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Kennen Sie die Strukturen der Borken?

Borkentest

Die Erfassung und Kontrolle von Bäumen auf einem Golfplatz wird immer wichtiger, denn Krankheiten, Schädlinge und Trockenstress machen den Bäumen das Leben schwer. Die Schäden sind oftmals erheblich, da ist es wichtig, den Baumbestand zu kennen. Im belaubten Zustand sind Bäume an ihren Blättern leicht zu erkennen, aber im Winterhalbjahr, wenn die Blätter abgefallen sind, können Wuchsform, vor allem aber die Struktur der Borke als Erkennungsmerkmal dienen. Wenn Sie sich im belaubten Zustand das Aussehen der Borke – der „Außenhaut“ der Stämme – der jeweiligen Baumart einprägen, dann können Sie die Bäume auch im Winter sicher bestimmen.

 

Da im Winter die Arbeiten auf dem Golfplatz witterungsbedingt etwas eingeschränkt sind, bleibt vielleicht etwas Zeit für die Erfassung der Bäume in einem Kataster. Da ist es von Vorteil, wenn man die Baumart an der Borke erkennt.

Doch wie entsteht die Borke am Stamm?

Der junge Baum hat eine relativ dünne Rinde, die das Stämmchen schützt. In den meisten Fällen ist es glatt (Abbildung A). Die junge Rinde sollte beim Transport eines Jungbaumes auf den Golfplatz keinesfalls verletzt werden, weil dann Pilzsporen eindringen können. Am besten wird es mit einem Jutesack umwickelt und so geschützt.

 

Bei einigen Baumarten, insbesondere beim Spitz-Ahorn, reagiert die junge Rinde besonders empfindlich auf Sonnenstrahlung. Ein Schutz mit einem weißen Anstrich ist hier sehr sinnvoll und wird bereits bei Pflanzung von Jungbäumen verschiedener Arten immer häufiger eingesetzt (Abbildung B). Bei der Birke hat das jugendliche Stämmchen eine glatte, weiße Rinde, bei der sich dünne Schichten ablösen können (Abbildung C). Beim Dickenwachstum werden die Stämmchen dicker und die anfänglich dünne Rinde muss „mitwachsen“. (Abbildung D).

Wie sieht der Stamm eines Baumes im Querschnitt aus?

Dazu ist ein Blick auf den Holzkörper, beispielsweise auf einen Stammquerschnitt der Robinie (Abbildung E) hilfreich. Durch einsetzendes Dickenwachstum nimmt der Holzkörper an Umfang zu. Im Laufe des Alters ergibt sich eine Gliederung in einen zentralen Teil, das Kernholz, in Abbildung E rötlichbraun gefärbt und mit deutlich sichtbaren Jahresringen. Im Kernholz sind die Zellen abgestorben, in die Zellwände wurde Lignin eingelagert. Das Kernholz dient vor allem der Stabilisierung des Stammes. Stammes und der Einlagerung von Stoffwechselprodukten. Nach außen folgt  eine dünne Schicht, ein Bildungsgewebe, das sogenannte Kambium.

Dieses erzeugt nach innen die Holzzellen und nach außen Bastzellen, in denen das Wasser transportiert wird. Im Wechsel mit den Bastzellen werden Korklagen gebildet, das außerhalb der Korkschicht befindliche Gewebe stirbt ab. Alljährlich entstehen unterschiedlich dicke Borkenschichten, die durch Austrocknung und Dickenwachstum aufreißen und je nach Baumart unterschiedliche Strukturen aufweisen.

 

Schutz des Baumes durch Borke

Eine dicke Borke kann einen Baum sogar vor Schäden durch Feuer schützen. Bei einigen Baumarten, die in von Feuern häufiger betroffenen Gebieten wachsen, sind besonders dicke Borkenschichten ausgebildet, beispielsweise bei der Kanaren-Kiefer (Pinus canariensis C. Sm.), beim Mammutbaum (Sequoiadendron giganteum (Lindl.) J. Buchholz), der in Kalifornien beheimatet ist und bei der Kork-Eiche (Quercus suber L.), die im Mittelmeerraum wächst und angebaut wird.

 

Was für Borkenstrukturen gibt es?

Es werden Platten-, Schuppen-, Rippen- und Ringelborke unterschieden, wobei weitere Strukturmuster ausgebildet sind, beispielsweise bei:

 

  • Rot-Fichte: Dünne, sich in Schuppen ablösende Borke
  • Wald-Kiefer: Oberer Stamm und Äste: fuchsrote Spiegelrinde, die papierartig dünn ist und sich ablöst. Unterer Stamm: grau- bis  rotbraune Schuppen- oder Plattenborke
  • Eibe: Borke dünn, längsrissig, löst sich in großen dünnen Schuppen ab
  • Robinie: Borke dick, längsrissig, tief gefurcht
  • Stiel-Eiche: Borke dick, längsrissig-netzig gerippt, tief gefurcht

 

Borke als Verkleidung von Fassaden?

Wussten Sie, dass die Borke nicht nur den Stamm des Baumes schützt, sondern auch als Verkleidung der Fassade von Häusern verwendet wurde? Im Norden von Potsdam ließ Friedrich Wilhelm II. ab 1787 angrenzend an den Heiligen See und den Jungfernsee einen Neuen Garten anlegen. Dort sind mehrere Häuser mit Borkenplatten von Eichen verkleidet, unter anderen die sogenannte Borkenküche (Abbildung F, G, H).

Borkentest

Vielleicht sind Ihnen die Borken-Strukturen der verschiedenen Baumarten bekannt, dann ist es natürlich leicht, unseren folgenden Test zu absolvieren; wenn nicht, dann gibt es  Bestimmungsbücher, wie beispielsweise das BLV Bestimmungsbuch „Bäume und Sträucher“ von Ulrich Hecker, aber auch im Internet sind Borkenmuster verschiedener Baumarten zu finden.

 

Damit die Bilder des Borken-Tests leichter zu identifizieren sind, geben wir Ihnen jeweils drei Baumnamen zur Auswahl.

 

 

Die Löung zum Test erfahren Sie im Greenkeepers Journal 1/2023 und später auch HIER (auf dieser Webseite).

 

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