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Bei Bodennährstoffuntersuchungen beachten

Praxistipp

Eine bedarfsgerechte Nährstoffversorgung gehört zu den grundlegenden, vorbeugenden Maßnahmen des Integrierten Pflanzenschutzes (IPS). Doch was bedeutet dieser Begriff in der Praxis?

 

Der Bedarf der Rasengräser wird von vielen Faktoren beeinflusst, wie Alter und Artenzusammensetzung des Bestandes, Witterung und Vegetationsdauer am Standort, Nutzungsintensität der Flächen und Speicher- bzw. Nachlieferungsvermögen des Substrats.

 

Bodenanalysen geben Auskunft über die vorhandenen Nährstoffgehalte und stellen damit eine Grundlage für die Planung der Nährstoffzufuhr dar. Die Aussagekraft der Daten gewinnt an Bedeutung, wenn diese über einen längeren Zeitraum hinweg dokumentiert werden. Tendenzen sind dann erkennbar und man verfügt über eine platzspezifische Eichkurve, die auf einen Mangel oder einen Überschuss hinweist und somit auf ein notwendiges Gegensteuern.

 

Bei einem Wechsel der Untersuchungsmethode hat zum einen das verwendete Extraktionsverfahren, aufgrund der Intensität des Aufschlusses, Einfluss auf die Ergebnisse. Zum anderen sind die Messergebnisse nicht unmittelbar vergleichbar. Der Nährstoffgehalt kann in Element- oder Oxidform angegeben werden, bezogen auf 100 g Boden oder auf 1.000 g Boden (ppm), was Umrechnungen erfordert (s. Tabellen 1 und 2, Beitrag Dr. Albracht). Die anschließenden Interpretationen der Nährstoffgehalte orientieren sich an Gehaltsklassen oder Mindestmengen. Bei der Ermittlung des zu erwartenden Nährstoffbedarfs gilt es, die vielschichtigen zusätzlichen Parameter einfließen zu lassen.

 

Sollte ein Wechsel bezüglich der Pflegephilosophie angestrebt werden, so besteht die erste und größte Aufgabe darin, alle Beteiligten, also Clubverantwortliche und Spieler, über die  Gründe und möglichen Auswirkungen aufzuklären. Ein solcher Weg benötigt Vertrauen, breite Schultern und ein Miteinander.

 

Autorin: Beate Licht, Leiterin DGV-Arbeitskreis IPS | Greenkeepers Journal 1/2022

 

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