme ich nach den Tagen bei den SOWG 2023 für mich mit.“

 

Beim Lesen dieser Zeilen wird man unwillkürlich nachdenklich und ich kann mich der in meinen Augen nur rhetorischen Frage von Isabell Otto-Duck nur anschließen: Ist es wirklich so einfach? Vermutlich lautet die simple Antwort: Ja.

 

Autor: Stefan Vogel | golfmanager 3/2023

Isabel Otto-Duck, Rebecca Trienekens-Domrös, Nakayemba Catherine Faith, Merle Franke-Biastoch (v.l.) (Foto: R. Trienekens-Domrös)
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