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Im Gespräch mit Deniz Keskin, Porsche AG

Die Porsche European Open

? Lieber Herr Keskin, zum nunmehr achten Mal in Folge ist Porsche als Titelsponsor dabei. Was macht den Reiz eines Turnier-Sponsorings für Sie aus und inwieweit zahlt sich das auf die Marke Porsche aus?

 

Da müssen wir ein wenig in die Vergangenheit gehen, weil wir bei Porsche schon seit mehr als 30 Jahren unsere eigene Golfturnier-Serie haben. Im Porsche Golf Cup geben wir unseren golfspielenden Kunden weltweit die Chance, mit diesem Sport und unserer Marke in Verbindung zu treten. Auf der Basis war es für uns nur logisch, dass wir auch einmal ein Profiturnier als Partner begleiten wollten. Für uns bildet das Turnier nun die Speerspitze unseres Golf-Engagements. Hier können wir unseren Kunden extrem viel bieten. Golf als Performance- bzw. als Präzisions-Sport bedient viele Attribute, die auch unsere Markenwerte widerspiegeln. Und klar, die Zielgruppe, die wir dort über eine längere Zeit antreffen, ist natürlich auch äußerst interessant für eine Marke wie Porsche. Zudem können wir unsere verschiedenen Golf-Engagements verknüpfen. So nimmt beispielsweise das Gewinnerteam des Porsche Golf Cup Weltfinales beim ProAm-Turnier teil oder wir organisieren für die Community des Porsche Golf Circle eine besondere Reise rund um die Porsche European Open. Ich bin jetzt im dritten Jahr live vor Ort in Hamburg und es herrscht dort eine ganz besondere Atmosphäre. Das liegt auch an der Art, wie U.COM als Veranstalter das Turnier aufzieht.

? Welche Rolle spielt der Golfplatz in Ihrem Engagement und was muss der Golfplatz und die gesamte Anlage bieten, damit Sie sich so umfangreich committen?

 

! Bei einem solchen Event zählt neben der sportlichen Bedeutung des Platzes zuallererst das Thema In­frastruktur. Man muss den Golfplatz haben, um die Anforderungen eines solchen Großevents zu erfüllen. Da müssen wir uns auf den Green Eagle Golf Courses überhaupt keine Sorgen machen. Wir haben mit Michael Blesch jemanden, der mit unheimlich viel Leidenschaft an dem Thema arbeitet und unglaublich für dieses Turnier brennt. Neben der Infrastruktur und dem sportlichen Charakter des Golfplatzes ist für uns auch das „Drumherum“ wichtig. Da ist Hamburg als Metropolregion und auch aus Vertriebssicht in Deutschland sehr interessant. Wir haben einige Porsche-Zentren in der Nähe, die sich stark engagieren und treffen in der Region auf eine sehr interessante Zielgruppe. Die finale Entscheidung zum Austragungsort des Turniers fällt aber letztlich immer der Veranstalter und die DP World Tour. Wir sind als Titelsponsor aber, und das finde ich wichtig, sehr eng eingebunden in diese Gespräche.

 

? Inwiefern können und möchten Sie auch Anforderungen an die Verantwortlichen des Clubs und den Veranstalter stellen?

 

! Wie schon gesagt, sehen wir uns als Team, wenn es um Planung und Durchführung der Porsche European Open geht. Für uns alle ist wichtig, dass die Besucher des Turniers eine besondere Zeit haben. Das erste, was die Zuschauer beim Besuch sehen, ist das sogenannte Public Village. Dort präsentieren sich nicht nur verschiedene Aussteller – auch wir als Marke sind dort sehr präsent. Das ist zum Beispiel ein klassischer Bereich, den man gemeinsam plant und wo mit dem Turnierveranstalter sehr viel Wert darauf gelegt wird, dass das Turnier und unsere Marke gut und ansprechend zur Geltung kommen. Beim Platz wissen wir, dass Michael Blesch mit seinem Team einen Austragungsort zur Verfügung stellt und baut, der höchsten Anforderungen gerecht wird. In dem Zuge spielen wir in diesem Jahr auch mit der enormen Herausforderung des Golfplatzes und bedienen uns in der Kommunikation beim Vergleich mit der Nordschleife und seiner „Grünen Hölle“. So spielen wir die Porsche European Open auf dem „Grünen Monster“ (Anm. d. Red.: Als Green Monster hat Rock-Legende und Golf-Fan Alice Cooper den Porsche Nord Course einmal bezeichnet). Zudem haben wir aber auch im Besuchererlebnis immer wieder Punkte, die uns wichtig sind. Zum Beispiel unseren Porsche Owners‘ Garden an Loch 17. Am Ende ist es wichtig, immer wieder neue Ideen einzubringen und das Besuchserlebnis auf ein anderes Level zu heben. So geschehen unter anderem im vergangenen Jahr mit dem Riesenrad, das erneut seinen Platz bekommen wird. Für uns ist es im ganzen Prozess einfach schön zu sehen, dass alle Beteiligten große Lust haben, dieses Produkt weiterzuentwickeln und an den Details zu arbeiten ­– und das von Jahr zu Jahr.

