Bäume richtig pflanzen
Bäume auf Golfplätzen
Zahlreiche, vor allem ältere Golfplätze haben schöne, alte Bäume, mitunter in großer Zahl. Diese sollten eine sorgfältige Pflege erfahren, damit sie auch lange schön und vor allem verkehrssicher sind. Sie schaffen eine wunderbare Kulisse entlang der Fairways, Grüns etc. (Abbildung 1). Auch einzeln stehende großkronige Bäume sind eine Zierde eines jeden Golfplatzes (Abbildung 2). Die Betreiber neu angelegter Golfplätze betrachten sicherlich die alten Golfanlagen mit etwas Neid ob der schönen Bäume. Bei sorgfältiger Planung und Pflanzung von Jungbäumen entwickelt sich jedoch auch auf einem neueren Golfplatz ein schöner Baumbestand. Das braucht allerdings Zeit.
Die verschiedenen Baumarten haben eine genetisch vorgegebene Lebensdauer. Bäume mit hartem Holz wie beispielsweise Buche und Eiche sind sehr langlebig – sie können mehrere hundert Jahre alt werden – dagegen sind Weichhölzer kurzlebiger. So bilden beispielsweise Birke, Pappel, Weide aufgrund ihres schnellen Wachstums nicht so widerstandsfähiges Holz und sind deshalb anfälliger für Krankheiten. Deshalb sollte genau überlegt werden, welche Baumart gepflanzt wird.
Obwohl Bäume in der Regel langlebig und widerstandfähig sind, sollten sie aber regelmäßig kontrolliert und gepflegt werden. Doch selbst bei bester Pflege muss gelegentlich ein alter Baum gefällt werden, wenn die Schäden, beispielsweise große Wunden mit Pilzbefall, nicht mehr durch baum- pflegerische Maßnahmen zu beheben sind.
Welchen Baum auswählen?
In der Regel muss für eine Fällung ein Antrag bei der Umweltbehörde gestellt werden. Die Genehmigung ist meistens verbunden mit der Auflage, einen oder mehrere Bäume nach zu pflanzen, und zwar sollen einheimische Baumarten verwendet werden, vor allem weil diese in unserem Klima „erprobt“ sind und für unsere einheimische Tierwelt in vielerlei Hinsicht – beispielsweise die Linde als Nektarspender – große Bedeutung haben. Eigene sehr positive Erfahrungen wurden gesammelt mit folgenden bei uns einheimischen Baumarten: Feld-Ahorn (Acer campestre), Hainbuche (Carpinus betulus), Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus), Spitz-Ahorn (Acer platanoides), Walnuss (Juglans regia), Stiel-Eiche (Quercus robur), Trauben-Eiche (Quercus petraea), Vogelbeere (Sorbus aucuparia), Sand-Birke (Betula pendula), Rot-Buche (Fagus sylvatica), Winter-Linde (Tilia cordata), Sommer-Linde (Tilia platyphyllos), Vogel-Kirsche (Prunus avium).
Einheimische oder fremd- ländische Gehölze pflanzen?
Bei fremdländischen Gehölzen können nach einiger Zeit Eigenschaften sichtbar werden, die eigentlich nicht erwünscht sind. Deshalb sollte in diesem Falle vor der Pflanzung besonders sorgfältig geprüft werden, ob die betreffende Art wirklich geeignet ist. Dabei ist zu beachten, welche Größe der zu pflanzende Baum erreicht, wie der Fruchtbehang aussieht, ob es sich beispielsweise um eine Art handelt, die durch starke Fruchtentwicklung zur Ausbreitung neigt, wie die Robinie (Robinia pseudoacacia) oder die spät blühende Traubenkirsche (Prunus serotina), mit zahlreiche Blüten in traubigen Blütenständen und später schwarzen Beeren. Letzere werden von Vögeln ausgebreitet (Abbildung 3). Der Götterbaum (Ailanthus altissima) hat geflügelte Früchte in großer Zahl, die vom Wind weit vertragen werden (Abbildung 4). Diese Neubürger mit Fachbegriff als Neophyten bezeichnet, haben teilweise starke Tendenz zum Verwildern, was auf einem Golfplatz nicht erwünscht sein dürfte.
