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Tipula-Larven

Wärme und Trockenheit haben auch Auswirkungen auf die Insektenpopulationen. Die Entwicklung wird einerseits beschleunigt, andererseits sind aufgrund der fehlenden Schlecht-Wetter-Perioden weniger Verluste aufgetreten, s. Blog zum Eichenprozessionsspinner oder direkt HIER. Im Hinblick auf das viel zitierte Insektensterben und den Verlust von Biodiversität eine erfreuliche Erscheinung, für das Auftreten von Schädlingen jedoch bedenklich.

 

Die meisten Probleme auf den Grüns bereiten die Tipula-Arten. Am häufigsten handelt es sich um die Wiesenschnake (Tipula Paludosa), daneben tritt aber auch die Kohlschnake (Tipula oleracea) auf. Zusätzlich zu dem Wurzelfraß kommt es durch Vögel oder auch Dachse zu Folgeschäden. Aufgrund der fehlenden Verfügbarkeit von Insektiziden gilt es zukünftig, alternative Bekämpfungsformen zu finden.

 

Eine Möglichkeit besteht darin, insektenpathogene Nematoden (Steinernema carpocapsae) einzusetzen. Es empfiehlt sich, die Nematoden in der Zeit von September bis Oktober auszubringen, da sich die Larven zu diesem Zeitpunkt im ersten oder zweiten Stadium befinden und noch wesentlich leichter zu infizieren sind.

 

Eine andere und noch nicht näher untersuchte Möglichkeit wendete zuletzt GVD-Mitglied Wolfgang Gros an, s. FEEDBACK.

 

Haben Sie Erfahrungen mit Tipula-Larven? Dann teilen Sie uns und Ihren Kollegen diese mit, per Mail, Telefon oder auch nur als „mal eben schnell gemachtes“ Handyfoto auf dem Platz. Zuschriften gerne über E-Mail: beate.licht (at) googlemail.com oder s.vogel (at) koellen.de.

 

Autorin: Beate Licht | 08/2018

FEEDBACK

in chronologischer Anordnung


 

Durch Abdeckung der Grüns mit Silofolie habe ich sehr gute Erfolge erzielt. Wir haben die Folie um 21 Uhr, mit der schwarzen Seite nach unten, auf die Grüns gelegt. Aus arbeitstechnischen Gründen wurden immer nur zwei Grüns abgedeckt. Morgens um 06 Uhr wurde die Folie dann wieder entfernt. Der Erfolg ist wirklich beachtlich, die oben aufliegenden Larven wurden dann durch sofortiges Mähen entfernt.

 

Wolfgang Gros, HGK Erster Golfclub Westpfalz Schwarzbachtal e.V. | Aug. 2018

 

(Anm. Beate Licht, DGV AK Integrierter Pflanzenschutz: „Beachtliche Erfolge! Es handelt sich hierbei auch um eine gute Methode, um zu testen, ob generell ein Befall vorliegt. Daneben würde ein weiterer Versuch im Herbst – bei kühleren Temperaturen – zeigen, ob die Wirkung auf Hitze beruht.“ Weitere Erfahrungen von anderen Plätzen nehmen wir gerne im Rahmen dieses Blogs mit auf!


Wir setzen die Methode der Abdeckung mit Silofolie über das ganze Jahr erfolgreich ein, es funktioniert auch bei kühleren Temperaturen. Wichtig ist dabei, dass die schwarze Seite der Folie nach unten kommt. Um das Arbeiten mit der relativ schweren Folie zu erleichtern, experimentieren wir derzeit an einem automatischen Aufrollsystem mit Anbau an einem Cart.

 

Achim Hommes, Greenkeeping-Team Europäischer GC Elmpter Wald e.V. | Jan. 2019


Ich habe heute Nacht (Anm. d. Red.: 06. Mai 2019) ein guten Fang gemacht, sowas habe ich noch nie gesehen, seit zwei Wochen decken wir abwechselnd immer drei Greens mit Silo-Folie ab, heute war es ein Volltreffer!

 

Joachim Matera, HGK Essener GC Haus Oefte e.V., Essen-Kettwig | Mai 2019