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Antognolla Golf

Ryder Cup 2023 in Italien

Als der 18-Löcher-Meisterschaftsplatz von Antognolla Golf im Jahr 1998 eröffnet wurde, war dies der Beginn einer anhaltenden Erfolgsgeschichte. 20 Jahre später, im Jahr 2018, wurde die Anlage renoviert: neue Bunker mit Kapillarbeton, ein neues Drainagenetz, eine neue Pumpstation, ein neues Bewässerungssystem und eine neue Driving-Range waren Teil dieses großen Projekts. Der wunderschöne Platz, perfekt eingebettet in die hügelige Landschaft Umbriens, ist Teil eines umfangreichen Entwicklungsprojekts, an dessen Ende ein herausragendes Golfresort auf der italienischen Landkarte stehen wird. Vor allem seit der Renovierung hat der von Robert Trent Jones Jr. entworfene Platz hohes Ansehen auf dem Markt erlangt. Er wurde bei den World Golf Awards als bester Golfplatz Italiens 2020 ausgezeichnet und war 2019 auch Gastgeber des ersten italienischen PGA Professional-Events. Außerdem war er 2021 Austragungsort der Antognolla Alps Open mit großer Beteiligung, darunter der italienische Tour-Pro Matteo Manassero. César Burguière, Golfdirektor von Antognolla Golf, kümmert sich um die Marktpositionierung und die zukünftige Entwicklung des Platzes. Der Blick auf den Platz wird von einem alten Borgo mit einem schönen Schloss auf einem Hügel dominiert – dies wird das zukünftige Hotel des Resorts sein. „Die Renovierungsarbeiten sind sehr aufwändig, so dass wir planen, das Hotel 2024 zu eröffnen“, erklärt Burguière. Da die meisten italienischen Golfclubs Mitgliederclubs sind und oft auf eine lange Tradition zurückblicken, nutzte Antognolla seine vergleichsweise späte Eröffnung. Die Pläne sind sowohl innovativ als auch ehrgeizig. „Obwohl wir einige Jahresmitgliedschaften haben, zielt unsere Hauptpositionierung auf eine Pay & Play-Anlage auf hohem Niveau ab“, berichtet der Manager, dessen Hauptziel es ist, sowohl den internationalen, als auch den nationalen Markt abzudecken. Die wichtigsten ausländischen Zielmärkte sind die Schweiz, Österreich, Deutschland, die Niederlande, Großbritannien und Belgien. „Unser Vorteil ist, dass wir nur 20 Minuten von hier einen internationalen Flughafen haben – aber aufgrund von Covid hat sich unser derzeitiger Fokus auf die Märkte für ‚Bodenbeförderung‘ verlagert, die meisten Besucher kommen derzeit mit dem Auto“, fährt er fort. Neben dem Hotel wird das Resort in Zukunft auch eine begrenzte Anzahl von Wohnungen anbieten, so dass auch Immobilien Teil des Projekts sein werden. Das künftige Hotel wird von Six Senses betrieben werden – einer 1995 gegründeten Luxushotelmarke, die auch das künftige Hotel des vollständig renovierten Les Bordes Golfresorts, einer der besten Golfanlagen Frankreichs, betreiben wird. Da die Gesamtfläche des Anwesens mehr als 600 Hektar beträgt, soll der Ort bewusst weitläufig gehalten werden, damit Gäste hier den oft gewünschten individuellen Rückzugsort finden und dem Alltag entfliehen können. 

 