? Nehmen Sie uns doch einmal mit in die Planung und Vorbereitung des Events in diesem Jahr, vielleicht angefangen am Ende des Turniers 2022.

 

Es ist in der Tat kein Klischee, dass die Planung mit dem Ende des vorangegangenen Events beginnt. Wir haben hier immer einen sehr offenen Austausch, indem wir ganz ehrlich und transparent zusammentragen, was erfolgreich war und natürlich auch die Themen ansprechen, die nicht so gut liefen. In regelmäßigen Meetings beleuchten wir dann die gemeinsame Sicht auf die Dinge und basierend darauf wird die Veranstaltungskonzeption fürs Folgejahr gemacht. Ein Event ist nie fertig, sondern kann sich immer weiterentwickeln. Und auch die Anforderungen der Besucher können sich ändern. Wir bringen dann neben den klassischen Platzierungen als Titelsponsor noch unsere Aktivierungen mit ein und so gibt es ganz viele Anknüpfungspunkte, bei denen wir, und das finde ich auch sehr wichtig, gleichberechtigt am Tisch sitzen und unsere Wünsche einbringen können, um den Fans ein optimales Erlebnis zu ermöglichen.

 

? Green Eagle, Hamburg und Porsche scheinen super zusammenzupassen. Aber vielleicht können Sie einmal sagen, was eine Golfanlage mit seinen Verantwortlichen liefern müsste, damit ein solches Event von Ihnen begleitet und unterstützt wird.

 

Ich glaube, da muss ich einmal kurz einen Exkurs machen zur Marke Porsche generell: Wir sind eine Marke, die sich nicht über mangelnde Aufmerksamkeit und Bekanntheit beklagen kann. Die allermeisten Menschen auf der Welt wissen, dass es Porsche gibt. Sie wissen, was wir machen, und viele haben ein sehr positives Bild von Porsche. Das heißt, für uns geht es erstmal nicht um eine reine Platzierung des Logos. Das Wichtigste ist, vor Ort ein besonderes Erlebnis zu schaffen, bei dem Besucher sagen können: sowas kann mir nur Porsche bieten.

 

Deshalb ist der erste Punkt ganz klar der Austragungsort, der natürlich die Infrastruktur für ein Großereignis bieten muss und mit dem wir uns als Marke identifizieren können. Hier spielen Themen wie Nahbarkeit, Tradition, Innovation oder auch Sportlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit eine Rolle. Der zweite Punkt ist das Thema der Medialisierung. Wir machen das in Deutschland. Aber natürlich ist es auch wichtig, dass das Event weltweit Visibilität bekommt. Der für mich wichtigste und letzte Punkt ist aber wiederum die Tatsache, dass wir ein ganz besonderes Erlebnis bieten. Dabei sind Porsche und das gesamte Event wichtige Faktoren, aber das Team und die Zusammenarbeit spielen eine große Rolle. Wir möchten auf Menschen treffen, die Lust daran haben, ein erfolgreiches und schönes Event auf die Beine zu stellen und genau solche Menschen haben wir hier in Hamburg und in Green Eagle getroffen. Daher freuen wir uns auf das Turnier in diesem Jahr und hoffen, Sie alle vor Ort begrüßen zu dürfen.

 

Wir freuen uns ebenfalls sehr auf das Turnier, Herr Keskin, werden vor Ort dabei sein und bedanken uns ganz herzlich für Ihre Ausführungen.