Landschaft 4.0 – Digitalisierung in Landschaftsarchitektur und GaLaBau, 6. FLL-Forschungsforum Landschaft
Grüne Branche zwischen Befürchtung und Chancen
Mit dem Leitthema „Landschaft 4.0 – Digitalisierung in Landschaftsarchitektur und GaLaBau“ lag das 6. Forschungsforum Landschaft der FLL voll im Trend der Zeit. Am Bildungszentrum Gartenbau in Essen organisierte die FLL am 22. und 23. Februar 2018, gemeinsam mit dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) und weiteren unterstützenden Partnern (Bund Deutscher Landschaftsarchitekten, BDLA; Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau, BGL; Deutsche Rasengesellschaft, DRG; Fördererkreis Landschafts- und Sportplatzbauliche Forschung, FLSF), ein spannendes Tagungsprogramm.
Dr. Karl-Heinz Kerstjens, Präsident der FLL und Leiter des Bildungszentrums Gartenbau, eröffnete das 6. Forschungsforum Landschaft mit annähernd 60 Teilnehmern und stellte dabei fest: „Viele Akteure in der Grünen Branche sehen ihre Positionierung bei der Digitalisierung zwischen Befürchtung und Chancen!“
Das Forschungsforum Landschaft bietet Gelegenheit, den Gedankenaustausch zwischen jungen und erfahrenen Wissenschaftlern sowie zu den Praktikern zu beleben. Dabei werden neue Konzepte vorgestellt und zukunftsweisende Projekte unter den Teilnehmern diskutiert. Am Ende stehen Anregungen für weiterführende Forschungsprojekte oder praktische Anwendungen.
„BIM“ ein Element der Digitalisierung
Die Herausforderungen der Digitalisierung mit allen Veränderungen und Konsequenzen für die zukünftigen Abläufe im Bereich der Landschaftsarchitektur und dem Landschaftsbau sind für viele Beteiligten derzeit noch Neuland und führen somit zu einer gewissen Abwehr und Zurückhaltung. Gerade vor diesem Hintergrund war der Eröffnungsvortrag: „BIM – Ansatz und Anwendungsbeispiel“ von Prof. Dr. Andreas Thon, von der Geisenheim University, ein besonderes Highlight der Veranstaltung. Zur Einschätzung der Begrifflichkeit „BIM“ (Building Information Modeling) machte er deutlich, dass es sich bei BIM um eine Planungsmethode handelt und nicht um eine Software.
„Wir stehen am Anfang, die Standards müssen erst erarbeitet werden.“, so lautete das Fazit von A. Thon beim Forschungsforum Landschaft in Essen. Vor diesem Hintergrund war die Ankündigung der FLL zur Gründung des neuen Arbeitskreises „BIM“, mit Prof. Dr. A. Thon als AK-Leiter, besonders bemerkenswert.
Landschaft 4.0
Als bewährtes Format wurde das Tagungs-Programm in vier Themenblöcken präsentiert. Folgende Schwerpunkte wurden durch die Referenten vorgestellt und mit den Teilnehmern diskutiert:
- „Planung 4.0“;
- „Kommunikation und Partizipation, Planung 4.0“;
- „Pflanzen Verwendung 4.0“;
- „Aktuelle freie Forschungsthemen“.
Anschauliche Poster mit Prämierung
Mit einer Poster-Präsentation wurden die Vortragsthemen ergänzt. Für die beteiligten Institutionen hatte die FLL eigens einen Poster-Wettbewerb ausgelobt, bei dem die drei attraktivsten Darstellungen von einer Jury ausgewählt und von der FLL honoriert wurden.
Fazit und Ausblick
Das Format dieser Vortrags- und Poster-Veranstaltung ist durchaus geeignet, die Kollegen der Universitäts- und Hochschul-Institute zusammenzubringen und den Wissenstransfer untereinander sowie zur Praxis zu fördern. Leider haben die angesprochenen Praktiker diese Veranstaltung nicht wahrgenommen. Insbesondere wenn es darum geht, größere Projekte zu bearbeiten, eignen sich interdisziplinäre Verbindungen, die bevorzugt bei dieser Tagung geknüpft werden konnten. Auch die angebotene Abendveranstaltung bot zusätzlichen Raum zum gegenseitigen Kennenlernen und für weiter führende Gespräche!
Weitere Hinweise zur Tagung auf der FLL-Homepage: www.fll.de/leistungsprofil/fortbildung/fll-veranstaltungen.html
Autor: Dr. Klaus G. Müller-Beck | Rasen 01/2018