Da der Schwerpunkt eindeutig auf Gastspielern liegt, ist die Zahl der Mitglieder begrenzt. „Wir planen mit maximal 200 Mitgliedschaften“, erklärt der Manager, „denn wir brauchen einen breiten Zugang zu Abschlagzeiten für unsere internationalen Gäste“. Obwohl bis zur Fertigstellung des Projekts noch drei Jahre vergehen werden, erfährt der Golfbereich des Resorts schon jetzt sehr positives Feedback und ist bestens positioniert. Ein Grund: der klare Fokus – vom Management bis zu allen Mitarbeitern – auf Qualität und Service. „Qualität umfasst bei Antognolla Golf nicht nur einen wunderschön gestalteten, gut gepflegten Golfplatz – mindestens genauso wichtig ist die individuelle, persönliche Betreuung durch unsere Mitarbeiter“, fasst Burguière die Philosophie der Anlage zusammen. Dieses überzeugende Ziel erforderte in den letzten Jahren harte Arbeit – denn hochqualifiziertes, serviceorientiertes Personal ist in Umbrien ebenso rar wie in anderen Märkten, etwa in Deutschland. Deshalb hat der Club ein eigenes Ausbildungsprogramm aufgelegt. Alle Mitarbeiter durchlaufen ein umfangreiches Training, sprechen mindestens Italienisch und Englisch und sind ein wichtiger Teil des Kundenerlebnisses. Dazu gehören nicht nur die Dienstleistungen abseits des Platzes wie die Rezeption und die selbst betriebene Gastronomie. Auch für den Service auf dem Platz ist gesorgt: Der Caddie-Master und seine Kollegen sind regelmäßig auf dem Platz unterwegs und versorgen die Gäste mit Getränken. Und an heißen Tagen sorgen sie mit eisgekühlten Handtüchern für eine wunderbare Erfrischung während der Runde – ein perfektes Beispiel dafür, dass Service Excellence keine Frage von hohen Investitionen ist, sondern vor allem von Einstellung, Verhalten und konsequentem Handeln! In naher Zukunft plant der Golfdirektor die Einführung eines Gäste-Feedbacks durch regelmäßige Umfragen.

Obwohl der preisgekrönte Platz bereits einen guten Ruf auf dem Markt genießt, optimiert das Management auch die Platzqualität kontinuierlich. Im Jahr 2018 wurde das Bewässerungssystem modernisiert und es wurde zunehmend auf trockenheitsverträglichere Grasarten gesetzt. Dies war Teil des laufenden Nachhaltigkeitsprogramms des Clubs, half dem Platz aber auch, Wasser und damit Geld zu sparen. Das Ziel: Flächen, die normalerweise nicht bespielt werden, sollen weniger Wasser erhalten. Im Rahmen desselben Projekts wurden 2018 die Bunker von den Robert Trent Jones Jr. Studios renoviert – Bunker an Stellen, die normalerweise nicht ins Spiel kommen sollten, wurden reduziert oder beseitigt, wobei der Fokus auf optimierten Pflegeprozessen lag. Und für alle Golfer, die den Platz bereits gespielt haben: Loch Nr. 8 wird demnächst umgestaltet. „Dieses Loch wurde nicht von RTJ entworfen“, berichtet Burguière. „Wir werden es also in Kürze umgestalten, um das Spielerlebnis hier zu verbessern.“ Und fügt lachend hinzu: „Aber nichtsdestotrotz spricht jeder, der unseren Platz gespielt hat, über Loch Nr. 8 – die einen mögen es, die anderen nicht – aber Kommunikation ist das, worum es beim Marketing geht ...“ Die Vertriebsstrategie des Golfplatzes verfolgt zwei Hauptziele: Erstens sind die Reiseveranstalter ein wichtiger Bestandteil der Vertriebsziele und -aktivitäten. Der Club empfängt regelmäßig Produktmanager von führenden europäischen Reiseveranstaltern (auch aus Deutschland), um ihnen das wunderbare Produkt vorzustellen. Zweitens sind Kooperationen innerhalb Italiens für das Management wichtig. „Kooperationen mit anderen Anlagen gleichen Qualitätsniveaus wie Royal Golf La Bagnaia erhöhen unsere Marktchancen – und die wenigsten Besucher kommen auch in Zukunft nach Italien, um nur einen einzigen Platz auf ihrer Reise zu spielen“, erklärt der Golfdirektor. Die ersten Schritte des Gesamtprojekts sind erfolgreich abgeschlossen, der Status ist mehr als vielversprechend – die neue Anlage in Umbrien sollte also ihre Erfolgsgeschichte als eines der Leuchtturmprojekte im italienischen Golf fortsetzen können.

 

Autor: Michael Althoff | golfmanager 4/2021

 

 

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