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Neues Pro-Shop-Angebot

All4Golf-Kooperationsmodell für Clubs und Professionals

Das in Hannover ansässige Unternehmen All4Golf hat sich vom Pionier im Online-Golfbusiness zu einem der größten deutschen Online-Händler Europas entwickelt. Dabei setzte das Unternehmen von Beginn an auf ein hybrides Vertriebsmodell, denn das Stammhaus in Hannover bietet auch ein Ladenlokal inklusive Fitting. Seit einigen Jahren ist das Unternehmen Partner des DGV und zudem Presenting Partner der Deutschen Golf Liga DGL. Doch gerade die starke Online-Präsenz und die günstigen Preise haben bei vielen Golfclubs dazu geführt, dass man die Zusammenarbeit mit dem DGV durchaus kritisch sah. Doch nun geht das Hannoveraner Unternehmen einen Schritt auf Golflehrer und Golfclubs zu: Ein neues Kooperationsmodell im Bereich Pro-Shop wird derzeit pilotiert und soll noch im Laufe dieses Jahres ausgerollt werden. „Unser neues Angebot wendet sich sowohl an die Golfclubs, als auch an Golf-Professionals – mit jeweils leicht abgewandelten Programmen“, erläutert Johannes Jurecka, Chief Operating Officer und Geschäftsführer bei All4Golf, das Konzept. Bei den Pros ist das Angebot stärker auf Fitting ausgerichtet, um hier vor allem im Bereich After-Sales-Services Entlastung zu bieten. „Wir wollen, dass sich der Pro ganz auf seine Unterrichtseinheiten und das Schläger-Fitting konzentrieren kann – dafür übernehmen wir die Verhandlungen mit Lieferanten und die Logistik, auch Kundenanfragen bei Lieferverzögerungen werden durch unser Team gehandled“, so der Manager weiter. Beim Konzept für die Pro-Shops liegt der Schwerpunkt auf dem Verkauf im Ladenlokal, hier haben die Pro-Shop-Betreiber Zugriff auf das gesamte All4Golf-Sortiment, können aber optional auch Angebote weiterer Anbieter mit aufnehmen und dann lokal abwickeln. Die Shops können den Markenauftritt frei wählen und somit ihren eigenen Namen beibehalten, aber auch die Führung des Zusatzes „powered by all4golf“ ist möglich. „Wir glauben an die Betreiber-Persönlichkeit als Motor des Shop-Erfolgs – daher ist für uns ein lokal ausgerichteter Marktauftritt essenziell“, so Jurecka.

„Spezielle Eintrittsbedingungen gibt es bei uns nicht – wichtig ist uns der Wille zur aktiven, partnerschaftlichen Zusammenarbeit“, erläutert der COO. Der lokale Shop bleibt weiterhin im vollständigen Besitz des jeweiligen Betreibers, auch die Mitarbeiter werden lokal rekrutiert und angestellt – das System ist damit eindeutig ein Kooperationsmodell, kein Franchise. Den wesentlichen Vorteil sieht ­All4Golf darin, dass der Pro-Shop-Betreiber keine eigenen Verhandlungen mit Lieferanten vornehmen muss. Auch die Überwachung von Über- und Unterbeständen erfolgt durch das Hannoveraner Unternehmen. Die gesamte Bestellabwicklung erfolgt daher über das ERP-System von All4Golf, die Partner benötigen keine eigene Software für die Bestellabwicklung. Pros und Pro-Shops greifen über eine eigens für das neue Modell entwickelte App auf das Angebot von All4Golf zu. Ob ein lokaler Betreiber alle über All4Golf angebotenen Marken anbietet oder nur einen Teil, wird individuell abgestimmt. Besondere Vorteile sieht das Hannoveraner Unternehmen im Fokus des Betreibers auf Marketing und Verkauf – After Sales und Warenauslieferung übernimmt die Zentrale in Hannover. Ist beispielsweise ein Artikel beim Pro oder im örtlichen Shop nicht verfügbar, kann die Bestellung so aufgegeben werden, dass die Versandabteilung von All4Golf diese direkt an den Kunden ausliefert – oder alternativ über den Shop vor Ort. Affiliate-Modelle für die Websites gibt es aktuell noch nicht, hier sind die örtlichen Betreiber weiterhin auf eigene Lösungen angewiesen – was aber Jurecka zufolge nicht in Stein gemeißelt ist. „Mit unserer riesigen Kundendatenbank, die zu den größten im Europäischen Golfbusiness zählt, wollen wir künftig auch Co-Marketing-Aktionen unterstützen und unsere Kunden nicht nur auf unser zentrales Angebot, sondern auch die persönliche Beratung bei unseren Partnern vor Ort hinweisen“, gibt Jurecka die Zielrichtung vor.

