Das exklusivste Golfresort der Bretagne
Golf de la Bretesche
Fast ein Sechstel der Fläche Frankreichs gehört zur Bretagne. Die reichhaltige Geschichte, der keltisch-kulturelle Hintergrund und Überbleibsel wie die Monolithen um Carnac sowie der Erfolg von Jean-Luc Bannalecs „Kommissar Dupin“-Buchreihe (Anm. d. Red.: Jean-Luc Bannalec ist das Pseudonym des deutschen Autors Jörg Bong – neun seiner bisher zehn Bücher wurden verfilmt und in der ARD ausgestrahlt) sorgen für ein stetiges Interesse an dieser teilweise mystischen Region Frankreichs. Aber natürlich bietet die Bretagne auch einige einzigartige Golfplätze. Besonders hervorzuheben ist die wunderschöne Anlage Domaine de la Bretesche in Missillac, weniger als eine Autostunde nordwestlich von Nantes. Die in Privatbesitz befindliche Anlage wird von einem Schloss dominiert, das zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert erbaut wurde. Außerdem ist Domaine de la Bretesche Frankreichs einziges Golfresort mit einem 5-Sterne-Relais & Chateau-Hotel. Zusammen mit dem herrlichen Golfplatz, der immer wieder neue Ausblicke auf das Schloss bietet, sowie den neun Villen, den 25 Zimmern, 6 Junior-Suiten und dem Spa ist die Anlage sowohl für Einzelreisende als auch für kleine Gruppen bestens geeignet. Der Golfplatz, ein exzellent gepflegter Parklandplatz mit fairem Layout, wurde von Henri Cotton entworfen – so dass Golfer manchmal denken könnten, sie würden in Irland oder Schottland spielen, vor allem in Kombination mit dem alten Schloss.
Frankreichs einziges Golfresort mit einem Relais & Chateau-Hotel
„Wir haben etwa 300 Clubmitglieder, aber auch Gastspieler spielen eine wichtige Rolle in unserem Portfolio“, erklärt Fabrice Giquiaud, Golfdirektor von Golf de la Bretesche, im Interview mit dem golfmanager. Obwohl der Platz mit einem der besten Hotels Frankreichs ausgestattet ist, muss man nicht unbedingt im Relais & Chateau wohnen, um eine Runde Golf zu spielen. Der Platz ist auch für externe Gastspieler zugänglich. Hauptunterschied: Hotelgäste können ihre Abschlagzeiten etwa sieben Tage im Voraus buchen, während der Zugang für externe Golfer etwas später gewährt wird. „Als einziges Relais & Chateau-Golfresort in Frankreich freuen wir uns, viele Gäste aus allen Regionen Frankreichs in unserem schönen Resort begrüßen zu dürfen“, erklärt Pierre Sancho, General Manager der Anlage. „Darunter sind auch viele Golfer aus der Bretagne – unser 13. Loch überschreitet die Grenze zwischen der Loire-Region und der Bretagne.“ Die herausfordernde Kombination, einerseits ein Mitgliederclub zu sein, andererseits aber auch ein vollwertiges Resort, das sich an Gastgolfer richtet, wird sehr ausgewogen gehandhabt. „Unser Fokus im Golfsport ist eindeutig freizeit-, nicht sportorientiert. Wir veranstalten sonntags einige Turniere, aber die meisten Runden, die hier gespielt werden, dienen einfach dem Spaß am Golfspiel“, sagt Giquiaud. Der Club mit seinen Mitgliedern bietet eine solide Basis für den Betrieb und macht das Golfgeschäft unabhängiger von der Saisonalität des Reisegeschäfts. Deshalb achtet der Club sehr darauf, seine Mitgliederbasis zu halten und auszubauen. „Da wir eine eigene Golf-akademie betreiben, gewinnen wir über die Carte Verte (Anm. d. Red.: entspricht der deutschen Platzreife) viele neue Mitglieder aus dem Einsteigerbereich. Außerdem haben wir erfolgreich eine 9-Löcher-Mitgliedschaft eingeführt“, berichtet der Golfdirektor. Und der Geschäftsführer ergänzt: „Etwa 40 bis 50 Prozent unserer Hotelgäste kommen wegen unseres wohlgeschätzten Golfplatzes zu uns.“ Die zur Verfügung gestellten Hotelkapazitäten reichen aus, um die Golfnachfrage zu befriedigen, so dass es auch bei parallel stattfindenden Veranstaltungen keine Einschränkungen für Golfgäste geben sollte, die auf dem Gelände bleiben wollen. Da es sich um ein privates Areal handelt, sind Immobilien nicht Teil des Geschäftsmodells. Golfer werden schnell merken, dass das Resort nicht nur den „hard facts“ wie Platzbedingungen und Nachhaltigkeit viel Aufmerksamkeit schenkt, sondern mindestens ebenso sehr den „soft skills“, die das Kundenerlebnis prägen. Ein Schwerpunkt: die Mitarbeiter und ihre Kundenorientierung. Überall auf der Anlage – nicht nur im Hotel – spielt die Kundenzufriedenheit eine wichtige Rolle. Darüber hinaus baut das Haus sein eigenes Gemüse an und serviert es in den Restaurants – ein weiterer Baustein der Nachhaltigkeit. „Wir sammeln regelmäßig Feedback von unseren Golf- und Hotelgästen, um ihre Zufriedenheit mit unserem Service zu messen – das ist die Basis für Verbesserungen und stetige Weiterentwicklung“, erklärt der Geschäftsführer. Deutschland rangiert auf Platz drei der Entsendemärkte, die meisten Kunden kommen aus Frankreich und Belgien.
