Entwicklung des Eichenprozessionsspinners im Blick
DWD-Frühwarnsystem PHENTHAUproc online
In 2018 kam es in weiten Teilen Deutschlands zu einem vermehrten Auftreten des Eichenprozessionsspinners. Warme und trockene Witterung begünstigte die Verbreitung und Entwicklung der Raupen, so kam es sogar zu einer Massenvermehrung. Seit 2022 zeigt sich jedoch ein rückläufiger Trend, die Populationsdichten nehmen wieder ab. Zudem hat das sehr nasse Frühjahr 2024 zur Dezimierung beigetragen.
Aufgrund der gesundheitlichen Risiken für Mensch und Tier, die von den Brennhaaren der Raupen ausgehen, muss das Auftreten jedoch weiterhin kontrolliert werden. Häufig wird der Befall aber erst spät bemerkt und dann kommt anstelle anderer Schutzmaßnahmen lediglich das Absaugen der Nester durch Spezialfirmen in Frage.
Anfang April 2025 ist nun das bundesweite Frühwarnsystem ,PHENTHAUproc‘ online gegangen (s. https://bit.ly/43Fiqw1). Modellhaft und tagesaktuell zeigt es die potenzielle Entwicklung des Eichenprozessionsspinners, basierend auf stündlichen Mittelwerten der Lufttemperaturen, sowie eine 7-Tage-Prognose. Über das Phänologie-Sofortmelder-Programm des Deutschen Wetterdienstes (DWD) gibt es zudem Angaben, auf Grundlage von Vor-Ort-Beobachtungen, zum Knospenschwellen der Stieleiche. Diese Angaben erleichtern die Terminierung von möglichen Schutzmaßnahmen, wie z.B. den Biozideinsatz.
Die interaktive Seite zeigt jedoch nicht das aktuelle Vorkommen der Raupen, sie gibt lediglich Hinweise auf die temperaturabhängige Entwicklung. Der Hinweis auf den Gefährdungszeitraum dient als Entscheidungshilfe in Bezug auf mögliche Maßnahmen. Vor Ort muss dann das tatsächliche Auftreten beobachtet werden.
In diesem Jahr wurde bereits Anfang April in weiten Teilen von NRW und auch in Baden-Württemberg, Saarland, Rheinland-Pfalz und Nordhessen auf das Auftreten von Larvenstadien hingewiesen.
Autor: Beate Licht | Greenkeepers Journal 2/25