Auch bei Krankheiten stellt sich oftmals erst nach etlichen Jahren heraus, dass sich bei eingebürgerten und fremdländischen Baumarten schwerwiegende Krankheiten negativ bemerkbar machen, wie beispielsweise bei der Platane. Diese Baumart galt viele Jahre als außerordentlich geeignet für unsere Klimabedingungen, vor allem angesichts der höheren Temperaturen, die im Zuge der Klimaerwärmung in den Sommermonaten auftreten können. Seit einigen Jahren befällt ein Pilz insbesondere Starkäste auf der Astoberseite; diese stürzen herunter, ohne dass der Pilzbefall rechtzeitig bemerkt wurde. In diesem Falle sind vermehrte Kontrollen vom Hubsteiger aus notwendig, ein teures Unterfangen. Deshalb ist abzuwägen, ob die Pflanzung von Platanen (Platanus x acerifolia) sinnvoll ist. Bei der Rosskastanie (Aesculus hippocastanum), die inzwischen oftmals als eingebürgert angesehen wird, ist wegen der Miniermotte zu überlegen, ob Rosskastanien gepflanzt werden. Durch den Schädlingsbefall wird bereits im Juli das Laub braun und im August haben die Rosskastanien kaum noch Blätter, das ist kein schöner Anblick.
Die sogenannte Galk-Liste (2006 und 2012) der Straßenbäume, zusammengestellt von den Gartenamtsleitern der Städte, wird seit vielen Jahren ständig erweitert und überprüft. Sie fragen sich bestimmt, was sollen denn Straßenbäume auf einem Golfplatz? Diese Liste enthält jedoch sehr viele nützliche Informationen über die einzelnen Bäume und deren Eigenschaften. Auch für Golfplätze können diese Angaben sehr hilfreich sein, wenn es um die Entscheidung geht, welche Baumart wähle ich aus.
Eine wichtige Frage – wie groß wird der Baum?
Genau zu bedenken ist, welche Ausmaße der Baum im höheren Alter erreichen wird. Als Orientierung gibt es die Einteilung für den Raumbedarf in drei Gruppen:
- Bäume erster Ordnung erreichen eine Wuchshöhe von bis zu 35 Metern, beispielsweise Spitz-Ahorn, Berg-Ahorn, Rot-Buche, Trauben-Eiche, Stiel-Eiche, Winter-Linde, Sommer-Linde;
- Bäume zweiter Ordnung erreichen bis zu 20 Metern Höhe, Hainbuche, Feld-Ahorn;
- Bäume dritter Ordnung erreichen bis zu 15 Meter, zum Beispiel Eberesche und Eingriffliger Weißdorn.
Die Baumgröße spielt auf einem Golfplatz eine wichtige Rolle, vor allem, wenn Bäume an den Rand der Spielbahnen gepflanzt werden sollen, denn oftmals sind bei hoch wachsenden Baumarten die Kronen weit ausladend, was möglicherweise die Golfbälle in ihrem Flug behindert. Die Vorstellung, man könne durch Schnittmaßnahmen die Pflanzfehler ausgleichen und die störenden Äste entfernen, ist ein Irrglaube. Das Entfernen von starken Ästen ist laut ZTV-Baumpflege (2006) zu vermeiden, denn das führt zu erheblichen Schäden am Baum – große Wunden faulen leicht ein. Außerdem haben Starkastschnitte einen unerwünschten kräftigen Austrieb zur Folge (Abbildung 5). Auf einem bereits bestehenden Golfplatz sollten für die Pflanzung – vor allem wenn dieser einmal in die naturnahe Landschaft gebaut wurde – die bereits vorhandenen Baumarten berücksichtigt werden. Der natürliche Charakter dieses Platzes sollte bei Nachpflanzungen unbedingt erhalten werden. Bäume aus anderen Regionen oder Züchtungen mit beispielsweise besonderen Blattformen oder Wuchsformen haben hier nichts zu suchen. In der Nähe des Clubhauses kann von diesem Grundsatz abgewichen werden, wenn es denn unbedingt sein soll.
Bäume aus der Baumschule
Man kann natürlich einen Sämling, der sich auf jedem Golfplatz finden lässt, pflegen und warten, bis er eine ansehnliche Größe erreicht hat. Das dauert aber viele Jahre. Besser ist es sicherlich, in der Baumschule einen Jungbaum auszuwählen.
Worauf ist bei der Auswahl zu achten?
