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Golfanlagen fördern Biodiversität

Gemeinsam Verantwortung für Artenvielfalt übernehmen

Der größte Teil der Bevölkerung bringt Golf­anlagen nach wie vor mit dunkelgrünen, kurz manikürten Rasenflächen und einer eher monotonen Park­landschaft in Verbindung. „Golf“ und „Natur“ sind jedoch zwei Begriffe, die gut zusammen passen. Greenkeeper wissen es am besten: Golfanlagen verfügen mit ihren Extensivflächen über ein großes Potenzial, das sich zur Schaffung von (Über-)Lebensräumen für Tier- und Pflanzenarten anbietet.

 

Hier liegt eine große Chance der Öffentlichkeit, die andere Seite des Golfsports zu zeigen, ins Gespräch zu kommen und Berührungsängste abzubauen. Vor dem Hintergrund der sich verschärfenden Umweltauflagen ist es nochmal wichtiger, von Behörden als Partner mit Potenzial in Fragen des Natur- und Ressourcenschutz wahrgenommen zu werden.

 

Pilotprojekt ­Baden-Württemberg

Die Kooperation baden-württembergischer Golfanlagen, des Baden-Württembergischen und des Deutschen Golf Verbandes mit dem Umweltministerium Baden-Württemberg hat das Ziel, die Schaffung naturnaher Lebensräume und die Verbreitung von Artenvielfalt auf Golfplätzen stärker zu fördern.

 

Es ist mittelfristig beabsichtigt, dieses Pilotprojekt „Lebensraum Golfplatz – Wir fördern Artenvielfalt“ bundesweit umsetzen, um auch in anderen Bundesländern koordinierte Initiativen für den Artenschutz zu schaffen. Nur so kann es gelingen, nicht nur die Golfspieler, sondern auch die breite Öffentlichkeit von der Bedeutung der Golfanlagen für die Biodiversität zu überzeugen.

 

Die Rolle der Greenkeeper

Greenkeeper haben das Ziel einer umweltfreundlichen und nachhaltigen Golfplatzpflege vor Augen. Ihre Rolle bei der standortgerechten Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen zum Schutz der biologischen Vielfalt ist vielseitig. Durch die Anlage von arten- und blütenreichen Wiesen oder Totholzhaufen können wertvolle Nahrungs- und Lebensräume für zahlreiche bestäubende Insekten, Vögel sowie Fledermäuse und andere Säugetiere geschaffen werden.


(Golf-)Politische Kooperation für Biodiversität

Mit großer Freude verkündete der Deutsche Golf Verband (DGV) auf dem Hearing des 100. Verbandstages am 05. April 2019 in Frankfurt eine neue Kooperation mit dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes Baden-Württemberg und dem Baden-Württembergischen Golfverband (BWGV). Hauptredner am Vortag der eigentlichen Mitgliederversammlung, der traditionell zur Aussprache und zum Vorstellen aktueller Projekte dient, war Umweltstaatssekretär Dr. Andre Baumann.

 

Neben der offiziellen DGV-Pressemitteilung im Nachgang des Verbandstages findet sich aber auch auf der Website des baden-württembergischen Ministeriums ein Bericht zur neuen Zusammenarbeit. Nachfolgend ein Auszug:

 

Kooperation mit dem Umweltministerium

Deutscher Golf Verband und baden-württembergischer Golfverband engagieren sich für Biodiversität Der Deutsche Golf Verband (DGV) und der Baden-Württembergische Golfverband (BWGV) haben eine engere Zusammenarbeit mit dem baden-württembergischen Umweltministerium beschlossen, um ihr Engagement zum Erhalt der biologischen Vielfalt zu erweitern. „Golf fördert die Biodiversität“ ist das gemeinsame Projekt überschrieben, von dem sich die Partner einen spürbaren Nutzen für die Artenvielfalt im Land sowie Signalwirkung für Golfanlagen in anderen Bundesländern erhoffen.

 

Möglichkeiten noch mehr nutzen

„Golfanlagen umfassen riesige Flächen, die viel mehr noch als bislang genutzt werden können, um Lebensräume für Tier- oder Pflanzenarten zu schaffen. Dabei wollen wir den Golfverband unterstützen und wir freuen uns, dass es bei DGV und BWGV große Bereitschaft für einen Praxistest gibt“, sagte Umweltstaatssekretär Andre Baumann beim 100. bundesweiten Verbandstag des DGV in Frankfurt/Main.

 

Die komplette Meldung auf der Website des baden-württembergischen ­Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft finden Sie unter www.um.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilungen/ 


Was ist Biodiversität?

 

Unter Biodiversität oder auch biologischer Vielfalt, ist mehr zu verstehen, als die reine Artenvielfalt. Dieser Begriff verknüpft vielmehr die drei eng miteinander verbundenen Bereiche:

  • Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten,
  • genetische Variabilität innerhalb der verschiedenen Arten sowie
  • Bandbreite der Ökosysteme, also Lebensräume.

 

Die Gründe für die Gefährdung des intakten Naturhaushaltes sind vielfältig und umfassen:

  • Landnutzungsänderungen, z.B. durch Bau von ­Siedlungen oder Verkehrswegen,
  • Einflüsse des Klimawandels,
  • Umweltverschmutzung sowie
  • die Ausbreitung invasiver Arten.

 

Zahlreiche Informationen finden sich auf der Seite des Bundesamtes für Naturschutz www.bfn.de 


Sprechen Sie bitte Ihre haupt- oder ehrenamtlichen Funktionsträger an, wenn Sie eine Anregung zu dem Thema haben. Je mehr Golfanlagen bei der Initiative mitmachen, desto größer sind die Effekte zum Wohle der Natur und des Golfsports!

 

Autorin: Beate Licht, DGV-Koordinatorin des Projektes „Lebensraum Golfplatz – Wir fördern Artenvielfalt“ | Greenkeepers Journal 3/2019

 

Lesen Sie ergänzend hierzu den Beitrag „Biodiversität – gerade auf Golfanlagen: UN-Dekade Biologische Vielfalt 2011-2020“.

 

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