Auch bei den Preisen profitiert der Pro-Shop: Er kann alle Artikel zum gleichen Preis anbieten, den der Online-Spezialist auf seiner eigenen Website für Endkunden aufruft. Selbstverständlich haben Pros und Pro-Shop-Betreiber die Option, den Verkaufspreis individuell zu gestalten. „Bei Preisnachlässen geht dies natürlich auch zu Lasten der Provision unserer Partner, das können wir nicht nur aus dem All4Golf-Portemonnaie bezahlen“, so der Manager mit einem Schmunzeln. Damit unterscheidet sich der Ansatz von All4Golf nicht vom klassischen Handelskonzept, bei dem Preisnachlässe ebenfalls zu Lasten der eigenen Marge gehen. Wichtig ist dem Hannoveraner Anbieter eine partnerschaftliche Auswahl des Sortiments pro Standort – und dabei eine Fokussierung auf Anbieter und Produkte, die nicht zu stark im Preiswettbewerb stehen. „Hier sehen wir sehr gute Möglichkeiten, durch geschickte Sortimentsgestaltung nicht nur den Preisdruck für den Pro-Shop deutlich zu reduzieren, sondern auch die Durchschnittsmarge zu erhöhen“, beschreibt Jurecka das Ziel. Das Marketing obliegt weiterhin dem örtlichen Betreiber, co-gebrandete Websites oder vorgefertigte Newsletter gibt es seitens All4Golf bisher nicht. Für All4Golf steht mehr Kundennähe im Vordergrund – gerade beim Fitting erhofft man sich in Partnerschaft mit den örtlichen Anbietern Zugang zu neuen Kundengruppen. Auf die Verkaufspreise erhalten die Partner eine umsatzabhängige Provision – bei deren Bewertung die Pro-Shops unbedingt berücksichtigen sollten, dass sie sich in der Partnerschaft ganz auf Marketing, Verkauf und Kundenbetreuung konzentrieren können und in zahlreichen Backoffice-Bereichen deutlich entlastet werden. „Unser Fokus bei dem neuen Modell liegt weniger auf Rendite-Optimierung denn auf einer Serviceerweiterung und mehr Nähe zum Kunden vor Ort“, erläutert der All4Golf-Manager. Konkrete Planungen zur Anzahl künftiger Partner bestünden nicht, so Jurecka gegenüber dem golfmanager – man wolle hier die Marktentwicklung und die Erfahrungen in der Zusammenarbeit abwarten. Aktuell befindet sich das neue Konzept in der Testphase, zwei Clubs und insgesamt sechs Pros befanden sich Anfang Mai in der Pilotierung. Dazu zählen der Golf Club Husumer Bucht und die Clubfitter Michael Wykrent (Golf Club Husumer Bucht) und Fabian Becker (Sport- und Golf-Resort Gut Wissmannshof). Ab 2024 soll das Konzept dann flächendeckend in Deutschland angeboten werden.

 

Autor:  Michael Althoff | golfmanager 3/2023

 

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