Auf einem Baumschuletikett sind wichtige Angaben zu finden: so steht H für Hochstamm. Es ist sinnvoll, sich für einen Hochstamm zu entscheiden, denn ein höherer Kronenansatz in etwa 1,70 Metern Höhe ist auf einem Golfplatz von Vorteil. Als weitere Angaben finden sich auf dem Baumschuletikett: Sol., das bedeutet, der Jungbaum ist im Einzelstand gewachsen, das Maß für den Stammumfang z.B. 16-18 ist eine gängige Pflanzgröße, 3xv m. DB, bedeutet, der Jungbaum wurde dreimal verpflanzt und hat einen Drahtballen.
Bei Jungbäumen dieser Größenordnung ist es sehr sinnvoll, dass der Wurzelballen von einem Drahtgeflecht umgeben ist, denn dadurch wird verhindert, dass der Wurzelballen beim Pflanzen ausein- anderfällt. Ein derartig ballierter Jungbaum bietet die Sicherheit, dass sich bei fachgerechter Pflanzung zügig ein ansehnlicher Baum entwickeln wird, der im Aussehen etwa dem in Abbildung 6 entspricht. Es werden natürlich auch größere Bäume in Baumschulen angeboten, aber diese bedürfen, damit sie auch anwachsen, besonderer Pflege. Bäume mit einem Stammumfang von 16-18 Zentimetern haben sich in langjähriger Praxis bewährt und zeigen mit entsprechendem Austrieb und Zuwachs relativ bald, dass sie sich an dem neuen Standort etabliert haben. Die weitere Entwicklung eines Jungbaumes an seinem neuen Standort hängt von mehreren Faktoren ab. Da ist nicht allein die Qualität des Baumes von Bedeutung, sondern auch der Zeitpunkt der Pflanzung und der Standort sind entscheidend für den Erfolg. Generell gilt die Faustregel: es ist besser, einen Baum für „hundert Euro“ an einen Standort für „zweihundert Euro“ zu pflanzen als umgekehrt.
Was gibt es bei der Pflanzung zu beachten?
Die Entwicklung eines Baumes an einem neuen Standort hängt von mehreren Faktoren ab. Nicht allein die Qualität des Jungbaumes – stammt er aus einer Markenbaumschule – dann sollte dieser den Anforderungen (FFL 2005), die in den Regelwerken für die Pflanzung von Jungbäumen angegeben werden, entsprechen. Aber auch der zukünftige Standort spielt eine bedeutende Rolle, vor allem die Frage ist zu klären: Hat der Baum genügend Raum, um sich angemessen zu entwickeln?
Weiterhin ist die Größe der Pflanzgrube von großer Bedeutung. Oftmals ist zu beobachten, dass die Pflanzgrube gerade einmal so groß angelegt wird, wie der Wurzelballen ist. Jedoch sollte die Pflanzgrube etwa dreimal so groß sein, wie der Durchmesser des Wurzelballens. Die Tiefe sollte der Höhe des Ballens entsprechen. Beim Ausheben der Grube sind der Ober- und Unterboden getrennt zu lagern und später auch entsprechend wieder einzufüllen. Die Einhaltung der oben angegeben Pflanzgrubengröße ist sehr wichtig, damit sich die neu entwickelnden Wurzeln – diese entstehen etwa in einer Bodentiefe von 12-15 Zentimetern – den Boden gut durchdringen können. Nur dann kann sich der junge Baum angemessen entwickeln. Ist der Boden stark verdichtet, dann sollte dieser am Grunde der Grube aufgelockert werden, ansonsten zeigen sich bald Stammaustriebe am jungen Stämmchen (Abbildung 7). Dies ist ein Hinweis, dass die Pflanzgrube den Anforderungen nicht entsprach. Die Stammaustriebe sollten entfernt werden, denn sie stellen eine Konkurrenz zur Krone dar, was der Entwicklung des Baumes nicht zuträglich ist.
Außerdem spielt die richtige Pflanztiefe eine ganz entscheidende Rolle für das weitere Wachstum des Baumes, da zu tief gepflanzte Bäume „ersticken“ können. In diesen Fällen ist der Gasaustausch zwischen den Wurzeln und dem Luftraum nicht ausreichend. Zu beachten ist, dass die Ballen-Oberkante dem Geländeniveau entspricht. Berücksichtigt werden sollte, dass es nachträglich zu Setzungen kommen kann, deshalb kann in Zweifelsfällen lieber etwas zu hoch als zu tief gepflanzt werden. Zudem ist sicherzustellen, dass der Baum gerade steht, denn nachträgliche Korrekturen der Pflanzhöhe und Ausrichtung des Baumes sind nicht möglich.