Boom dank Ryder Cup 2018?
Auf die Frage nach den Auswirkungen des Ryder Cups 2018 auf Frankreich als Golfdestination hat der Geschäftsführer eine sehr differenzierte Sicht. „Wie alle Ryder Cup-Austragungsorte hat auch der Ryder Cup 2018 den Albatros Course in Le Golf National, auf dem er gespielt wurde, perfekt beworben. So hat die Veranstaltung mit Sicherheit die Nachfrage, diesen fantastischen Golfplatz zu spielen, erhöht. Die Bretagne hat von dieser Veranstaltung nicht sehr profitiert. Ein weiteres Hindernis für die Werbung für Frankreich als Golfdestination ist, dass viele unserer weltberühmten Clubs komplett privat sind, so dass Golfer sie zwar kennen und dort spielen wollen, aber keine Gelegenheit dazu haben“, erklärt er. Und sein Kollege Giquiaud fügt hinzu: „Die meisten Menschen denken an Wein, Schlösser und Kultur, wenn sie über Frankreich sprechen. An Golf denken sie noch nicht, wenn es um Frankreich und insbesondere die Bretagne geht.“ Daher sind beide überzeugt, dass auch die Olympischen Spiele 2024 in Paris nur sehr begrenzte Auswirkungen auf die Popularität Frankreichs als Golfdestination haben werden. „Was uns viel mehr helfen würde, wäre ein Erfolg eines französischen Golfspielers dort – das würde unserer Inlandsnachfrage einen enormen Schub geben und dem Spiel zu mehr Wachstum verhelfen“, fasst Sancho seine Gedanken zusammen.
Kooperationen als Erfolgsmodell
Marketing und Vertrieb basieren auf zahlreichen Kooperationen, von Reiseveranstaltern über das eigene Hotel bis hin zu Partnerschaften mit der französischen Carte LeClub Golfe, organisiert von der französischen Groupe Duval, und Bluegreen Golf, einer der führenden Kooperationen Frankreichs. Außerdem arbeitet der Club direkt mit anderen Golfplätzen der Region zusammen, um den Golfsport in der Bretagne und Umgebung zu fördern. Le Pass Brière kombiniert die drei 18-Löcher-Golfplätze von Golf de Guérande, Golf International Barrière La Baule und natürlich Golf de la Bretesche zu einem Gesamtpreis von 240 Euro für drei Runden, einschließlich Rangebällen und einem 3-Gänge-Mittagessen. Eine weitere Kooperation hat den Atlantic Golf Pass hervorgebracht, bei dem Golfer drei Runden auf vier teilnehmenden Plätzen (Golf Club de Nantes, Golf de la Bretesche, Golf de Saint-Jean-de-Monts und Golf International Barrière La Baule) zu einem Gesamtpreis von 159 Euro pro Golfer wählen können.
„Unsere Philosophie passt perfekt für Freizeitgolfer – und damit auch für kleine Gruppen, zum Beispiel Teaching Pros mit ihren Schülern oder Teamreisen. Wir verbinden herausragende, luxuriöse Gastfreundschaft mit einem einzigartigen Platz, der von einem Schloss dominiert wird, und unserer lokalen Kultur, einschließlich Wein und den nahegelegenen Küstengebieten“, fasst Sancho die Vorzüge seines Resorts zusammen. Es könnte also an der Zeit sein, „Kommissar Dupin“ mit seinem nächsten Fall an diesen besonderen Ort zu holen – und spätestens wenn diese Folge im Fernsehen zu sehen sein wird, wird Golf auf der Domaine de la Bretesche die Wahrnehmung bekommen, die es mit seinem Golf- und Unterkunftsangebot definitiv verdient hat.
Autor: Michael Althoff | golfmanager 5/2021