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Zeckensaison – alle Jahre wieder

Best practice Greenkeeping

Neue Horrormeldungen geistern durch die Presse: „Super-Zecke“ (Hyalomma marginatum) in NRW aufgetreten. Diese Zeckenart ist fünfmal größer als die heimischen Arten und ihre Bedrohung besteht darin, dass sie das gefährliche Krim-Kongo-Virus überträgt. Im Oktober wurde ein Exemplar in Rheda-Wiedenbrück angetroffen. Aufgrund der Klimaerwärmung ist laut Forschern mit immer mehr wärmeliebenden Zeckenarten zu rechnen.

 

Fakt ist jedoch, in diesem Jahr hat die Zeckensaison in Deutschland so früh wie noch nie begonnen.

 

Zecken sind nicht gefährlich, sie können jedoch Krankheiten übertragen, wie die Borreliose oder Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME).

 

Lyme-Borreliose ist die am häufigsten übertragene Infektionskrankheit, die flächendeckend in ganz Deutschland vorkommt. Anfänglich führt sie zu Müdigkeit, aber auch Fieber und Muskelschmerzen, Spätfolgen wie Nervenschädigungen und rheumaähnliche Beschwerden sind möglich. Die Übertragung der Bakterien beginnt erst 24 Stunden nach Beginn des Saugens, deshalb ist eine schnelle Entfernung wichtig. In den meisten Fällen tritt eine typische Hautrötung um die Einstichstelle auf. Eine Impfung ist nicht möglich, eine Behandlung erfolgt in der Regel mit Antibiotika.

 

Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) beginnt zunächst unspezifisch mit Kopfschmerzen und Fieber. Dann kann es zu neurologischen Problemen kommen, die Hirnhaut und auch das zentrale Nervensystem betreffend. Ein hoher Anteil verläuft glimpflich, aber es können auch schwere Langzeitfolgen ausgelöst werden, wie Lähmungen, Sprachstörungen.

 

Die Gefahr der FSME-Übertragung ist in Bayern, Baden-Württemberg, Thüringen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Sachsen deutlich höher. Aufgrund der milden Winter und zunehmenden Erwärmung kommt es jedoch zu einer Verschiebung der Risikogebiete. Mit dem Emsland gehört nun auch ein Landkreis in Niedersachsen zu den FSME-Risikogebieten, deren Deklarierung durch das Robert-Koch-Institut, der zentralen Überwachungs- und Forschungseinrichtung bei Infektionskrankheiten, erfolgt. Link Karte www.rki.de 

 

Bei Aufenthalt in Risikogebieten empfiehlt die ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut eine Schutzimpfung gegen FSME. Die Mehrzahl der 2018 gemeldeten Fälle (98%), waren nicht oder nur unzureichend geimpft. Die Übertragung beginnt unmittelbar bei Beginn des Saugens, von daher ist das schnelle Entfernen keine ausreichende Schutzmaßnahme.

 

Tritt nach einem Zeckenstich eine Erkrankung auf, so wird sie unter bestimmten Voraussetzungen als Berufskrankheit anerkannt. Greenkeeper gehören aufgrund der Tätigkeit, bei der sie einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt sind, zu den besonders gefährdeten Personengruppen. Der Nachweis eines in Ausübung des Berufs erworbenen Zeckenstiches erfolgt durch den Eintrag im Unfall-/Verbandbuch. Dies ist besonders wichtig, da die eigentliche Erkrankung meist mit zeitlicher Verzögerung auftritt.

 

Vorbeugende Schutzmaßnahmen

  1. Zecken halten sich besonders gerne im Unterholz an Waldrändern, auf Flächen mit hohem Gras oder Büschen bis ca. 1,50 m Höhe auf. Entgegen der weitläufigen Meinung lassen sie sich nicht fallen, sondern werden im Vorbeigehen abgestreift. Das Tragen langer, geschlossener Kleidung mindert das Risiko, zudem kann helle Kleidung leichter abgesucht werden. Repellents, also Zeckensprays, schützen nur über einige Stunden und müssen erneuert werden.
  2. Wichtig ist eine regelmäßige Kontrolle auf einen Befall und umgehende Entfernung der Zecken mit geeignetem Werkzeug, danach Desinfektion der Wunde. Hierdurch kann in vielen Fällen das Auftreten von Borreliose vermieden werden, jedoch nicht eine FSME-Infektion.
  3. Bei Aufenthalt in Risikogebieten wird eine Schutzimpfung gegen FSME empfohlen. Für den Aufbau des Impfschutzes kann jederzeit begonnen werden, für einen mehrjährigen Schutz sind drei Impfungen in einem festgelegtem Zeitraum notwendig. Danach erfolgt eine turnusmäßige Auffrischung, die erste nach drei Jahren.

 

Wichtige Informationen zu Zecken finden Sie HIER (www.zecken.de).

 

Haben Sie Erfahrungen mit Zecken? Dann teilen Sie uns und Ihren Kollegen diese mit, per Mail, Telefon oder auch nur als „mal eben schnell gemachtes“ Handyfoto auf dem Platz. Zuschriften gerne über E-Mail: beate.licht@googlemail.com oder s.vogel@koellen.de.

 

Autorin: Beate Licht | 06/2019

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Weiterführende Informationen zum Anklicken zum Thema Zecken, recherchiert von B. Licht, Jun. 2019