Auswirkungen des Schnittes auf das Wachstum der Gräser*
*) Vortrag anlässlich 125. DRG-Rasenseminar in Heilbronn, 2017
Zusammenfassung
In Abhängigkeit von der Temperatur wachsen die Grasblätter kontinuierlich nach. Schon Teilblätter sind dabei photosynthetisch aktiv. Beim Alterungsprozess der Blätter werden viele Inhaltsstoffe in jüngeren Blättern wiederverwendet. Durch Schnitt oder Verbiss entstehen an den Blättern Wunden, die wieder geschlossen werden müssen. Die Zeitdauer, mit der dies geschieht, ist von der Struktur der Wunde und der Temperatur abhängig. Je glatter und sauberer die Wunde, desto schneller verheilt sie.
Die Wahl der optimalen Schnitthöhe für die Gräser hat Einfluss auf die Wurzelmenge und die Ausformung der Grasnarbe. Sekundäre Wurzeln, wie die der Gräser, scheiden als Nährstoffspeicher aus. Gräser speichern Nährstoffe in den Blattscheiden. Somit entscheidet beim Rasen über die Höhe der Einlagerung die jeweilige Schnitthöhe.
Bei kompletter Entblätterung wird das Wachstum gestört. Andere Prozesse, wie die Wurzelbildung, werden gestoppt, das Blattwachstum läuft 48 Stunden nach vollständiger Entfernung der Photosynthesefläche unvermindert weiter. Die dabei gebildeten Blätter verändern sich. Sie sind größer und einfacher gebaut. Schon kurze Zeit später sind sie voll photosynthetisch aktiv.
Ab dem „Drei-Blatt-Stadium“ wird mit jedem neuen Blatt ein vegetativer Trieb gebildet. Je mehr und schneller neue Blätter entstehen, desto dichter wird somit auch die Rasennarbe. Schnitttolerante Grasarten bilden schneller neue Blätter, diese sind einfacher gebaut. Bei Arten, die den Schnitt weniger gut vertragen, sind die Blätter aufwändiger gebaut. Ihre Bildung dauert länger und sie können damit nicht so schnell durch neue Blätter ersetzt werden.
Mit jedem Blatt verliert der Grastrieb etwa gleich viele Nährstoffe. Schnellwüchsige Gräser benötigen daher mehr davon, während auf nährstoffarmen Standorten der langsame Wuchs bestimmter Arten dazu beiträgt, Nährstoffe einzusparen.
Den detaillierten Artikel (Rasen 01/2018) finden Sie HIER ... (Download PDF)
oder auf der Homepage der Deutschen Rasengesellschaft (DRG) e.V. unter www.rasengesellschaft.de.
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