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Greenkeeping mit Leidenschaft und Herz

The Green Monster

Eine Woche bei den European Open
 

Während der European Open Tour auf dem Green Eagle Golf Course nahe Hamburg entfaltete sich eine inspirierende Geschichte über leidenschaftliches Greenkeeping. Zum siebten Mal bot der Nord Course, bekannt als „The Green Monster“ aufgrund seiner Länge von 7.057 Metern und seines anspruchsvollen Designs, eine Bühne für Top-Golfer aus der ganzen Welt. Der schwierigste Platz der DP World Tour erfordert nicht nur Perfektion im Spiel, sondern auch den Mut, Herausforderungen anzunehmen, wobei jeder Fehler, besonders aufgrund der raffiniert integrierten Wasserhindernisse, hart bestraft wird.
 

Herausforderungen und Leistung der Greenkeeper
 

Head-Greenkeeper Torsten Gohl und sein Team standen vor einer riesigen Aufgabe. Nach Wochen der Vorbereitung, langen Arbeitstagen und vielen Herausforderungen gelang es ihnen, den Platz in einen Top-Zustand zu bringen. Glücklicherweise unterstützen bei den meisten professionellen Golfturnieren Freiwillige das Team. Dieses Mal war der Autor, Marvin Mühlhoff (technischer Berater für TourTurf), der regelmäßig auf großartigen Golfplätzen unterwegs ist und Head-Greenkeeper bei der Auswahl von Rasenpflegeprodukten berät, gemeinsam mit 15 weiteren Volunteers dabei. Die Aufgaben der Freiwilligen bestanden darin, die Greenkeeper zu unterstützen und dazu beizutragen, dass die Plätze jeden Tag, unabhängig von den Wetterbedingungen – von strahlendem Sonnenschein bis zu Nebel und starkem Regen, der Verzögerungen und zusätzliche Herausforderungen verursachte –, tadellos aussahen.

Leidenschaft hinter den Kulissen
 

„Mit den Greenkeepern zu arbeiten, öffnete mir die Augen für die tiefe Leidenschaft und harte Arbeit, die hinter der Pflege eines Golfplatzes dieser Klasse steckt. Nicht jeder würde eine Woche Urlaub nehmen, um um 3 Uhr morgens aufzustehen und um 4 Uhr mit der Arbeit zu beginnen, aber die Greenkeeper – mit Leidenschaft und Herz – taten genau das“, erzählt Marvin Mühlhoff und fährt fort: „Sie sind ständig auf der Suche nach neuen Erfahrungen und Möglichkeiten, ihre Fähigkeiten zu verbessern und damit auch ihre Plätze. Ich war vollkommen überwältigt.“
 

Die Details zählen
 

Die Ergebnisse sprachen für sich. Alle Greens waren trotz des vielen Regens und der tiefen Schnitthöhen in perfektem Zustand. Die Gräser erbrachten ebenfalls Spitzenleistungen, mit Mähhöhen runter bis auf 2,2 mm, wurden die Greens zweimal täglich gemäht und gebügelt, was ebenfalls Stress verursachte. Dies war nur durch mühevolle Vorbereitung und natürlich durch fachkundiges und professionelles Greenkeeping möglich, insbesondere durch die gezielte Anwendung von Dünge- und Pflanzenstärkungskonzepten.
 

Auch die Tees und Fairways waren in beeindruckendem Zustand. Mit Mähhöhen von 6 mm auf den Tees und 9 mm auf den Fairways kamen die Golfer voll auf ihre Kosten. Die Tees wurden ebenfalls zweimal täglich geschnitten – allerdings mit handgeführten Mähern, was einen sauberen Schnitt und ein besonderes Muster gewährleistete. Das war eine großartige Leistung. Das Team für die Abschläge hatte oft mehr als 30.000 Schritte auf ihren Schrittzählern. Mit ihrem hohen Maß an Fachwissen und Hingabe präparierten die Greenkeeper beeindruckend gepflegte Tees und Fairways mit präzisen Schnitthöhen.

Dankbarkeit und Teamgeist
 

Meine Aufgaben umfassten hauptsächlich das Abtauen und Reinigen der Greens vor dem Mähen sowie die Pflege der Bunker. Darüber hinaus halfen die Leute überall dort, wo es nötig war. Besonders wegen des Regens  halfen alle bei den Bunkern und Wasserstellen“, berichtet Marvin Mühlhoff. Die Woche bei den European Open war nicht nur körperlich anstrengend, sondern auch ein soziales Erlebnis. Nach der Arbeit versammelten sich alle, von den Head-Greenkeepern und den Volunteers bis zu den jungen Praktikanten, bei einem Bier, um die Erlebnisse des Tages zu teilen.
 

„Es war ein unglaublich tolles Erlebnis, bei den European Open dabei zu sein, und es wird nicht das letzte Mal sein, dass ich freiwillig mitmache. Ich habe viel gelernt und viele fantastische und engagierte Menschen getroffen. Zwischen den Sessions konnte man natürlich auch dem Turnier folgen und die Profis bei der Arbeit sehen. Ich gehe hier mit mehr Wissen und einer tieferen Wertschätzung für die Arbeit, die Greenkeeper leisten, fort. Ein besonderer Dank gilt Heike, die uns die ganze Woche über im Cateringzelt mit Essen und Trinken versorgte“, schließt Marvin Mühlhoff und freut sich schon auf das nächste Mal.
 

Autor: TourTurf | Greenkeepers Journal 03/2024