Als nächstes kann der Boden in die Pflanzgrube eingefüllt werden. Der Drahtkorb verbleibt im Boden, er ist jedoch in Höhe des Wurzelhalses zu öffnen. Ist der Wurzelballen von einem Ballentuch umgeben, so wird dieses bei einer Füllhöhe von einem Drittel geöffnet; es verbleibt auch im Boden. Beim schichtweisen Verfüllen des Substrates und jeweiliger Wässerung wird eine gute Füllung erreicht, allerdings ist zum Abschluss noch einmal durchdringend zu wässern. Eine Bodenverbesserung muss bei normalen Bodenverhältnissen – wie sie auf Golfplätzen zu erwarten sind – nicht vorgenommen werden.
Damit sich der Jungbaum gut entwickeln kann und das Wurzelwachstum durch Erschütterungen und Wind nicht laufend gestört wird, muss der junge Baum verankert werden. Bei Hochstämmen wählt man dafür am besten einen Dreibock (Abbildung 8). Dieser besteht aus drei Holzpfählen, die am oberen Ende mit Querlatten stabilisiert werden. Zur Befestigung des Stämmchens werden entweder Gurte (Abbildung 9), oder Kokosstrick (Abbildung 10), verwendet.
Der Dreibock dient neben der Verankerung auch dem Schutz vor heranfahrenden Rasenmähern, die den jungen Stamm beschädigen könnten, was quasi dem Todesurteil für das Bäumchen gleichkäme, denn Schäden am Stammfuß wie in den Abbildungen 11 und 12, hier verursacht durch sogenannte Freischneider, sind Eingangspforten für Pilzsporen, die in der Folge Kernholzfäulen bewirken.
Als Schutz für den Stamm gegen starke Sonneneinstrahlung, die ein Aufreißen der jungen Rinde bewirken, wird entweder das Stämmchen mit Schilflagen (Abbildung 13) oder einem weißen Anstrich (Abbildung 14) geschützt. Das Aufplatzen der Rinde bei starker Erwärmung ist besonders häufig beim Spitz-Ahorn zu beobachten.
Nach der Pflanzung ist eine Baumscheibe anzulegen; sie umfasst den Bereich um den Stamm herum mit einem Durchmesser von etwa einem Meter. Diese Fläche sollte nicht bepflanzt werden, denn die Bepflanzung würde eine Wasser- und Nährstoffkonkurrenz für den Jungbaum bedeuten. Um die Bewässerung zu erleichtern, kann ein Gießrand erstellt werden (Abbildung 8) oder die Fläche wird gemulcht, das bedeutet ein Bedecken mit organischem oder mineralischem Material (Abbildung 13). Eine solche Mulchschicht verringert die Verdunstung und mildert Schwankungen der Bodentemperatur ab.
Bis der Baum seinen „Funktionen“ voll gerecht wird, vergehen noch etliche Jahre. In dieser Zeit sollen Jungbäume regelmäßig gewässert werden, wobei Wassergaben von 100 Litern fünf Mal pro Jahr notwendig sind. Die Baumscheibe soll frei von Unkraut gehalten werden – eine verunkrautete Baumscheibe wie in Abbildung 15 ist der Entwicklung des jungen Baumes nicht zuträglich. Wurde eine Mulchschicht angelegt, so ist diese immer wieder auszubessern. Die Verankerung des Jungbaumes ist regelmäßig zu kontrollieren und gegebenenfalls zu erneuern, so wie in Abbildung 16 sollte sie jedenfalls nicht aussehen.
Wenn ein Jungbaum in der Baumschule gekauft wurde, dann sollte er einen guten Kronenaufbau haben wie in Abbildung 17. Bei einem solchen Exemplar muss erst nach ein bis zwei Jahren geschnitten werden, damit sich die Baumkrone weiterhin gut entwickelt. Ein Baumpfleger wird mit einem fachkundigen Schnitt dafür sorgen. Bei dieser Schnittmaßnahme sind nach innen wachsende oder sich reibende Zweige zu entfernen. Wichtig ist bereits zu diesem Zeitpunkt eventuelle Zwieselbildungen zu korrigieren. Werden jedoch einfach ein paar Zweige ohne besondere Kenntnis – wie eine Krone aufgebaut sein soll – entfernt, im schlimmsten Falle der Leittrieb, dann ist der Baum für immer geschädigt. Ein abgeschnittener Leittrieb lässt sich nicht ersetzen. Zu diesem Zeitpunkt kann auch der Dreibock entfernt werden, denn das Wurzelsystem hat sich innerhalb dieses Zeitraumes etabliert, so dass die Stützen weggenommen werden können. Erfahrungsgemäß können jedoch die Stämmchen leicht beschädigt werden, etwa durch heranfahrende Rasenmäher. Deshalb wird aus Erfahrung empfohlen, die Pfosten als Anfahrschutz weiterhin zu erhalten, sie aber auf einer Höhe von ca. vierzig Zentimetern, etwa wie in den Abbildungen 18 und 19 abzusägen.
