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Bestimmung von Wurzellänge und Wurzelmasse an fünf Gräserarten im Hinblick auf den Klimawandel*

* Der Beitrag basiert auf den Ergebnissen der Masterarbeit BORRINK (2022),  Hochschule Osnabrück.

 

Zusammenfassung

Bedingt durch die klimatischen Veränderungen zielt der Fokus der Rasengräserzüchter auf die Pflanzenwurzel. Insbesondere die Durchwurzelungstiefe bestimmt über die Wasserverfügbarkeit für die Pflanzen, jedoch liegen hierüber nur unzureichende Informationen vor. Aus diesem Grund wurde in der vorliegenden Forschungsarbeit ein Modell geprüft, welches ermöglichen soll, die Wurzeltiefe und Wurzelmasse von den fünf verschiedenen „Cool-Season“ Gräserarten Lolium perenne L., Poa pratensis L., Festuca rubra L. var. trichophylla (Ducr. ex Gaud.) Richt., Festuca arundinacea Schreb., Festuca trachyphylla (Hack.) Krajina zu erfassen.

 

Über einen Versuchszeitraum von 93 Tagen wurden im Freiland in achtfacher Wiederholung vier Gräserpflanzen derselben Art, aber unterschiedliche Sorten, in ein Meter lange mit Sand befüllte, längs aufgeschnittene PVC-Röhren gepflanzt. Nach Versuchsende wurde das Bodenmaterial durch Auswaschen von der unterirdischen Pflanzenbiomasse getrennt und die oberirdische und unterirdische Pflanzenmasse durch Trocknung und Wiegung bestimmt sowie die maximale Wurzellänge aufgenommen. In dem Versuch konnten teilweise hoch signifikante, erblich bedingte Unterschiede der Versuchsparameter zwischen den Arten aufgezeigt werden. Grundsätzlich bestätigen die Resultate, dass sich die Arten Lolium perenne und Festuca arundinacea im Untersuchungsmerkmal Wurzellänge bedeutsam von den Arten Poa pratensis und Festuca trachyphylla abgrenzen. Daneben können signifikante Unterschiede hinsichtlich des Untersuchungsmerkmals Wurzeltrockenmasse beobachtet werden. Ferner zeigt ein Vergleich der Sprosstrockenmassen, dass zwischen den Arten teilweise deutliche Differenzen festzuhalten sind. Ein Sortenvergleich der Sprosstrockenmassen innerhalb einer Art, lässt dagegen lediglich bei der Art Festuca rubra trichophylla Sortenunterschiede erkennen. Zu bemerken bleibt, dass die angewandte Methode in dieser Form aufgrund großer Schwankungen der Untersuchungsparameter als ungeeignet bewertet wird, um wissenschaftlich fundierte Aussagen über die Durchwurzelungstiefe und Wurzelmasse zu treffen. Dennoch bietet das zugrundeliegende Röhrenmodell grundsätzlich für weiterführende Studien die Chance, das Potenzial der unterschiedlichen Rasengräser im Umgang mit Trockenstress bewerten zu können.

 

Den detaillierten Artikel (Rasen 3/2022) finden Sie HIER (Download PDF)oder auf der Homepage der Deutschen Rasengesellschaft (DRG) e.V. unter www.rasengesellschaft.de

Anordnung der Versuchsgefäße mit Wechselpositionen. (Abbildungen: L. Borrink)
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