Auf dem Weg, aber noch nicht am Ziel
DGV-Umfrage zur Golfplatzbewässerung
Anm. d. Red.: Auch wenn bereits ein wenig zurückliegend, möchten wir, ergänzend zu dem vorstehenden Appell des DGV-Arbeitskreises Bewässerung die wichtigsten Ergebnisse aus der DGV-„Umfrage zur Golfplatzbewässerung“ hier (gekürzt) zusammenfassen. Eine ausführliche Version finden Sie auf dem DGV-Serviceportal unter https://bit.ly/3OyI8Ld.
Das Thema Wasser auf Golfanlagen wechselte in den vergangenen Jahren zwischen zu viel Niederschlagswasser und Trockenphasen. 132 Teilnehmer aus der gesamten Bundesrepublik nahmen an einer DGV-Umfrage im April 2024 teil, was einer Rücklaufquote von 18,67 % entspricht.
Die durchschnittliche 18 Löcher Golfanlage verfügt demnach über eine mittlere Gesamtfläche von rund 68 Hektar und 25 % dieser Gesamtfläche werden im Bedarfsfall bewässert. Die genutzten Wasserressourcen setzen sich sehr vielseitig zusammen wie zum Beispiel gesammeltes Regen- und Oberflächenwasser. Die Sammlung von Regenwasser in Vorratsteichen nimmt immer stärker zu und bei 51 % der Anlagen wird Niederschlagswasser aufgefangen und zur Bewässerung genutzt. Die Verwendung von Grundwasser ist auf 80 % der teilnehmenden Anlagen ein Bestandteil der Beregnungs-Wasserversorgung, hier sind die Entnahmen zum Schutz des Grundwassers rückläufig.
Die Ergebnisse der Umfrage, aber auch die praktischen Erfahrungen der letzten Jahre, zeigen, dass trotz gestiegener klimatischer Ansprüche die benötigten Beregnungswassermengen auf den Golfanlagen leicht rückläufig sind. Grundlage hierfür ist die erfolgreiche Arbeit im Greenkeeping mit einer wassersparenden, bedarfsgerechten und lebenserhaltenden Bewässerung der Gräser. Die Wasserspeicherkapazitäten auf den Anlagen nehmen stetig zu.
Die Auswertung zeigt allerdings, dass ein Drittel der Golfanlagen über keine bzw. nicht ausreichende Wasserspeicherkapazitäten verfügen. Bei der Frage „Planen Sie in den nächsten Jahren Investitionen in Ihre Beregnung“ wird deutlich, dass 73 % die Modernisierung der Beregnungstechnik anvisiert.
51 % der Anlagen planen den Bau von Speicherteichen, in denen Regenwasser oder alternative Wasserressourcen (Grauwasser) gesammelt werden können. Bei dem Thema „Starkregenereignisse und Hochwasserschutz“ wird deutlich, dass nur ein geringer Teil der Anlagen gut vorbereitet ist.
Die Umfrage macht deutlich, dass eine Anpassung der Golfplatzbewässerung auf die klimatischen Veränderungen auf vielen der Golfanlagen erfolgt ist, jedoch für einige Anlagen große Herausforderungen bevorstehen.
Andreas Klapproth, Leiter DGV-Arbeitskreis Bewässerung | Greenkeepers Journal 4/2024