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Kleeseide (Cuscuta epithymum subsp. trifolii)

Neben den relativ weit verbreiteten Neophyten kommt es auch zum Auftreten neuer Vertreter bzw. weniger bekannter Arten. So berichtete das LTZ Augustenberg 2021 über vermehrte Funde von Kleeseide in Baden-Württemberg, vor allem im Main-Tauber-Gebiet. Da Kleeseide, auch Teufelszwirn genannt, je nach Wirt 200 bis 1.500 Samen pro Pflanze bildet und diese bis zu 15 Jahren überdauern, ist eine schnelle Bekämpfung notwendig. Verunreinigtes Saatgut gilt als eine maßgebliche Ursache für einen Kleeseide-Befall und deshalb ist es wichtig, auch bei der Anlage von Blühmischungen zertifiziertes Saatgut zu verwenden!

 

Es kam in den letzten Jahren auch auf einer Golfanlage zu einem starken Befall einer neu angelegten Sonnenblumenfläche mit der parasitisch lebenden Kleeseide. Da die Schmarotzerpflanzen kein Chlorophyll besitzen, können sie keine Photosynthese betreiben und sind auf ihren Wirt angewiesen. In diesem Fall hat die Kleeseide die Sonnenblumen mit den gelblichen bis rötlichen fadenförmigen Stängeln umschlungen und teilweise komplett eingesponnen, um dann Nährstoffe und Wasser zu entziehen.

 

Die Möglichkeiten einer direkten Bekämpfung von Kleeseide sind sehr begrenzt, da ein Einsatz von Totalherbiziden nicht mehr erlaubt ist. Die einzige Möglichkeit zur Beseitigung besteht durch eine mechanische und thermische Zerstörung. Am günstigsten wird bei noch kleinen Befallsnestern der gesamte Aufwuchs entfernt und im Idealfall anschließend verbrannt. Die thermische Zerstörung hat hierbei das Hauptziel, bereits vorhandene, zahlreiche Samen abzutöten. Beim Verbrennen sind jedoch Rechtsvorschriften zu beachten und im Sommer ist bei Trockenheit diese Maßnahme auch nicht durchführbar. Bei den Beseitigungsmaßnahmen muss sehr sorgfältig vorgegangen werden, um nicht eventuell an Geräten oder Kleidung anhaftende Samen in den noch nicht befallenen Kulturbestand zu verschleppen. Nach einem Kleeseide-Befall sollte darauf geachtet werden, dass auf den Flächen zweikeimblättrige Unkräuter beseitigt werden, da einige als Wirtspflanzen fungieren.

 

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