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Diebstahl von Bienenstöcken – auch auf Golfanlagen

Dreiste Diebesbanden verursachen zunehmend Schaden

Bienen sind zwar die kleinsten Nutztiere, aber die zweitwichtigsten. Sie leisten als Bestäuber einen wesentlichen Beitrag, nicht nur zur biologischen Vielfalt, sondern insbesondere auch zu unserer Ernährung. Nutzbienen sammeln Pollen und Nektar, transportieren diese in den Bienenstock und liefern so die Grundlage für den Honig. Bienenvölker sind inzwischen auf vielen Golfanlagen zuhause. Imker schätzen die Golfanlagen, da die Bienenstöcke gut zugänglich, aber auch geschützt und versteckt aufgestellt werden können. Streuobstwiesen, Blumenwiesen, aber auch Weiden, Linden und Hecken sorgen durch eine große Vielfalt für ein über das Jahr gesehen kontinuierliches Nahrungsangebot.

 

In letzter Zeit häufen sich jedoch bundesweit die kriminellen Übergriffe in Form von Diebstählen, Vandalismus oder auch Vergiftungen. Bei den Diebstählen, die vermehrt im Zeitraum März bis Mai auftreten, gehen die Polizei und der Deutsche Imkerverband davon aus, dass es sich bei den Tätern um fachkundige Personen handelt. Ein möglicher Grund für die Zunahme der Diebstahlrate sind hohe Winterausfälle – es mangelt im Frühjahr an Völkern.

Auch Isabel Otto-Duck, Geschäftsführerin der Golfanlage Haus Bey, machte die Erfahrung: „In diesem Jahr wurden uns zwischen März und Mai insgesamt vier Bienenvölker gestohlen. Unser Imker war über den Diebstahl nicht sehr verwundert, da diese Taten immer öfter vorkommen. Gerade auf unserem öffentlich zugängigen Gelände lässt sich ein Diebstahl nur schwer vermeiden. Nach einer Anzeige bei der Polizei machten wir uns gemeinsam auf die Suche nach einem neuen Standort. Keine einfache Aufgabe, weil unterschiedliche Anforderungen erfüllt werden müssen: Die neuen Bienenvölker sollen nicht offensichtlich einsehbar, aber trotzdem für den Imker gut zugänglich und nicht zu nah an den Spielbahnen stehen. Unser Bienenschaukasten, der beim Diebstahl ebenfalls beschädigt wurde, steht weiterhin am öffentlichen Wanderweg und ist für alle Interessierten gut zugänglich.“

 

Haben Sie Ähnliches erlebt oder wissen von Anlagen, denen ebenfalls Bienenvölker entwendet wurden? Wir freuen uns über Ihre Rückmeldung – am einfachsten über E-Mail: beate.licht (at) googlemail.com oder redaktion (at) koellen.de.

 

Autorin: Beate Licht | Greenkeepers Journal 2/2020

 

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