Login

Deutsches Weidelgras (Lolium perenne L.)

Gräserarten für die Rasennutzung

Das Deutsche Weidelgras ist in den vergangenen 50 Jahren für den Einsatzzweck Rasennutzung intensiv züchterisch bearbeitet worden. Heute stehen allein in Deutschland mehr als 100 offiziell geprüfte Zuchtsorten dieser aus dem maritimen Bereich stammenden Grasart zur Verfügung. Diese Rasensorten unterscheiden sich grundlegend von den für die landwirtschaftliche Verwendung gezüchteten Futtersorten.

 

Eigenschaften

Deutsches Weidelgras besitzt mit durchschnittlich einer Woche Keimzeit und rascher Etablierung eine schnelle Anfangsentwicklung. Es bietet somit einen raschen, aber auch dauerhaften Begrünungserfolg. Dieser ist vor allem im Hinblick auf eine zeitnahe Nutzung für Gebrauchs- und Strapazierrasen von Vorteil. Die sehr gute Trittfestigkeit und Robustheit verleihen der Grasart eine hohe Belastbarkeit, die sich in den überwiegend guten bis sehr guten Bewertungen des Bundessortenamtes für Gebrauchs- und Strapazierrasen widerspiegelt (BSA, 2019).

 

Mittlerweile sind auch feinblättrige, sehr dichtwachsende Sorten mit guter Eignung für Zierrasen verfügbar. Die rasche Anfangsentwicklung des Deutschen Weidelgrases wird im Landschaftsrasen vor allem im Hinblick auf die Erosionssicherung genutzt und verhindert so den Abtrag von Boden.

 

Neben den vorwiegend diploiden (2n = 14) Sorten haben seit einigen Jahren auch tetraploide (4n = 28) Sorten Eingang in die Praxis gefunden. Sie weisen etwas breitere Blätter und stärkere Wüchsigkeit sowie eine gute Toleranz gegenüber Fäulnis, hier insbesondere Schneeschimmel, auf. Ihr Einsatz ist daher vorwiegend im Strapazierrasen zu sehen. Zudem hat der züchterische Fortschritt vom natürlicherweise horstbildenden Deutschen Weidelgras auch ausläufertreibende Sorten hervorgebracht.

Erkennungsmerkmale

Das Deutsche Weidelgras besitzt einige typische Erkennungsmerkmale, die mit ein wenig Übung die Grasart leicht und sicher bestimmen lassen.

 

Die Spelzfrucht von Lolium perenne ist ca. 5-7,5 mm lang, bis 2 mm breit und 0,7-1 mm dick. Die Deckspelze ist unbegrannt. Stielchen 0,8-2,5 mm lang, abgeflacht, nach oben gleichmäßig verdickt. Das Tausendkorngewicht schwankt je nach Sorte zwischen 1,4 und 2 g.

 

Autor: Dr. Harald Nonn | Greenkeepers Journal 1/2021

 

<< zurück