Präzisionsbewässerung für Spitzenqualität
Hightech-Lösung für Öschberghof
Der Öschberghof in Donaueschingen ist nicht nur ein 5-Sterne-Superior-Hotel mit hervorragendem Spa, sondern auch Heimat einer der exklusivsten Golfanlagen Deutschlands. Gepflegte Fairways, tadellose Grüns und ein durchdachtes Platz-
design machen die 45-Löcher-Anlage zu einem Aushängeschild für Qualität und Nachhaltigkeit. Doch dieser anerkannt hohe Standard ist kein Zufall, er ist das Ergebnis moderner Pflege, präziser Technik und eines engagierten Greenkeeping-Teams.
Nachhaltigkeit wird beim Öschberghof schon lange großgeschrieben. 2015 führte man für die Beregnung auf dem Platz die High-Tech-Steuerung Toro Lynx ein, um die Wasserdosierung zu optimieren. Für eine bessere Abdeckung wurde zudem eine zweireihige Fairway-Beregnung installiert. Zur Versorgung werden zwei Speicherteiche mit Oberflächenwasser gespeist. Im Hochsommer ist der Bedarf für die 200-Hektar-Fläche aber naturgemäß groß. „Selbst wenn wir mit unseren Teichen ökologisch gut dastehen, ist auch hier Wassersparen ein großes Thema, daher beschäftigen wir uns natürlich immer mit Technologien für einen effizienteren Umgang mit Ressourcen“, so Golf Course Manager Heiko Hildebrandt. Ressourcenschonung ist heute ein zentrales Qualitätsmerkmal moderner Golfanlagen. Über das Beregnungsteam von Toro hörte er von ,turfRad‘ und besprach sich mit seinen Kollegen im Greenkeeping. Die höchst innovative Technologie, die der Öschberghof nun einführt, ist eine Entwicklung des Züricher Unternehmens ,TerraRad‘ speziell für Golfplätze und trägt den passenden Namen ,turfRad‘. „Das ist ein hochpräziser Sensor, der mit Mikrowellentechnologie die Bodenfeuchte misst, berührungslos, schnell und zuverlässig“, erklärt Markus Blind, Sales Manager bei Toro.
Messungen mit Mikrowellen
Anders als herkömmliche Messmethoden, bei denen Sonden punktuell in den Boden eingeführt werden müssen, arbeitet turfRad kontaktlos. Der Sensor wird an einem Mäher oder einem anderen Fahrzeug montiert und erfasst während der Fahrt kontinuierlich die Feuchtigkeit im Boden. Mikrowellen durchdringen dabei die oberste Bodenschicht und liefern in Echtzeit präzise Daten. Und Präzision ist hier nicht übertrieben. „Der Sensor nimmt 10 Messungen pro Sekunde vor, in der oberen Rasenschicht bis 10 cm Tiefe“, sagt Blind. Das Ergebnis: ein detailliertes Feuchtekartenbild des gesamten Platzes, anstatt vereinzelter Messpunkte. Der Testbetrieb hat zudem gezeigt, dass sich turfRad nahezu unbemerkt in den Arbeitsalltag integrieren lässt. „Jedes Mal, wenn wir mit den Mähern auf dem Platz sind, werden quasi nebenbei absolut hochwertige Daten ermittelt.“ Beachtlich ist dabei die Flächenabdeckung, denn jeder Quadratmeter kann mit den Sensoren erfasst werden.
Der nächste Schritt zur Präzisionsbewässerung
Das volle Potenzial entfaltet turfRad in Kombination mit der Bewässerungssteuerung Toro Lynx. In einer exklusiven Partnerschaft mit TerraRad arbeiten die Toro-Experten derzeit daran, die turfRad-Daten automatisiert in Lynx zu integrieren.
Die Implementierung am Öschberghof ist bereits geplant: Ab Anfang 2026 werden die Bodenfeuchtedaten aus turfRad nahtlos in das Toro Lynx System einfließen. Das bedeutet, dass die Greenkeeper nicht nur sehen können, wo der Platz trocken ist, sondern dass das Bewässerungssystem automatisch punktgenau reagieren kann. Am Bildschirm erklärt Head-Greenkeeper (HGK) Andreas Keller die Karte: „Die Bereiche für jeden Regner sind hier genau erfasst und farblich gekennzeichnet. In den Sektoren, die ausreichend Feuchtigkeit haben, bleiben die Regner dann unten, trockene Bereiche erhalten gezielt Wasser.“
Vorteile für Umwelt, Wirtschaftlichkeit und Spielqualität
Doch nicht nur der Wasserverbrauch wird optimiert, auch die Energieeffizienz, denn weniger Pumpenlaufzeiten bedeuten geringeren Stromverbrauch und niedrigere Betriebskosten. Und ganz nebenbei steigert die Präzisionsbewässerung auch die Platzqualität, da sie sowohl Dry Spots als auch Überwässerung verhindert.
Fazit
Die Kooperation zwischen Toro und TerraRad bringt eine Technologie nach Deutschland, die das Greenkeeping nachhaltig verändern kann. Am Öschberghof wird schon jetzt deutlich, wie moderne Sensorik und intelligente Steuerung zusammenwirken: präzise Messdaten, leistungsstarke Bewässerungssteuerung, weniger Ressourcenverbrauch. Mit Spannung werden jetzt die Praxiserfahrungen der vollintegrierten Lösung Anfang kommenden Jahres erwartet.
Greenkeepers Journal 3/25



