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Reisesplitter USA

… dem Trübsinn ein Ende

Angesichts der in den letzten Jahren fast fortlaufend traurigen Nachrichten wie Pandemie, Ukraine-Krieg, Fachkräftemangel, Kostensteigerungen etc. fällt einem unwillkürlich der 1986 von Herbert Grönemeyer veröffentlichte Song „Kinder an die Macht“ aus dem Album „Sprünge“ ein. Wieviel einfacher könnte die Welt aussehen, wenn die „ganz Jungen“ die Geschicke leiten würden.

 

Gerade in den „grauen“ Wintermonaten fehlt einem oft dieses „Leichte“. Aus diesem Grund haben wir uns dazu entscheiden, die Textzeile des besagten Hits:  „... dem Trübsinn ein Ende“ zu beherzigen und reich bebilderte, kleinere Reisesplitter der letzten „Tour“ unseres Autors Michael Althoff in die USA im November 2022 mit einzubinden – ganz bewusst weniger textlastig. Und mal ganz ehrlich: Sind die herbstlich farbenfrohen Indian Summer-Aufnahmen nicht geeignet, sich schon jetzt auf die neue Golfsaison zu freuen – in den USA oder wo auch immer dieser schöne Sport ausgeübt werden kann?

Augusta National Golf Club

Als einziges Major wird das The Masters jährlich auf der gleichen Anlage ausgetragen: dem Augusta National Golf Club. Heute einer der exklusivsten Golfclubs weltweit, konnte der Club in seinen Anfangszeiten mehrfach nur knapp die Insolvenz abwenden – das ursprüngliche Ziel von bis zu 1.800 Mitgliedern wurde nie erreicht. Letztlich war es das Augusta National Invitational Tournament, heute als The Masters bekannt, das den Club rettete und erblühen ließ. Bis heute läutet das The Masters nicht nur die heiße Phase der Turniersaison ein, sondern steht auch für viele Innovationen rund um Anlagenbetrieb und Turnierdurchführung.

The River Golf Club

Während Augusta im US-Bundesstaat Georgia liegt, befinden sich viele bekannte Plätze der Region Augusta, nur durch den Fluss Savannah getrennt, in South Carolina. Dazu zählt auch der vor allem bei Einheimischen sehr beliebte River Golf Club. Seit 1998 können Mitglieder und Gäste diesen halb-privaten Golfclub genießen und Südstaaten-Golfflair atmen. Der aus der Feder von Jim Fazio stammende Platz bietet eigene Cottages zum Übernachten – eine gute Basis für Kleingruppen!

Palmetto Golf Club

Ein Golfclub, von Hitchcock gegründet – allerdings von Thomas und nicht Alfred. Auch Alister MacKenzie hat im Rahmen eines Redesigns seine Spuren hinterlassen. Der exklusive Privatclub wurde bereits 1892 gegründet und gilt als einer der ältesten Clubs in den USA. Die Liste prominenter Gastgolfer liest sich wie ein Who is Who der Golfgeschichte. Während der Masters-Woche kann man als Gastspieler eine Runde buchen – als komplette Startzeit für 4 Personen zum Paketpreis von 1.600 USD inklusive Lunch, Cart und Rangebällen (2023).

Musgrove Mill Golf Club

1780 tobte hier der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg, heute ist Musgrove Mill ein privater Golfclub mit äußerst abwechslungsreichem Design. Das Clublogo verweist auf den historischen Hintergrund: Es setzt sich aus dem Mühlstein (der noch heute am Eingang vor dem Clubhaus zu sehen ist), Musketen und natürlich Golfschlägern zusammen. Hier ist auch Content Creator Daryl Boe Mitglied.

Old Toccoa Farm

Die Anlage in den von John Denver besungenen Blue Ridge Mountains in Nord-Georgia wurde von Golf Digest 2020 als achtbester neuer Golfplatz ausgezeichnet. Das perfekt in die Hügel eingebettete Design sorgt dafür, dass Golfer selten gerade zum Ball stehen – vom Abschlag einmal abgesehen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist exzellent. Nach der Runde kann man eine der besten Craft Beer-Brauereien Georgias besuchen: Grumpy Old Men in Blue Ridge hat nicht nur einen leicht zu merkenden Namen, sondern dürfte auch für manche Golfer nach der Runde eine durchaus angemessene Bezeichnung sein ...

Daryl Boe – The Quest for 3.000

Hauptberuflich ist Boe selbständiger Handelsvertreter im Metallsegment. In seiner Freizeit nimmt er seine Follower auf Instagram mit auf die Reise zu den Golfplätzen dieser Welt. Über 2.250 unterschiedliche Plätze hat der US-Amerikaner bereits gespielt, mindestens 3.000 sollen es werden. Unter @thequestfor3000 nimmt er seine Follower mit auf die Reise, welche sowohl einfache Golfanlagen, als auch international bekannte Top-Plätze umfasst.

McLemore

Rees Jones ist für seine spektakulären Designs bekannt – golfmanager-Leser werden sich an den TPC Danzante Bay in Baja California, Mexico, erinnern. Mit McLemore hat Jones, gemeinsam mit Bill Bergin, einen Bergplatz geschaffen, der immer wieder mit überraschenden Höhenunterschieden aufwartet. Der Platz teilt sich in 5 Canyon-Bahnen, 3 Cliff-Bahnen und 10 Highland-Bahnen auf. Der 2020 eröffnete Platz liegt rund 600 Meter über Meereshöhe. In Erinnerung bleibt nicht zuletzt die Schlussbahn, ein gut 390 Meter langes Par 4, dessen höher gelegenes Grün spektakulär auf einem Felsvorsprung thront. Zugang zum Golfplatz haben Mitglieder, Stay & Play-Gäste sowie Teilnehmer des kostenfreien „Friends of McLemore“-Programms.

U.S. Space & Rocket Center, Huntsville

Wer sich vor allem für die frühe Raumfahrtgeschichte interessiert, sollte einen Stop in Huntsville (Alabama) einplanen. Im U.S. Space and Rocket Center kann man nicht nur an einem (natürlich deutlich reduzierten) As­tronautentraining teilnehmen – gerade für Gruppen und Mannschaften sehr interessant –, sondern auch auf den Spuren der Apollo-Missionen und der Raumstationen wandeln. Zu sehen sind unter anderem diverse Trainingseinrichtungen, aber auch eine Original Apollo-Kapsel nach Ende ihrer Mission.

World of Coca Cola

Coca Cola und Atlanta gehören nahezu untrennbar zusammen. Das wird nicht zuletzt beim alljährlichen Finale des FedEx-Cups deutlich, welches im privaten East Lake Golf Club von Atlanta ausgetragen wird. Viele Jahre trug das Event den Namen „Tour Championship by Coca Cola“. Freunde der wohl berühmtesten „Brause“ der Welt können sich über Geschichte, Werbekonzepte und Flaschendesign im Herzen der Stadt informieren – typisch amerikanisch per Edutainment. Und natürlich kann man die mehr als 100 Produkte aus dem Hause Coca Cola im Rahmen der Ausstellung probieren.


Autor:  Michael Althoff | golfmanager 1/2023

 

 

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