Das Exemplar in Abbildung 18 wächst nun seit etwa acht Jahren an diesem Standort; es hat sich eine schöne Krone entwickelt, die nun ausgelichtet werden sollte, damit auch die inneren Kronenteile eine ausreichende Belichtung erhalten.
Pflanzen Sie einen Jungbaum selbst und betreuen Sie ihn über die ersten Jahre, dann werden Sie eine enge Bindung zu diesem Bäumchen haben und die Entwicklung in den verschiedenen Jahreszeiten mit Interesse verfolgen. In den Herbst- und Wintermonaten zeigt sich besonders deutlich der Aufbau der jungen Krone (Abbildung 20).
Zeitpunkt der Baumpflanzung
Auch wenn die Pflanzung mit Ballen oder Containerware sowohl im Frühjahr als auch im Herbst möglich ist, so entwickeln sich erfahrungsgemäß im Herbst gepflanzte Bäume besser, denn sie können sich während der Wintermonate etablieren und haben sich – wenn das Frühjahr mit oftmals hohen Temperaturen beginnt – schon etwas eingewurzelt.
Neuanlage eines Golfplatzes
Hier bietet sich die Chance, durch die Gestaltung des Geländes aber vor allem durch die Auswahl der zu pflanzenden Baumarten und der Baumstandorte für eine schöne Golfanlage in der Zukunft zu sorgen. Aber ein bisschen Geduld braucht es, denn Bäume wachsen in der Regel langsam und es dauert je nach Baumart etliche Jahre.
Bäume sind eine Investition in die Zukunft. Da Bäume nicht so leicht umzupflanzen sind, bedarf es einer sorgfältigen Planung. In der Regel wird die Neuanlage von Landschaftsarchitekten geplant. Da kann man nur hoffen, dass ein gutes Konzept vorgelegt wird und die richtigen Baumarten für die vorhandenen Bodenverhältnisse ausgewählt werden. Am sichersten ist es, Baumarten, die in der Umgebung wachsen, für die Bepflanzung vorzusehen, denn diese kommen mit den gegebenen Bodenverhältnissen, der Wasser- und Nährstoffversorgung gut zurecht. So bieten sich beispielsweise auf sandigen Substraten Wald-Kiefern, Sand-Birken, Stiel- und Trauben-Eichen an.
Fazit
Diese Ausführungen zeigen wohl, dass die Pflanzung eines jungen Baumes viel mehr ist, als einfach nur ein Loch zu graben und den Baum hinein zu stecken.
Bäume zu pflanzen ist eine wichtige und sehr schöne Aufgabe, denn sie haben viele positive Eigenschaften: die Auswirkungen der Hitze in den zunehmend heißen Sommern wird gemildert, sie binden Staub und „schlucken“ Lärm, sie binden den Kohlenstoff aus dem schädlichen Klimagas Kohlendioxyd und liefern Sauerstoff, um nur einige positive Eigenschaften zu nennen.
Werden Bäume an der richtigen Stelle richtig gepflanzt und über viele Jahre sorgsam gepflegt, dann entwickeln sie sich zu wunderbaren Exemplaren und haben im Alter eine hohe Symbolik und Ausstrahlung, wie beispielsweise die Stiel-Eichengruppe in Abbildung 21. Derjenige, der diese pflanzte wird diesen Anblick nicht genießen können, denn so alt wird kein Mensch, aber Generationen nach ihm werden – so sie einen Blick für Schönheiten der Natur haben – die Eichengruppe voller Achtung ansehen.
Literatur:
Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V. 2005: Empfehlungen für Baumpflanzungen, Teil 1 und 2.
Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V. 2006: ZTV-Baumpflege, Zusätzliche Technische Vertrags- bedingungen und Richtlinien für die Baumpflege.
Galk Straßenbaumliste, 2006 und 2012 (im Internet aufzurufen).
Autorin: Dr. Isolde Hagemann | Greenkeepers Journal 03/2013