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Im Gespräch mit Georg Schmitz, HGK bei Bayer Leverkusen

Best Practice: Nachhaltigkeit im Fußball

Bayer 04 Leverkusen engagiert sich schon lange stark im sozialen Bereich und veröffentlichte bereits 2018 den ersten CSR-Bericht (Anm. d. Red.: CSR = Corporate Social Responsibility). Im Rahmen der „SustainClub“-Zertifizierung erreichte Bayer 04 den „Silber“-Status. Mit seinen Spielflächen in der BayArena gewannen sie den DFL-Award „Pitch of the Year“ der Saison 2021/22. Beate Licht befragte dazu Georg Schmitz, Head-Greenkeeper (HGK) bei Bayer Leverkusen und GVD-Vorstandsmitglied.

 

Wie stellt sich die Rasenpflege auf die zunehmend umfangreicheren Anforderungen ein?

 

Wir legen den Schwerpunkt auf eine nachhaltige und ressourcensparende Rasenpflege. Der Einsatz unserer Rasenheizungen auf den verschiedenen Spielfeldern erfolgt durch eine Kopplung mit dem Deutschen Wetterdienst, also witterungsabhängig. Je nach Vorhersage erfolgt somit eine bedarfsgerechte Temperatursteuerung und ein unnötiger Einsatz wird dadurch vermieden. Nach und nach werden alle motorisierten Maschinen und Rasenmäher auf Elektroantrieb umgestellt.

 

Ein guter Ansatz im Stadionbetrieb ist, Energie zu sparen. Wie sieht es beim Thema Wasser aus?

 

Der Einbau von 26 Regnern mit Einzelansteuerung und Wassergehalts-Messungen in den Tragschichten ermöglichen eine mengengesteuerte Wasserausbringung. Durch die optimierte Beregnung werden die Nährstoffe im Boden nicht sofort wieder ausgewaschen und sind länger pflanzenverfügbar.

 

In der BayArena wird auf Hybridrasen gespielt, der damit verbundene hohe Nährstoffbedarf wird nicht im Hinblick auf den Ressourcenverbrauch, sondern auch im Zusammenhang mit einer Krankheitsprophylaxe kritisch gesehen?

Um die Nährstoffzufuhr bedarfsgerecht durchführen zu können, betreiben wir ein kontinuierliches Monitoring der Nährstoffkonzentration im Boden. Zudem arbeiten wir inzwischen deutlich mehr mit Flüssigdüngern. Gegenüber der reinen Granulat-Düngung konnten wir die Aufwandmenge um mehr als die Hälfte senken! Die Optimierung der Wasserversorgung bringt hier weitere Vorteile, die Nährstoffe werden im Boden nicht sofort wieder ausgewaschen und sind länger pflanzenverfügbar.

 

Haben Sie zusätzliche Projekte ins Auge gefasst?

 

Zukünftig werden wir uns auch stärker mit der Fragestellung „Wieviel Licht brauchen Rasengräser unter Stadionbedingungen“ auseinandersetzen. Hier sehen wir noch einiges an Einsparpotenzial.

 

Herr Schmitz, vielen Dank für dieses interessante Gespräch.

 

 

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