Regenwassernutzungsanlage im Carl-Benz-Stadion
Nach drei vergeblichen Anläufen machte der SV 07 Waldhof Mannheim bereits Mitte April den langersehnten Aufstieg in die 3. Liga des DFB perfekt. Nach 16 Jahren kehrt der Traditionsclub wieder zurück in den Profifußball. Nicht nur die Vereinsverantwortlichen, sondern auch die Stadt Mannheim waren gefordert, bis zum Saisonbeginn einen drittligagerechten Spielstandort zu schaffen. Im Rahmen der Rasensanierung wurde eine kombinierte GRAF Regenwassernutzungs- und -rückhalteanlage mit 194.000 l Speichervolumen erstellt. In nur drei Tagen wurden 458 EcloBloc-Module installiert. Mit dem Regenwasser wird die Spielfläche bewässert und dadurch der Verbrauch von Trinkwasser deutlich reduziert. Die Stadt Mannheim investierte als Eigentümerin des Carl-Benz-Stadions rund 2,4 Millionen Euro für die Modernisierung. Neben der Rasensanierung wurden die Flutlicht- und Beschallungsanlage ertüchtigt und eine Videoüberwachungsanlage installiert.
Das durch das Drainagesystem des Spielfeldes aufgefangene Regenwasser wird über Drainageleitungen und einen zentralen Absetzschacht aus Beton in die Regenwassernutzungs- und -rückhalteanlage aus EcoBloc-Modulen eingeleitet. Das Wasser wird mit einer Pumpe entnommen und zur Bewässerung des Spielfeldes verwendet.
Der modulare Aufbau des Retentionsystems von GRAF bietet die Möglichkeit, das Volumen und vor allem Länge und Breite den örtlichen Gegebenheiten individuell und platzsparend anzupassen. Im Carl-Benz-Stadion wurden 458 EcoBloc Inspect 420 l zu einem Blockverbund in der Größe 18,40 x 8,00 x 1,32 m mit 192.360 l Speichervolumen erstellt. Da die Module im Innenraum des Carl-Benz-Stadions unter einem Bereich eingebaut wurden, der für Fahrzeuge zu befahren ist, war die Befahrbarkeit nach SLW 40 entscheidend.
In der Modulgröße mit 420 l Speichervolumen entspricht das Modul EcoBloc Inspect dem gängigen Flächenraster von 80 cm. Das Modul EcoBloc Inspect ist mit gängigen Inspektionskameras bis DN 200 inspizierbar. Zudem können die Module bei Bedarf mit Hochdruck gespült werden.
Für das Bauvorhaben wurden die Module innerhalb von nur drei Arbeitstagen mit drei Mitarbeitern vor Ort zu einem vierlagigen Blockverbund montiert und in eine Kunststoffdichtungsbahn eingeschweißt. Nach der Montage des Blockverbundes wurden die Rohrpositionen für den Zu- und Ablauf sowie die Entlüftung installiert.
Der Blockverbund wurde anschließend mit Geotextil eingeschlagen. Diese innere Schicht wurde in einem zweiten Arbeitsschritt mit einer wasserundurchlässigen 2-mm-HDPE- Kunststoffdichtungsbahn verschweißt. In einem dritten Arbeitsschritt wurde die Rigole nochmals mit dem Geotextil umschlossen.
Der dreilagige Aufbau verhindert den unkontrollierten Wasseraustritt aus den Modulen. Die innere Geotextilschicht schützt dabei die HDPE-Kunststoffdichtungsbahn vor möglichen Beschädigungen durch Kanten der Rigolenelemente. Das äußere Geotextil dient als Schutzschicht für das System.
In den EcoBloc-Verbund ist ein Element des Schachtsystems Vario 800 von GRAF passgenau integriert. Das modulare System ermöglicht es, frei und ohne statische Einschränkungen zu positionieren. Dadurch ist kein zusätzlicher Aushub notwendig und das Schachtvolumen wird in das Fassungsvermögen des Regenrückhaltesystems einbezogen.
Die gewählte Eckposition bietet die Möglichkeit, große Rohrdurchmesser bis DN 400 an zwei Seitenflächen anzuschließen. Mit dem um 360° drehbaren VS-Zulaufmodul können Anschlüsse bis DN 300 ohne zusätzliche Anschlussbögen erstellt werden. Im Carl-Benz-Stadion wurde der Zulauf in der Dimension DN 200 ausgeführt.
Das GRAF-Projektteam unterstützt Verarbeiter und Planer bei Planung und Dimensionierung sowie termingerechter Lieferung. Der Technische Katalog „Versickerung und Rückhaltung“ steht auf der Website www.graf-online.de für weiterführende Informationen zum Download bereit.