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Inoffizielle Golf-Weltmeisterschaften werfen ihren Schatten voraus

Marco Simone G&CC für Ryder Cup 2023 (fast) gerüstet

Noch knapp ein Jahr, dann steht der nächste Ryder Cup auf kontinental-europäischem Boden auf dem Programm. Nach Valderrama 1997 und Le Golf National 2018 wird der traditionsreiche Kontinentalvergleich zum erst dritten Mal im Herzen Europas ausgetragen. Schauplatz ist der Marco Simone Golf & Country Club vor den Toren Roms. Gerade in Deutschland wird man sich durchaus noch an die Vergabe erinnern, trat doch auch der Deutsche Golf Verband (DGV) seinerzeit an, den prestigeträchtigen Wettbewerb endlich nach Deutschland zu holen. Lange wurde gerätselt, ob die Anlage in Italien rechtzeitig fertig werden würde. Schon bei einem Besuch des Köllen-FachMagazins golfmanager Mitte 2021 wurde deutlich: Der Umbau des nun als Ryder Cup-Course firmierenden Championship-Platzes ist bestens gelungen und gerade für Matchplay hervorragend geeignet. Seit 2021 wurde das Clubhaus frisch renoviert und auch die neue Driving-Range ist inzwischen in Betrieb – die alte war für die heutigen Längen der Profis schlicht zu kurz. Noch nicht abgeschlossen sind die ebenfalls notwendigen Arbeiten an den Zufahrtstraßen zum Club – diese fallen jedoch nicht in die Zuständigkeit der Golfanlage, sondern der Stadt und der Region. Dennoch: Der Ryder Cup wird für Marco Simone kein Sprung ins kalte Wasser. Drei Italian Open werden dort zwischen 2021 und 2023 ausgetragen – und wer die DS Automobiles Italian Open vom 15. bis 19. September 2022 verfolgt hat, konnte bereits weitere Fortschritte gegenüber dem Vorjahr beobachten. Gerade am Finaltag wurde deutlich, dass vor allem die Schlussbahnen echten Matchplay-Charakter bieten. Man darf schon heute gespannt sein, ob – wie 2018 im Le Golf National – wieder an Bahn 16 der Sieg entschieden wird. Zwar ist diese Bahn in Italien ein kurzes Par 4, aber durchaus mit drivebarem Grün und natürlich mit viel Wasser rund um die Fahne.

 

 

Basis für einen erfolgreichen Ryder Cup: der Platz

Unabhängig von allen sportlichen Fragen steht jedoch weiterhin der Platz im Mittelpunkt der Vorbereitungen – denn gerade das Layout und Setup spielen eine nicht zu unterschätzende Rolle bei diesem Kontinentalvergleich. Naturgemäß kommt hier dem Greenkeeping-Team vor Ort besondere Bedeutung zu. Zur Erinnerung: Noch vor gut zwei Jahren befand sich der Platz im Umbau, seit 2020 sorgt das Greenkeeping-Team von Marco Simone nun dafür, dass sich der Platz im kommenden Herbst sicherlich in Top-Zustand präsentieren wird. Dafür griff Marco Simone auf externe Kompetenz und Erfahrung zurück. Die Römer sicherten sich die Dienste von TAS Turfgrass Agronomy & Services, das von Alejandro Reyes und Sylvain Duval nach dem Ryder Cup 2018 gegründet wurde – nachdem Reyes bis zum Ryder Cup 2018 als Superintendent für Le Golf National, Paris, tätig war. Lara Arias ist die verantwortliche Managerin vor Ort in Rom und leitet das örtliche Greenkeeping-Team – und kann rückblickend seit ihrer Ankunft in Rom vor rund zwei Jahren von einer ebenso herausfordernden wie erfolgreichen Entwicklung seit ihrem Start am nächsten europäischen Ryder Cup-Austragungsort berichten. Im nachfolgenden Interview mit dem Greenkeepers Journal lässt sie die bisherigen Herausforderungen und Erfolge Revue passieren und geht auch auf die besonderen Herausforderungen ein, die sich aus ihrer Rolle als eine der wenigen Superintendentinnen im Golfbusiness ergeben.

 

 

Autor: Michael Althoff | Greenkeepers Journal 3/2022

 

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