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Gefährdung durch Zecken nimmt zu

Zeckenbiss als Ursache für Arbeits- und Berufsunfähigkeit

Kein neues Thema, denn jeder Greenkeeper und Haustierbesitzer kennt sie: die Zecken. Sie sitzen vorzugsweise im Unterholz von Laubwäldern, in Büschen und auf Wiesen. Milde Winter, gestiegene Durchschnitts-Temperaturen und der bisher eher feuchte Sommer 2024 fördern die Zeckendichte. 
 

Die Blutsauger sind aber nicht nur lästig, sondern auch Überträger von zwei gefährlichen Krankheiten, der Lyme-Borreliose und der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Besonders gefährdet sind Menschen, die sich viel im Freien aufhalten oder dort arbeiten.

Lyme-Borreliose
 

Die Borreliose tritt häufiger auf – laut Schätzung kommt es zu 60.000-100.000 Erkrankungen in Deutschland pro Jahr (Quelle: Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit). Eine bereits 2017 von Dr. Sharon Page durchgeführte Untersuchung auf dem Golfplatz in Edemissen – vorgestellt auf der GVD-Jahrestagung 2016 in Niedernhausen – kam zu dem Ergebnis, dass jede zweite Zecke Borreliose-Bakterien enthielt.
 

Es handelt sich um eine bakterielle Erkrankung mit zum Teil sehr unspezifischem Verlauf, es können Nervensystem und Gelenke betroffen sein. Aus diesem Grund ist eine sorgfältige Kontrolle der Bereiche, die von den Parasiten bevorzugt werden, wie die behaarte Kopfhaut, Hals, Arm und Kniebeugen sowie die Leistenregion, notwendig. Eine Zecke sollte dann möglichst früh mit einer Zeckenzange oder einer sogenannten „Save-Card“ entfernt werden. Im Anschluss sollte die Einstichstelle für mindestens vier Wochen beobachtet werden. Da es keine Impfung gibt, gilt es, mögliche Symptome frühzeitig zu erkennen. Kommt es zu der klassischen, Handflächen-großen Hautrötung (Wanderröte), Gelenkschmerzen oder grippeartigen Symptomen, wird der Arzt eine hoch dosierte Antibiotika-Therapie einleiten, um schwerwiegende, chronische Verläufe zu verhindern.

FSME-Erkrankung
 

Die Zahl der durch Viren ausgelösten, meldepflichtigen FSME-Erkrankungen lag, laut Robert-Koch-Institut (RKI), in den letzten beiden Jahren nur bei etwa 500 Fällen, wobei die Dunkelziffer vermutlich deutlich höher sein dürfte. 
 

FSME-Viren werden sehr schnell,  unmittelbar nach dem Stich übertragen. Es kann eine Entzündung der Hirnhaut, des Gehirns oder des Rückenmarks auftreten sowie damit verbundene neurologische Langzeitschäden in Form von Lähmungen, Gedächtnisproblemen oder Kopfschmerzen. Einen Schutz bietet die, von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlene, vorbeugende Impfung, die vor allem für die, vom Robert-Koch-Institut gelisteten Risikogebiete empfohlen wurde. Neben den klassischen Risikogebieten Bayern und Baden-Württemberg wurden auch Südhessen, Sachsen, das südöstliche Thüringen und das südöstliche Brandenburg aufgenommen. Zudem gibt es weitere Nennungen in Mittelhessen, im Saarland, in Rheinland-Pfalz, in Niedersachsen und in Nordrhein-Westfalen. Eine aktuelle Übersicht veröffentlicht das RKI unter www.rki.de/fsme.
 

Berufskrankheit
 

Eine Borreliose oder FSME-Erkrankung kann zu einer Arbeits- und Berufsunfähigkeit führen und beide zählen zu anerkannten Berufskrankheiten. Analog zum Hautkrebs geht auch hier der Weg der Anerkennung über den Unfallversicherungsträger und die Berufsgenossenschaft. Wichtig ist in diesem Fall der Nachweis, dass die Zecke während der Ausübung des Berufs gestochen hat. Aus diesem Grund sollte auch ein Zeckenbefall im Verbandsbuch dokumentiert werden!

 

Autor: Beate Licht | Greenkeepers Journal 2/2024

 

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