Fancourt Golfresort
Der südafrikanische Golfmarkt
Das nahe der Stadt George gelegene Fancourt ist ein Weltklasse-Golfresort. Dabei hat es einen deutschen Hintergrund: SAP-Mitgründer Hasso Plattner hat diesen einzigartigen Ort initiiert – so, wie sein SAP-Gründerkollege Dietmar Hopp für die Gründung einer der besten deutschen Golfanlagen in St. Leon Rot steht. Fancourt bietet den Golfern drei verschiedenen Plätze: Montagu, Outeniqua und The Links. The Links at Fancourt wurde mehrfach als Afrikas bester Golfplatz ausgezeichnet, und obwohl der Platz sich nicht direkt am Meer befindet, ist dieser Links Course ein absolutes Juwel und eine echte Herausforderung für jeden Golfer. „The Links wird unabhängig von den beiden anderen Plätzen betrieben“, erläutert Ryan Reid, Director of Sport and Recreation im Fancourt Resort. Folgerichtig gibt es auch zwei unterschiedliche Mitgliedschaften: Eine umfasst Montagu und Outeniqua, während The Links ein eigenes Mitgliedsmodell bietet. Derzeit, so Reid, habe die Anlage rund 1.150 Mitglieder. Golfer, die das Resort genießen möchten, können zwischen zwei Optionen wählen: Die erste ist ein Aufenthalt im Fancourt Hotel oder im Manor House; beide Unterkünfte verwöhnen ihre Gäste mit absolutem Luxus. Die zweite Option besteht darin, selbst Hauseigentümer zu werden und im Resort zu wohnen. „Wir bieten nun zwei verschiedene Modelle – sowohl für Einheimische als auch für internationale Investoren: ein Anwohnermodell zur kompletten Selbstnutzung und ein Time-Sharing-Modell mit einem Mindestanteil von einem Zwölftel eines Objekts“, erläutert Reid die Strategie. Alle Anwohner sind auch gleichzeitig Mitglied im Golfclub. Dieses duale, halb-private Konzept erfordert einen sensiblen Umgang mit Anwohnern und Gästen, denn beide Gruppen greifen auf den gleichen Startzeiten-Pool zurück. „Wir haben unser Konzept dahingehend überarbeitet, dass nun auf täglich wechselnder Basis jeweils einer unserer Plätze für die Mitglieder reserviert ist, während der zweite Platz primär für Gastspieler genutzt wird“, beschreibt Reid die Herangehensweise.
Wie viele Anlagen in den USA sieht sich Fancourt der Herausforderung gegenüber, wer bei der Gewinnung neuer Mitglieder die Hauptrolle spielen soll: das Immobiliengeschäft oder der Golfbereich? Obwohl die mit dem Immobilienerwerb obligatorische Mitgliedschaft lediglich eine Social Membership ist, haben sich mehr als 90% aller Hauseigentümer für die Vollmitgliedschaft entschieden. Dennoch hat das Resort seine Marktposition weit über Golf hinaus ausgebaut. „Nur 55 Prozent unserer Hotelgäste sind Golfer“, fasst Reid zusammen. Wichtigster Vertriebskanal sind Reiseveranstalter, sie zeichnen für rund 90 Prozent des externen Geschäfts verantwortlich. Weitere Vertriebsaktivitäten basieren auf der Nutzung von Social Media und Messebeteiligungen. „Deutschland ist seit Beginn unser wichtigster Markt“, so Reid. Auch die Unterstützung durch Tourism South Africa wird sehr geschätzt, obwohl es nicht einfach ist, Golf gegenüber den noch populäreren Aktivitäten wie Safari und Strand zu positionieren. Der Golfverband von Südafrika und Tourism South Africa als Tourismusvertretung haben eine Zusammenarbeit vereinbart, um mehr über die besonderen Anforderungen von Golfern zu lernen und so den Vertrieb künftig noch besser unterstützen zu können. Eine weitere Herausforderung, mit der sich das Resort aktuell beschäftigt, ist die IT: „Insgesamt haben wir 19 verschiedene Anwendungen im Einsatz“, erläutert Reid. „Viele sind ausgewählt worden, weil wir aufgrund unseres rapiden Wachstums schnell eine Lösung benötigten.“ Erstaunlicherweise nutzt das Resort bisher jedoch keine Online-Startzeitenreservierung: Buchungen werden ausschließlich per Telefon oder direkt im Resort getätigt. Um das Erlebnis der Golfer weiter zu steigern, wurden verschiedene Maßnahmen zur Steigerung der Spielgeschwindigkeit umgesetzt: Course Marshals überwachen die Runden, zudem gibt es klare Empfehlungen für die Golfer, mit welchen Handicaps man von welchen Teeboxen abschlagen soll. Für Hotelgäste ist zudem mindestens ein Fore-Caddie Pflicht, persönliche Caddies sind ebenfalls buchbar – und auf dem The Links Course verbindlich. Für Spieler, die besonderen Wert auf schnelles Spiel legen, bietet jeweils einer der beiden Resortplätze pro Tag die Möglichkeit, zwischen 7:00 und 8:30 Uhr in Zweiergruppen zu starten, danach werden die Golfer wieder zu Vierergruppen zusammengefasst.